Die Wellenläufer
"Jolly musste nur einen Fuß auf das Wasser setzten um zu spüren in welche Richtung sich die See bewegte."
Klappentext
Das Meer der Dunkelheit.
Ein magisches Beben erschüttert die Küsten der Karibik. In
den Piratenhäfen werden Kinder mit einem besonderen Talent geboren: Sie können
über Wasser gehen. Vierzehn Jahre später glaubt Jolly, dass außer ihr keine
Wellenläufer mehr leben. Bis sie Munk begegnet. Auch er geht auf dem Meer – und
kann aus Muscheln einen uralten Zauber wirken. Beide erwartet ein finsteres
Schicksal: Mitten im Atlantik dreht sich ein gewaltiger Mahlstrom, dessen Boten
Verderben über die Inseln bringen – und Jagd auf die Wellenläufer machen.
Übersicht
Autor: Kai Meyer
Verlag: Heyne
Sprache: Deutsch
Seiten: 377
ISBN: 978-3-453-53320-2
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 der Wellenläufer Trilogie
Rezension
Die 14-jährige Jolly ist eine Piratin durch und durch.
Aufgezogen von dem berüchtigtem Piratenkapitän Bannon, benannt nach dem
berühmten Jolly Roger ist sie mitten zwischen Seeräubern, auf gekaperten
Schiffen und schäbigen Spelunken aufgewachsen. Doch Jolly ist kein gewöhnliches
Mädchen. Sie ist eine sogenannte Quappe, sie kann über das Meer laufen. Zum
Zeitpunkt ihrer Geburt gab es mehrere Kinder wie sie, entstanden aus einem
geheimnisvollen Beben. Doch es wurde unerbittlich Jagd auf die Quappen gemacht,
bis nur noch Jolly übrig geblieben ist. Zumindest glaubt sie das, bis sie Munk
begegnet. Abgeschieden von der Welt konnten seine Eltern, Tabakfarmer, sein
Geheimnis lange verborgen halten. Nur der mysteriöse Geisterhändler, der die
Arbeiter für die Farm von Munks Eltern liefert, weiß darüber Bescheid. Er war
es auch, der Munk in die Muschelmagie eingeweiht hat. Er nimmt Munk und Jolly
mit auf eine gefährliche Reise. Denn auf ihren Schultern ruht die Hoffnung für
das Überleben der gesamten Karibik, vielleicht sogar der gesamten Welt. Denn
nur die Quappen sind in der Lage den Mahlstrom, Tor zu dem furchterregenden
Mare Tenebrosum, zu schließen.
Kai Meyer Schreibstil ist für der Zielgruppe, Kindern und
Jugendlichen, angemessen. Er ist einfach und leicht verständlich, versteht es
jedoch eine abenteuerreiche und spannende Atmosphäre zu schaffen. Dabei wirkt
der Schreibstil jedoch nie gekünstelt oder absichtlich vereinfacht, sodass er
auch für erwachsene Leser angenehm zu lesen ist.
Jolly ist eine waschechte Piratin. Sie ist aufbrausend und
ungeduldig, ihrer Mannschaft auf der Magern Maddy und ganz besonders Kapitän
Bannon gegenüber, absolut loyal. Als Quappe fühlt sie sich an Land nicht
besonders wohl und lange vom Meer getrennt zu sein, fällt ihr schwer. Auf dem
Wasser ist sie jedoch voll in ihrem Element. Dadurch ist sie eine besonders
wertvolle Unterstützung für Kapitän Bannons Kaperfahrten. Denn ihre unglaublichen
Fähigkeiten ermöglichen ihr ganz andere Angriffsmöglichkeiten auf fremde
Schiffe. Jolly hat nur ein Ziel in ihrem Leben, irgendwann möchte sie selbst
Kapitänin werden und ihr eigenes Piratenschiff führen. Als Mädchen in einer
rauen Männerwelt, kein leichtes Leben, doch Jolly ist nicht so schnell
unterzukriegen. Sie ist selbstbewusst, mutig und steht ihren Mann auch
gegenüber dem furchtbarsten Piraten.
Munk dagegen ist ein eher naiver Junge. Seine Eltern haben
ihn auch einer abgeschiedenen Insel aufgezogen, um ihn zu schützen und so hatte
er nur wenig Kontakt zum Rest der Welt. Er träumt von einem Leben als Pirat und
hat sehr romantische Vorstellungen von den Seeräubern. Einer der wenigen
Menschen, welche die Inseln seiner Eltern besuchen, ist der Geisterhändler. Der
Geisterhändler ist ein mysteriöser und mächtiger Geselle. Doch Munk, der in
seinem Leben noch nie etwas böses erlebt hat und von bedeutenden Abenteuern
träumt, hat ihm trotzdem sein Geheimnis anvertraut. Denn der Geisterhändler ist
Munks einzige Hoffnung die Insel jemals zu verlassen.
Doch welche Pläne verfolgt der Geisterhändler eigentlich?
Fazit
Die Wellenläufer ist ein spannender Piraten-,
Abenteuerroman. Geschickt vermischt Kai Mayer historisches aus der Geschichte
der Karibikpiraten mit Fantasy Elementen.
Wellenläufer bildet einen gelungenen Auftakt zu einer
Trilogie. Der Autor baut langsam, aber stetig Spannung auf und lässt seine
Helden immer wieder kleine Abenteuer und Scharmützel überstehen, währen die
Handlung zunächst eher subtil auf die Bestimmung Munks und Jollys hinsteuert.
So kommt beim Lesen keine Langweile auf und der Leser bleibt stets im Bann der
Geschichte. Jolly ist eine widerspenstige aber sympathische Heldin, die mir
schnell ans Herz gewachsen ist. Das verrückte Piratenmädchen, das sich auch vom
mächtigen Piratenkaiser nicht so schnell einschüchtern lässt, ist mir rundweg sympathisch.
Trotz ihres draufgängerischen Auftretens vermisst Jolly Kapitän Bannon und ihre
Mannschaft, die Menschen die ihr Vater, Familie und Freunde waren. Sie ist eben
doch ein 14-jähriges Mädchen. Dadurch wird sie nur umso liebenswerter.
Oh wie toll! Ich war erst auf einer Lesung von Kai Mayer und schwer begeistert vom Schreibstil. Ich liebe Jugendbücher, weil ich finde, dass die Welten nochmal fantastischer sind! :-D Eine tolle Rezension ist es geworden und ich konnte mir unter dem Titel erst gar nichts vorstellen. Ich habe auch ein Buch von Kai Mayer zuhause und das möchte noch gelesen werden. Ein sympatischer Autor. lg Nadine von Nannis Welt
AntwortenLöschenVielen Dank! Auf eine Lesung von Kai Mayer würde ich auch wahnsinng gerne mal gehen! Hoffentlich bekomme ich auch irgendwann die Chance dazu. Er schreibt wirklich ganz tolle Bücher. Die Merle Trilogie von ihm kann ich auch sehr empfehlen.
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