Traumfänger
„Es war ein unbeschreibliches Gefühl, endlich die Augen zu
schließen zu können und sich einfach fallen zu lassen.“
Klappentext
Seit ihre kleine Schwester Emma im Koma liegt, hört Kylie
sie in ihren Träumen um Hilfe rufen. In genau solche einem Traum trifft sie
Matt Connor, der dort seit Monaten gefangen ist. Bald wird klar, dass die
beiden sich zueinander hingezogen fühlen, doch hat ihre Liebe überhaupt eine
Chance? Denn nur wenn es Kylie gelingt Matt und Emma aus diesem Traum zu
befreien, werden die beiden auch in der realen Welt überleben. Doch in der
Traumwelt wimmelt es von bösartigen Kreaturen und Matt trägt ein dunkles
Geheimnis mit sich, von dem Kylie erst erfährt, als es schon fast zu spät ist.
Übersicht
Autor: Petra Röder
Verlag: Drachenmondverlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 232
ISBN: 978-3-95991-037-8
Genre: Fantasy
Reihe: Nein
Rezension
Die 20-jährige Kylie hatte ein ganz normales Leben und ein
Studium, bis zu dem Tag, an dem ihre 10-jährige Schwester Emma von einem Auto
angefahren wurde. Seitdem liegt Emma im Koma kein Arzt kann sagen wann und ob
wie jemals wieder aufwachen wird. Nach Emmas Unfall begannen bei Kylie seltsame
und beunruhigende Träume. Sogar mit Schlafentzug hat sie deshalb versucht sich
vom Träumen abzuhalten. Doch irgendwann muss auch Kylie wieder schlafen und
sich ihren Träumen stellen. Schließlich trifft sie im Traum auf Matt Conner,
einen Arzt. Matt erklärt Kylie, dass er und auch Emma in der Traumwelt gefangen
sind. Einst war die Traumwelt ein guter Ort, an dem die Menschen ihre Träume
ausleben konnten. Doch inzwischen haben finstere Mächte einen Weg gefunden die
Traumwelt zu kontrollieren und zu einem unheimlichen und gefährlichen Ort zu
machen. Matt und Emma sind beide in der Traumwelt gefangen und können nur mit
Kylies Hilfe aus dieser entkommen. Gelingt das Kylie nicht, werden beide
sterben und auch Kylie könnte bei ihrem Rettungsversuch ums Leben kommen.
Der Schreibstil Petra Rödgers ist recht einfach gehalten.
Dadurch ist er gut verständlich und angenehm lesbar, es geht jedoch auch ein
wenig an Tiefe verloren.
Die junge Studentin Kylie lernt der Lehrer als ernsthafte
Person kennen, der ihre Familie sehr wichtig ist. Gemeinsam mit ihren Eltern
verbringt sie sehr viel Zeit im Krankenhaus, bei ihrer Schwester Emma. Auch
sonst spielt die Familie in Kylies Leben eine wichtige Rolle. Über ihr
sonstiges soziales Umfeld, über andere Interessen und all die Dinge, mit denen
sich Menschen in Kylies Alter sonst so befassen, erfährt der Leser nur sehr
wenig. Dadurch bleibt die Persönlichkeit Kylies ein wenig blass. Auf der einen
Seite scheint sie ein sehr praktisch veranlagter Mensch zu sein. So bringt sie
Matt allerlei wichtige Sachen mit in die Traumwelt und vergisst dabei auch die
eine oder andere nützliche Kleinigkeit nicht. Auf der anderen Seite scheint sie
jedoch auch eher planlos und übereifrig zu sein. So bringt sie auch allerlei
unnützes Zeug mit in die Traumwelt, das Matt wieder aussortieren muss.
Auch über Matts Leben außerhalb der Traumwelt erfährt der
Leser nur wenig. Er ist Arzt und genauso wie Kylie scheint auch in seinem Leben
die Familie eine wichtige Rolle zu spielen. Aber auch Forschung und
Wissenschaft, sind für ihn sehr wichtig. Darüberhinaus sind die Informationen
über Matt rar gesät und so ist auch in seinem Fall schwierig sich ein
umfassendes Bild über seinen Charakter zu machen. Genauso wie Kylie bleibt auch
Matt dadurch ein wenig eindimensional.
Die Handlung in und um die Traumwelt ist im Großen und
Ganzen logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Durch Matt bekommt Kylie und
somit auch der Leser, eine Einführung in die Traumwelt. So kann sich der Leser
schnell in der neuen Welt zurechtfinden. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut.
Schwer nachzuvollziehen ist die Entwicklung der Beziehung
zwischen Kylie und Matt. Die beiden kommen sich oft in Situationen näher, die
gefährlich sind und nicht unbedingt zur Romantik einladen. So freut sich Kylie
in einer sehr kritischen Situation ausgerechnet darüber, dass Matt sie Schatz
genannt hat, statt an ihr Überleben zu denken. Die Beziehung entwickelt sich
sehr schnell und aus dem Nichts heraus.
Fazit
Traumfänger ist ein spanendes Buch, dem es gelingt den Leser
in einen neue Welt zu entführen und trotzdem in unserer Welt zu bleiben. Die
Idee um die Traumwelt hat mir sehr gut gefallen und mich schnell in ihren Bann
gezogen. Die ganze Reise durch die Traumwelt, Kylies Versuch Matt und Emma zu
retten und die Figuren denen die beiden auf ihrem Weg begegnen, haben mich
schnell gefesselt. Leider hat mich die Liebesgeschichte zwischen Matt und Kylie
immer wieder gestört. Diese entwickelt sich überstürzt und teilweise konnte ich
nicht mehr nachvollziehen, woher die tiefen Gefühle die, die beiden angeblich
für einander empfinden, eigentlich kommen. Das liegt aber vielleicht auch
daran, dass die beiden einfach ein wenig blass wirken und man kaum etwas über
ihr eigentliches Leben erfährt.
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