Alles wegen Dänen: Überleben mit Smørrebrød

„Der Däne klingt dabei als hätte er zwei Flaschen Aquavit intus und wäre kurz davor sich zu übergeben. Da ich aber nicht rund um die Uhr sturzbetrunken sein konnte, war ich gezwungen, mir die dänische Aussprache auf natürlichem Wege anzueignen.“




Klappentext
Es ist was los im Staate Dänemark!
Als der Journalist Elmar Jung nach Dänemark zieht, erwartet er Carlsberg. Pølser und Sørrebrød – und vor allem Gemütlichkeit. Stattdessen erlebt er Kopenhagen zunächst als ziemlich raues Pflaster: Restaurantbesuche geraten zu Exkursionen in die Servicewüste, die Anmeldung seines Autos wird zur Herkulesaufgabe und auch sonst läuft in Hamlets Heimat längst nicht alles rund. Zum Glück gibt es Elmars Freundin Sara, die ihm zeigt, wie hyggelig das Leben mit den Dänen sein kann.

Übersicht
Autor: Elmar Jung
Verlag: Ullstein
Sprache: Deutsch
Seiten: 299
ISBN: 978-3-548-37504-5
Genre: Bericht
Reihe: Nein

Rezension
Der Journalist Elmar Jung zieht nach Kopenhagen. Als Münchner dringt er damit in eine völlig fremde Welt vor. Aber immerhin teilen die Dänen die bayerische Liebe zum Bier. Zum Glück begegnet er bereits kurz nach seiner Ankunft Paw. Der ist zwar, für einen Dänen untypisch, eher ruhelos und verfolgt einen verrückten Plan nach dem nächsten, aber er wird für Elmar auch zu einem gutem Freund. Durch Paw lernt Elmar auch Sara kennen, die bald zu seiner Freundin wird. Gemeinsam mit Paw und Sara gelingt es Elmar die Tücken und Stolperfallen des Alltags in Dänemark zu meister. Ob es nun Fahrradfahren in Kopenhagen, das Jantelov, Arztbesuche, Hygge oder die dänische Sprache ist, Elmar lebt sich immer mehr in Kopenhagen ein. Nur zwei Dinge bereiten ihm Sorgen, das sehr teure Ummelden seines deutschen Autos und die Hartnäckigkeit, mit der die Dänen sich weigern anzuerkennen, dass das Vollkornbrot in Deutschland seinen Ursprung  hat.
Der Schreibstil von Elmar Jung ist abwechslungsreich und locker, leicht zu lesen, dabei kommt er nicht ohne eine große Priese Witz aus. Man merkt, dass Elmar Jung es als Journalist versteht mit Worten umzugehen. Selbst ernsthafte Themen kann er unterhaltsam und nicht nur lehrreich, sondern auch humorvoll verpacken.
Das Buch springt immer wieder zwischen Elmar Jungs derzeitigem Leben, gemeinsam mit seiner Freundin Sara und verschiedenen Episoden die sich vor dem Zusammenziehen der beiden ereignet haben, hin-und her. Diese Sprünge sind jedoch für den Leser gut nachvollziehbar, passen sich in das Buch ein und Sorgen für Abwechslung.
Dabei schafft es der Autor dem Leser viel wissenswertes und hilfreiches zum alltäglichen Leben in Dänemark zu vermitteln. Dazu bietet er auch noch jede Menge Hintergrundwissen zur Dänische Geschichte und Kultur und kann  mit allerlei interessanten und humorvollen Anekdoten aufwarten. Doch auch Schwierigkeiten und Negatives werden thematisiert. Dabei nimmt Elmar Jung kein Blatt vor dem Mund und scheut es nicht, seinen Standpunkt deutlich zu machen. Dies gelinkt ihm jedoch immer mit einem Augenzwinkern, sodass die Leser keineswegs das Gefühl haben, man würde ihnen eine Meinung aufdrücken.
Zwischen den Zeilen kommt dabei immer wieder die Liebe des Autors zu Dänemark, den Dänen und natürlich zu einer ganz besonderen Dänin durch.

Fazit

Mir hat „Nur wegen Dänen“ wirklich sehr gut gefallen! Ich interessiere mich sehr für die dänische Geschichte und Kultur und würde nach der Uni gerne noch etwas weiter in den Norden ziehen. Außerdem habe ich während meines Auslandssemsters bereits einige Zeit in Kopenhagen gewohnt und habe deshalb viele Erlebnisse des Autors ebenfalls mitgemacht. Das Buch war für mich immer wieder ein Rückblick auf ein ganz wundervolles Semester und ich musste immer lachen, wenn der Autor Situation geschildert hat, die ich selber genauso erlebt haben. Das reicht von den, teilweise wirklich rücksichtslosen Radfahrern in Kopenhagen, über die Schwierigkeiten des Dänischen, das eine wirklich furchtbare Aussprache hat, bis hin zu der großen Liebe der Dänen zu ihrem Bier und ihrer Flagge. Anders als der Autor habe ich zum Glück nie den, anscheinend aberwitzigen, Versuch unternommen ein deutsches Auto in Dänemark anzumelden. Wohl einer der Vorteile keins zu besitzen. Seinen Kampf dafür, dass die Dänen endlich anerkennen, dass das Vollkorbrot seinen Ursprung in Deutschland hat, kann ich jedoch aus vollem Herzen unterstützen. Ich habe da selber schon einige Diskussionen geführt. Irgendwann müssen sie es doch einsehen!

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