Projekt blauer Flügel: Ein Opfer
„Denn eins wollte er auf keinen Fall: zurück zum grünen
Pfeil.“
Klappentext
Düstere und skrupellose Geister ziehen im Untergrund von
Nasanthal ihre Kreise, auf der Suche nach Macht und noch mehr schwarzer Magie.
Martin hat seine düstere Vergangenheit hinter sich gelassen,
als er sich als Schriftsteller etabliert. Allerdings bringen ihn die reizende
Schülerin Christina und sein neues Buchprojekt in Schwierigkeiten, die ich
zwingen seine Vergangenheit noch einmal zu durchleben. Ein Geheimbund verlangt von
Martin, seine magischen Fähigkeiten einzusetzen, um bei einem wahnsinnigen
Vorhaben zu helfen. Dabei bringt er sich selbst in Gefahr.
Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zu Verfügung
gestellt.
Übersicht
Autor: Kati Dierman
Verlag: Selbstverlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 236
ISBN: 9-783741-285905
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 von 4
Rezension
Martin ist ein aufstrebender Schriftsteller und
Frauenschwarm. Doch seine Vergangenheit birgt ein dunkles Geheimnis. Als
Straßenjunge aufgewachsen, wurde er von Josef, einem Mitglied der Bruderschaft
des grünen Pfeils aufgenommen. Die Bruderschaft des grünen Pfeils ist ein
Geheimbund. In ihrem Hauptquartier wurde Martin in die Geheimnisse der Magie
eingeweiht. Martin entwickelte sich zu einem besonders begabten Magier, der mit
seinem Element, dem Feuer, meisterhaft umgehen konnte. Es gelang ihm sogar, mit
Hilfe seiner Magie, einen ganz besonderen Diener an sich zu binden. Bei Gwen,
seiner Schönheit, handelt es sich nicht nur um ein, sogenanntes, sagenhaftes Wesen,
sondern auch um seine große Liebe. Doch Martins Erfolg machte ihn nicht bei
allen Mitglieder der Bruderschaft beliebt. Die ersten Neider traten schnell auf
den Plan. Allen voran Helga, die einzige Frau in dem Männerbund. Schließlich
blieb Martin keine andere Wahl, als die Bruderschaft zu verlassen.
Jahre später ist Martin mit der Recherche für ein neues
Buchprojekt beschäftigt. Seine Magie hat ihn schon lange verlassen und er
widmet sich nun ganz der Schriftstellerin. Er lernt die Schülerin Christina
kennen, die in Martin ihr großes Idol sieht. Doch die Bruderschaft des grünen
Pfeils hat Martin nicht vergessen. Zusammen mit Christina verwickeln sie ihn in
ein unglaubliches Projekt und zwingen die beiden sich in große Gefahr zu
begeben.
Der Schreibstil von Kati Diermann ist eher einfach und
unkompliziert gehalten. Als Leser findet man sich so schnell in den Stil herein
und kann der Handlung gut folgen.
Die Handlung selber spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Der
Großteil der Handlung findet der Gegenwart statt, in der Martin und Christina
mit den Mitgliedern des grünen Pfeils aneinandergeraten. Ein Teil der Handlung
spielt sich jedoch in Martins Vergangenheit ab. In verschiedenen Rückblenden erfährt
der Leser nach und nach Details aus Martins Vergangenheit und kann so seinen
Lebensweg nachvollziehen. Dabei springt die Handlung relativ häufig und oft
auch unerwartet, zwischen den beiden Zeitebenen hin-und her. Dies kann am
Anfang ziemlich verwirrend wirken. Mit dem Fortschreiten der Handlung gibt sich
dies jedoch. Da sich die Handlung in der Gegenwart und die in der Vergangenheit
gegenseitig ergänzen und an den jeweils passenden Stellen, die für das
Verständnis nötigen Informationen liefern, erleichtert schnell die
Orientierung.
