Gefährten: Freundschaft überwindet alle Grenzen
"Ich sah, wie die grauen Soldaten vor uns ihre Gewehre hoben und hörte das tödliche Rattern eines Maschinengewehrs"
Klappentext
Wir schreiben das Jahr 1914 und Europa rüstet sich zum
großen Krieg. Wie viele andere Tiere wird das Pferd Joey an die Armee verkauft.
Es muss den heimatlichen Hof in England und seinen Freund, den Bauernsohn
Albert verlassen, um mit den Soldaten an die französische Westfront zu ziehen.
Dort wird Joey Zeuge grausamer Kämpfe, findet aber in all der Trostlosigkeit
auch Hoffnung und Fairness, sei es von englischer, französischer oder auch
deutscher Seite. Doch Joey will nur zurück auf seinen Bauernhof – und zu Albert.
Ob er ihn je wiedersehen wird?
Übersicht
Autor: Michael Morpurgo
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem Englischen
Seiten: 174
ISBN: 978-3-551-31121-4
Genre: Jugendbuch
Reihe: Nein
Rezension
Der Bauernjunge Albert und das Fohlen Joey wachsen gemeinsam
auf dem heimatlichen Bauernhof auf und verbringen eine unbeschwerte Kindheit.
Doch der Ausbruch des 1. Weltkrieges ändert alles. Alberts,
von Geldsorgen geplagter, Vater verkauft Joey an die Armee. Der, für die Armee
noch zu junge Albert, muss von seinem Freund Abschied nehmen.
Während der folgenden vier Kriegsjahre wechselt Joey
mehrmals den Besitzer und sieht zahlreiche Kriegsschauplätze. Dabei lernt das
Pferd Angehörige der verschiedenen Kriegsparteien kennen. Wo immer Joey auch
hinkommt erlebt er Leid, Gewalt, Tod und Elend, aber auch Liebe, Freundschaft,
Hoffnung und Fürsorge. Nur ob er jemals Albert und seine Heimat wiedersehen
wird, weiß Joey nicht.
Die Geschichte in Gefährten wird aus der Sicht des Pferdes
Joey erzählt. Michael Morpurgo nutzt diese ungewöhnliche Erzählperspektive
geschickt, um das unfassbare Leid und die Grausamkeit des Krieges zu schildern.
Dabei wechselt Joey zwischen Engländern, Franzosen und Deutschen und lernt auf
allen Seiten der Front Menschen kennen, die sich um ihn sorgen und kümmern.
Gefährten richtet sich an Leser ab 12 Jahren. Dementsprechend
ist die Sprache einfach und gut verständlich, aber auch für Erwachsene Leser
flüssig lesbar. Dem Autor gelingt es die Schrecken des Krieges eindrücklich und
doch auf eine für Jugendliche altersgerechte Art und Weise darzustellen.
Das Pferd Joey begegnet dem Krieg mit einer kindlich-naiven
Einstellung. Er versteht nicht, wozu dieser Krieg gut ist und warum die
Menschen ihn führen. Für ein Pferd spielen politische Hintergründe keine Rolle.
Gutes und schlechtes Futter, angenehme, leichte oder harte Arbeit und lange
Märsche, der Verlust von Freunden, das sind die Dinge die Joey beschäftigen. So
gelingt Morpurgos eine authentische Darstellung des Pferdes. Aber auch die
Menschen in Joeys Leben sind gut ausgearbeitete Charaktere mit Stärken, aber
auch mit Schwächen.
Fazit
Gefährten ist kein klassisches Mädchen-Pferdebuch, sondern
eine berührende Geschichte über die Sinnlosigkeit des Krieges, aber auch über
wahre Freundschaft. Ein wundervolles Buch, das leider in Deutschland viel zu
wenig Beachtung findet. Die gleichnamige Verfilmung von Steven
Spielberg, mit Benedict Cumberbatch, ist ebenfalls
sehr gelungen und setzt die ergreifende Geschichte stimmungsvoll um.
Das klingt sehr berührend und auch authentisch! Eine tolle Rezension :-D. Leider tue ich mich immer schwer mit solchen Büchern, weil ich da so eine Memme bin, was die Tiere angeht...Wenn diese dann vielleicht auch noch gefährdet werden oder gar sterben, bin ich immer am Boden zerstört!
AntwortenLöschenlg Nadine von Nannis Welt
Das kann ich verstehen, das geht mir auch immer so. Ich bin eigentlich niemand der beim Lesen anfängt zu heulen, aber wenn Tiere eine tragische Geschichte erzählen, dann geht mir das doch immer sehr nah.
Löschen