A court of thorns and roses

„Don't feel bad for one moment about doing what brings you joy. “





Klappentext
Feyre is a huntress.
She thinks nothing of slaughtering a wolf to capture its prey. But, like all mortals, she fears what lingers mercilessly beyond the forest. And she will learn that taking the life of a magical creature comes at a high price...
Imprisoned in an enchanted court in her enemy’s kingdom, Feyre is free to roam but forbidden to escape. Her captor’s body bears the scars of fighting and his face is always masked – but his piercing stare draws her ever closer. As Feyre’s feelings for Tamlin begin to burn through every warning she’s been told about his kind, an ancient, wicked shadow grows.
Feyre must find a way to break a spell, or lose her heart forever.

Übersicht
Autor: Sarah J. Maas
Verlag: Bloomsbury
Sprache: Englisch, Titel der deutschen Übersetzung; Das Reich der sieben Höfe: Dornen und Rosen
Seiten: 415
ISBN: 978-1-4088-5786-1
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 der A Court of Thorns and Roses (Das Reich der sieben Höfe) Trilogie

Rezension
Obwohl Feyre aus einer wohlhabenden Familie stammt, hatte sie bisher in ihrem Leben nicht viel Glück. Als sie neun war verstarb ihre Mutter und als sie elf war, verlor ihr Vater das gesamte Vermögen der Familie. Nun lebt Feyre mit ihrem Vater und ihren beiden älteren Schwestern in einem ärmlichen Cottage und versucht irgendwie die Familie am Leben zu erhalten. Denn Feyre hat ihrer Mutter, auf dem Totenbett, versprochen für ihre beiden Schwestern zu sorgen. Sie hat sich selbst das Jagen beigebracht und kann so ihre Familie immer wieder knapp vor dem Verhungern bewahren. Feyres Welt ist durch eine Mauer begrenzt. Hinter dieser leben die Fae, geheimnisvolle, magische und grausame Wesen, die immer wieder Angriffe auf die Menschen unternehmen. Eines Tages töten Feyre im Wald einen seltsamen Wolf. Ein Fae in Gestalt eines Wolfes. Tamlin, einer der besonders mächtigen High Fae fordert daraufhin als Gegenleistung Feyres Leben und nimmt sie mit in sein Reich, nach Prythian. Dort muss sie erkennen, dass viele der furchtbaren Geschichten über die Fae nicht wahr sind und dies ganz anders als gedacht sind. Doch Prythian wird von einer fremden Macht bedroht, die auch das Reich der Menschen erreichen kann. Wird Feyre einen Ausweg finden?
Der Schreibstil von Sarah J. Maas ist angenehm und flüssig lesbar. Er passt zum Stil des Buches der Zielgruppe. Da die Geschichte aus Feyres Sicht, einer begeisterten Malerin, erzählt wird, ist der Schreibstil nicht so bildreich, wie man es in diesem Fall erwarten könnte.
Im Kontrast zu ihrem Schreibstil stehen jedoch einige der Namen. Für ein paar Namen ist extra eine Anleitung für die korrekte Aussprache nötig. Das irritiert und stört so den Lesefluss ein wenig.
Feyre ist ein sehr widersprüchlicher Charakter. In den ersten Kapitel erscheint sie sehr selbstbewusst und selbstständig. Sie schaffte es fast im Alleingang ihrer Familie zu ernähren. Dafür erhält sie von ihrem Vater keinerlei Unterstützung. Ihre Schwester Elain scheint eine Träumerin zu sein, die einfach nicht in der verarmten Lebensrealität der Familie angekommen ist. Ihre Schwester Nesta dagegen ist arrogant und verbittert. Beide Schwestern teilen alles was Feyre beschafft, sofort unter sich auf. Um Feyres Wohlergehen oder um ihre Unterstützung scheint sich in der Familie niemand zu kümmern. Warum sich Feyre trotzdem so an das Versprechen ihrer Mutter gegenüber klammert bleibt unklar. Nach Feyres Ankunft in Prythian bleibt von dieser Selbstständigkeit jedoch nicht mehr viel über. Es gibt kaum einen Moment in dem sie nicht von Männern fremdbestimmt wird. Selbst wenn sie, vermeintlich, aktiv wird, tut sie dies nur auf Betreiben eines Mannes. Dadurch zieht sich die Handlung zeitweise stark. Es kommt so auch keine richtige Spannung auf. Feyre ist in Prythian und macht eigentlich nichts, es passiert auch eigentlich nichts. Gegen Ende des Buches kommt dann wieder Spannung auf. Feyre beginnt endlich einmal eigenständig zu handeln und zeigt, dass sie tatsächlich etwas drauf hat. Dieser positive Moment wird jedoch schnell wieder zerstört, als Feyre sich wochenlang, ohne Gegenwehr, unter Drogen setzten lässt, anstatt über die, völlig offensichtliche, Lösung eines einfachen Rätsels nachzudenken. Erneut lässt sie sich von Männern fremdbestimmen. Erst in den letzten Kapiteln kommt wieder etwas von der mutigen Feyre zum Vorschein. Woher ihre plötzlich so starke Liebe zu Tamlin, die eigentlich gerade erst am aufkeimen war, gekommen ist, bleibt dabei für den Leser nicht so richtig ersichtlich. Sie ist sogar bereit für Tamlin, wortwörtlich, über Leichen zu gehen. Die Entwicklung von Hass, Angst und Ablehnung zu Freundschaft gegenüber Tamlin ist nachvollziehbar. Die Liebesgeschichte entwickelt sich jedoch plötzlich und extrem.
Tamlin selber ist sehr austauschbar, Schwiegermuttersliebling. Er sieht selbstverständlich wahnsinnig gut aus, ist unglaublich reich, ein begnadeter Krieger, ein toller Beschützer, einfühlsam, verständnisvoll, liebevoll, gerecht und vollkommen perfekt. Er scheint über keine erwähnenswerten Schwächen zu verfügen. Das macht Tamlin zu einem 08/15 Romanhelden, ein Abziehbild.
Die Geschichte bietet zwar einige interessante Ansätze, zeichnet sich jedoch besonders durch anleihen bei diversen Büchern und Märchen aus. Die Tribute von Panem, Harry Potter, das Lied von Eis und Feuer, die Schöne und das Biest, drei Prüfungen, die böse Hexe...
Dazu kommt eine Reihe von Logiklücken, die unnötig und vermeidbar gewesen wären. Wie kann es zum Beispiel ein, dass Feyre nicht bemerkt, dass Tamlins Haus voller Dienstboten ist? Sie hätte doch irgendwann bemerken müssen, dass sämtliche Arbeiten wie von Zauberhand erledigt werden oder mal in jemanden hineinrennen müssen.
Die Welt in der die Geschichte spielt bleibt unklar. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine mittelalterlich anmutenden Welt zu handeln. Dann malt Feyre jedoch mit Farbe aus Dosen, voreheliche Beziehungen sind kein Problem, genauso wie Verhütung, fließend Wasser ist genauso bekannt wie Porzellan. Vieles bleibt unklar oder vage.
Die Handlung ist nicht besonders ausgefeilt und im Großen und Ganzen recht vorhersehbar. Gegen Ende wird es jedoch tatsächlich spannend. Mit Rhysand taucht ein Antagonist zum Temlin auf, bei dem bis zu Letzt nicht klar ist, ob er für Feyre Freund oder Feind ist. Unter den auftretenden Charakteren ist er der einzig wirklich interessante.