Die Welt um Nasanthal bleibt noch in vielen Aspekten ein Geheimnis
für den Leser. In vielen Dingen ähnelt
sie unserer Welt sehr. Es gibt fließendes Wasser, Dosenessen, Strom, Autos und
ähnliches. In vielen anderen Aspekten ist sie jedoch ganz anderes. So haben
Frauen eine deutlich niedrigere Stellung, Kinder werden früher als Erwachsene
betrachtet und auch die Religion ist eine andere.
Der Protagonist Martin ist ein erfolgreicher Schriftsteller
und wird als solcher auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Kaum jemand
ahnt, dass seine Vergangenheit gar nicht glamourös, aber dafür umso
gefährlicher ist. In seiner Jungend war Martin ein außergewöhnlich talentierter
Magier und es schien so, als würde ihm ein schneller Aufstieg in der
Bruderschaft des grünen Pfeils bevorstehen. Doch der Neid Helgas, die sich als
einzige Frau des Ordens, immer wieder zu beweisen versucht, wurde schnell
gefährlich für ihn. Martin musste nicht nur seine Geliebte Gwen, sondern auch
die Bruderschaft aufgeben. Selbst die Fähigkeit Magie zu nutzen ist ihm verloren
gegangen. Martin ist eine sehr vielfältige Persönlichkeit. Er selbst ist der
Überzeugung, dass er Frauen verachtet und sie minderwertig sind. Trotzdem hängt
er auch, nach all den Jahren, noch an seiner ersten Liebe Gwen. Christina
gegenüber verhält er sich demensprechend zwiegespalten. Auf der einen Seite
verhält er sich ihr gegenüber oft machohaft und ablehnend, auf der anderen
Seite sorgt er sich jedoch um sie. Martin erweckt eher den Eindruck, als würde
er immer noch um den Verlust Gwens trauern und jede andere Frau in ihren
Schatten stellen, als wirklich Frauen zu verachten.
Etwas unglaubwürdig wirkt es jedoch, wie Martin und
Christina entführt werden und in großer Gefahr schweben und sich ohne großen
Widerstand mit der Situation abfinden. Die beiden machen sich in Gefangenschaft
ein paar schöne Tage. Abgesehen davon wirkt das Buch jedoch gut durchdacht.
Am Ende des Buches bleiben noch viele Fragen offen. Da es
sich jedoch um den ersten Band einer Reihe handelt, ist davon auszugehen, dass
diese in den folgenden Bänden beantwortet werden.
Fazit
Im Großen und Ganzen hat mir „Projekt blauer Flügel: Ein
Opfer“, gut gefallen. Die ständigen Sprünge zwischen Vergangenheit und
Gegenwart haben mich anfangs sehr verwirrt. Dies hat sich jedoch schnell
gegeben und ich konnte beides bald auseinander halten. Die Idee eine High
Fantasygeschichte mit Aspekten unserer, modernen Zivilisation zu verknüpfen
finde ich sehr spannend. Bisher habe ich noch nichts vergleichbares gelesen.
Dadurch entstehen ganz neue Möglichkeiten. Martin als Protagonist ist für mich
nicht unbedingt eine sympathische Person, allerding auch keine unsympathische. Sein
sehr vielschichtiger Charakter macht ihn für mich sehr interessant. Obwohl am
Endes des Buches viele Fragen offen bleiben, lässt mich das Buch nicht mit
unbefriedigenden Fragenzeichen im Kopf zurück. Es handelt sich um den ersten
Band einer Reihe und ich gehe davon aus, dass sich die offenen Enden in den
nächsten drei Büchern zusammenfügen werden. Deshalb bin ich sehr gespannt
darauf, wie die Geschichte weitergeht. Besonders über Gwen möchte ich unbedingt
mehr erfahren. Fanatsy Fans die Lust auf etwas neues verspüren, kann ich
Projekt blauer Flügel: ein Opfer sehr empfehlen.
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