Die Tochter des Bischofs
"Ein Sünder versteht es, wenn ein anderer Sünder dieselbe Sünde begeht."
Klappentext
Ein fahrender Sänger, ein Bischof in Not, ein Ritter mit
ehrgeizigen Plänen und einer schönen Ehefrau und ein verschwundener Mönch, zu
dem ein Fährt aus Toten führt.
Aquitanien 1183:
Ein Land, das im Regen zu versinken droht und dem das Lachen
und die schönen Künste vergangen sind. Längst haben sich die Besten der früher
so verehrten Poeten, Troubadoure und Vaganten, in sonnigere Gefilde aufgemacht.
Raymond, Sänger mit zweifelhaftem Ruf, hat die Zeichen der
Zeit zu spät erkannt. Seine einzige Hoffnung ist der mächtige Bischof von
Poitieres. Allerdings ist Ehrwürden
nicht gerade für Milde gegenüber dem fahrenden Volk bekannt; viele von ihnen
sind als Ketzer verschrien.
Dennoch hat der Bischof Arbeit für Raymond. Sein Assistent
Firmin ist spurlos verschwunden. Was bleibt Raymond übrig, als den Auftrag
anzunehmen und den jungen Mönch zurückzubringen? Aber die Spur, die Firmin
hinterlassen hat, führt zu einer Reihe von Toten, zu zwei schönen Frauen und
für Raymond immer mehr in Richtung Galgen...
Übersicht
Autor: Richard Dübell
Verlag: Ehrenwirth
Sprache: Deutsch
Seiten: 542
ISBN: 3-431-03084-X
Genre: historischer Krimi
Reihe: Nein
Rezension
Der Sänger, Musiker und Geschichtenerzähler Raymond schlägt
sich eher schlecht als recht durchs Leben. Er hat sich noch nicht von seinem
letzten Misserfolg erholt, als er den Bischof von Poitieres aufsucht. Raymond
hofft bei dem Bischof über den Winter kommen zu können. Er kennt jedoch die
Haltung des Bischoffs über fahrende Sänger und macht sich deshalb keine großen
Hoffnungen. Zu Raymonds Überraschung hat der Bischof jedoch tatsächlich Arbeit
für ihn. Raymond soll für den Bischof seinen verschwundenen Assistenten Firmin
aufspüren. Als Raymond kurz darauf auch noch auf den Ritter Robert trifft, der
ihn engagiert um ein Fest auf seiner Burg auszurichten, glaubt Raymond, dass
ihm das Glück endlich wieder hold ist. Doch der Fall des Bischofs erweist sich
als besonders verzwickt und der Weg zur Lösung des Rätsels scheint mit Leichen gepflastert
zu sein. Außerdem ist da noch Roberts wunderschöne Suzanne, für die Raymond
immer stärkere Gefühl entwickelt.
Richard Dübbels Schreibstil ist angenehm und zieht den Leser
schnell in seinen Bann.
Der Protagonist Rayond ist ein absoluter Pechvogel. Er hat
ein Talent dafür in ein Fettnäpfchen nach dem nächsten zu treten. Dabei lässt
er sich jedoch nicht beirren und steckt den Leser immer wieder mit seiner
Begeisterung an.
Fazit
Ich habe bisher bereits einige Bücher von Richard Dübell
gelesen von denen ich sehr begeistert war, bei „Die Tochter des Bischofs“ war
das leider nicht der Fall. Man wird als Leser mitten in die Geschichte
hineingeworfen und es tauchen sofort diverse Charaktere auf, die nicht näher
beschrieben werden. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich ausversehen mit einem
späteren Band einer Reihe begonnen habe, das ist aber nicht der Fall. Mit der
Zeit habe ich mich jedoch immer besser in Raymonds Welt zurechtgefunden und die
Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen, bis das Ende kam. Die Auflösung fand
ich sehr konstruiert und es werden nicht alle offenen Fragen beantwortet.
Das Buch ist sehr gut recherchiert, ich könnte mir jedoch
vorstellen, dass Leser die mit den politischen Gegebenheiten der Zeit nicht
vertraut sind Schwierigkeiten haben einiges zu verstehen und nachzuvollziehen.
Im Nachwort gibt es eine etwas ausführliche Erläuterung des Autors dazu. Ich
hätte mir gewünscht, dass diese Informationen mehr in die Geschichte
eingebunden worden wären.
Insgesamt war „Die Tochter des Bischofs“ für mich eher
durchwachsen.
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