Jane Austens Geheimnis


  "Ein gutes Buch ist wie ein guter Freund. Es wird dich den Rest deines Lebens begleiten."


Klappentext

Sophie Collingwood liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihrer Leidenschaft kann sie auch beruflich nachgehen: als Angestellte in einem Londoner Antiquariat. Dort versucht sie für ihre Kunden noch die obskursten Werke aufzutreiben – wie Beispielsweise „Ein kleines Buch allegorischer Geschichten“. Für diese Sammlung erbaulicher Erzählungen aus dem Jahr 1796 gibt es gleich zwei Interessenten. Was Sophie nicht ahnt: Das schmale Bändchen birgt den Schlüssel zu einem Geheimnis um Jane Austens Meisterwerk „Stolz und Vorurteil“. Und plötzlich wird aus der Suche nach einem vergessenen Buch ein höchst gefährliches Abenteuer...



Übersicht

Autor: Charlie Lovett

Verlag: Goldmann

Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem Englischen

Seiten: 413

ISBN: 978-3-442-48404-1

Genre: Roman

Reihe: Nein



Rezension

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, der Gegenwart und dem Jahr 1796. Sophie Collingwood, die Protagonistin der Gegenwart hat gerade ihr Literaturstudium in Oxford beendet, als ihr Eric Hall begegnet. Sophie ist Bücherliebhaberin und Sammlerin, eine Leidenschaft die sie mit ihrem Onkel Bertram teilt. Umso größer ist für sie der Schock, als sie erst vom Tod ihres Onkels und dann vom Verkauft seiner wertvollen Sammlung erfährt. Da Sophie die Umstände des Todes ihres Onkels merkwürdig vorkommen, beginnt sie auf eigene Faust zu ermittelt. Der ebenfalls Literaturbegeisterte Eric steht ihr dabei zu Seite. Dabei kommen immer mehr Ungereimtheiten an das Tageslicht, die sich besonders um das vollkommen unbekannte Werk „Ein kleines Buch allegorischer Geschichten“ zu drehen scheinen.

Im Jahr 1796 trifft die junge Jane Austen auf den 80-jährigen Reverend Richard Mansfield und findet in ihm einen Freund. Mansfield unterstützt Jane Austen in ihrer Leidenschaft für Romane und das Schreiben. Mit seiner Hilfe veröffentlicht sie ihre erste Geschichte.

Charlie Lovetts Schreibstil ist angenehm und flüssig lesbar. Die Kapitel in Jane Austens Zeitlinie sind dabei in einem leicht altertümlichen, aber nicht gekünstelt wirkendem Stil gehalten. Für den Leser wird so die Unterscheidung zwischen den beiden Ebenen des Buches erleichtert. In der Gegenwart setzt der Autor zwischendurch immer wieder auf Zitate bekannter Klassiker, besonders von Jane Austen, die sich stimmungsvoll in die Welt der Literaturbegeisterten Sophie einfügen.

Während in der Gegenwart Sophie versucht das Geheimnis um den Tod ihres Onkels zu lüften, ist Jane Austen in der Vergangenheit mit dem Schreiben ihrer Werke beschäftigt.



Charlie Lovetts Protagonisten sind ganz eigene Persönlichkeiten. Sophie und Jane Austen sind starke Frauen. Intelligent und gebildet, ein bisschen verträumt und trotzdem mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehend, kämpfen die beiden für das Erreichen ihrer Ziele. Eric Hall verkörpert das humorvolle, leidenschaftliche Gegenstück zu Sophie. Die beginnende Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich glaubwürdig und gefühlvoll.



Fazit

Wer Jane Austen und Bücher liebt, der wird um dieses Buch nicht Drumherum kommen! Das mädchenhaft, romantisch, pastellfarbene Cover und der Vorname des Autors Charlie Lovett (den ich für einen Frauennamen gehalten habe), haben mich das Buch sofort in die Schublade „Kitschiger Frauenroman, nicht mein Genre“ einordnen lassen. Zum Glück hat meine Mutter mir das Buch trotzdem geschenkt “weil du ja so gerne Jane Austen liest“. Jane Austens Geheimnis ist ein ganz wundervoller Roman über Bücher, das Lesen und die Liebe. Aber auch Spannung und gewisses Krimiflair bleiben nicht auf der Strecke. Ich konnte mich beim lesen wunderbar mit Sophie identifizieren, die ein genauso großer Büchernarr ist, wie ich. Tja, never judge a book by its cover.

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