Eine Billion Dollar

"Wie die meisten Menschen unterschätzen Sie, was Zinseszins und Zeit gemeinsam ausrichten können"
 





Klappentext

John Salvatore Fontanelli ist ein armer Schlucker, bis er eine unglaubliche Erbschaft macht: ein Vermögen, das ein entfernter Vorfahr im 16. Jahrhundert hinterlassen hat und das durch Zins und Zinseszins in fast 500 Jahren auf über eine Billion Dollar angewachsen ist. Der Erbe dieses Vermögens, so heißt es im Testament, werde einst der Menschheit die verlorene Zukunft wiedergeben. John tritt das Erbe an. Er legt sich Leibwächter zu, verhandelt mit Ministern und Kardinälen. Die schönsten Frauen liegen ihm zu Füßen. Aber kann er noch jemandem trauen? Und dann erhält er einen Anruf von einem geheimnisvollen Fremden, der zu wissen behauptet, was es mit dem Erbe auf sich hat.



Übersicht

Autor: Andreas Eschbach

Verlag: Bastei Lübbe

Sprache: Deutsch

Seiten: 887

ISBN: 3-404-15040-6

Genre: Roman

Reihe: Nein



Rezension

John Salvatore Fontanelli hält sich mit seinem Job als Pizzakurier eher schlecht als recht über Wasser. Dann meldet sich die Anwaltsfamilie Vacchi, aus Florenz mit einer unglaublichen Nachricht bei ihm. Im Jahr 1525 hat sein Vorfahre Giacomo Fontanelli sein Vermögen dem jüngsten seiner Nachfahren, der am 23.April 1995 am Leben ist, hinterlassen. In der Zwischenzeit war die Familie Vacchi für das Vermögen verantwortlich und hat dafür gesorgt, dass es im Laufe der Jahrhunderte durch Zins und Zinseszins auf eine Billion Dollar angewachsen ist.  Mit der Erbschaft ist jedoch eine Prophezeiung verbunden. Der Erbe des Vermögens soll der Menschheit ihre verlorene Zukunft wiedergeben. Der in Finanz-, Wirtschafts- und Politikfragen relativ unwissende John ist mit der Erbschaft und der damit verbundenen Verantwortung vollkommen überfordert. Gegen den Rat der Vacchis lässt er sich auf eine Zusammenarbeit mit dem gewieften McCaine ein. Mit McCains Hilfe wird John zum Chef eines riesigen, globalen Konzerns, dessen Leitung er McCain anvertraut. Doch John kommen zunehmend Zweifel an McCains Absichten und er beginnt dessen Handeln in Frage zu stellen.

Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei immer Johns Wunsch das Richtige mit seinem Erbe zu tun und sein Gefühl der Falsche für die Erfüllung der Prophezeiung zu sein.



Eine Billion Dollar ist geprägt durch Begriffe aus dem Wirtschafts-und Finanzwesen, die vom Autor jedoch locker erklärt und gut in die Geschichte eingebunden werden, sodass der Lesefluss erhalten bleibt. Der Leser lernt gemeinsam mit John. Ein besonderes Stilmittel sind ist die Nummerierung der Seiten. Statt mit Seite 1 beginnt das Buch mit 1.000.000.000$. Dabei werden die Seitenzahlen immer wieder in Relation mit tatsächlichen Werten gesetzt. So entspricht die Seite 110 oder 110.000.000.000$ den gesamten Baukosten der Raumstation ISS und die Seite 485 oder 485.000.000.000$ dem Bruttosozialprodukt Spaniens 1991. So wird dem Leser immer wieder die schiere Größe des Fontanelli Vermögens vor Augen geführt.

John Salvatore Fontanelli ist ein Charakter der wirkt, als wäre er aus dem richtigen Leben gegriffen. John selber hält sich für einen ziemlichen Versager. Er hat in seinem Leben bisher nichts richtig auf die Reihe gekommen. Trotzdem gibt er nicht auf und ist immer auf der Suche nach einem Ausweg. Nachdem er von seinem Erbe erfährt, wird John nicht zu abgehobenen Neureichen. Zwar überkommt es ihn ab und zu und entscheidet sich z.B. spontan dazu einen Ferrari oder eine Jacht zu kaufen, die meiste Zeit jedoch ist er auf der Suche nach einer sinnvollen Verwendung für sein Erbe. Dabei wird er immer wieder von Zweifeln geplagt, ob den Vacchis nicht ein Fehler unterlaufen ist. Er kann doch nicht derjenige sein, den die Prophezeiung gemeint hat. Im Handlungsverlauf macht John jedoch eine umfassende Wandlung durch. Er wächst in seine Rolle hinein und entwickelt schließlich eine Idee, um der Menschheit ihre Zukunft zurückzugeben.



Fazit

Eine Billion Dollar ist ein faszinierendes Buch.  Das Gedankenspiel, wie ein ungeheures Privatvermögen von einer Billion Dollar die Welt verändern könnte, ist etwas mit dem man sich immer wieder beschäftigen kann. Positive Zukunftsvisionen beinhalten oft ein Ende des Kapitalismus, eine Welt in der alle Menschen gleich sind und in der es keine Superreichen auf der einen Seite und Hungernde auf der andere Seite gib. Andreas Eschbach zieht das ganz anders auf. In eine Billion Dollar ist der Kapitalismus die Lösung des Problems. Mit Geld kann die Welt wieder zurück in die richtige Spur gebracht werden.


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