Fazit

Katniss Everdeen lebt in Distrikt 12 und kann ihre verarmte Familie nur durch die Jagd, mit Hilfe von Pfeil und Bogen am Leben erhalten, Unterstützung zeigt mir ihr, indem man drei Finger an den Mund legt und danach in die Luft streckt. Das Wildlingmädchen lebt hinter der Mauer, die Mauer trennt sie von den sieben Königreichen, in denen alles viel besser ist, als auf ihrer Seite der Mauer. Der Wunderschöne Prinz ist durch einen Fluch gezwungen seine wahre Gestalt zu verbergen, bis der wahren Liebe Kuss ihn erlöst. Mad Eye Moody kann dank eines magischen Auges wieder sehen. Die mutige Heldin muss drei Prüfungen bestehen um ihren Prinzen zu bekommen. Die böse Hexe tyrannisiert ihre Umwelt und muss von einem strahlenden Helden gestoppt werden. Die Midgardschlange, ähm der Middengard Wurm will die Welt vernichten…
Das kommt euch alles irgendwie bekannt vor? Dann willkommen im Reich der sieben Höfe. Einer Fantasy Geschichte in der Elemente diverser anderer Geschichten miteinander vermischt und zu einem lückenhaften und vorhersehbaren Plot zusammengesponnen werden.
Dazu bekommt ihr noch den Klischee Helden und ein unselbstständiges Prinzesschen, welches sich für ganz hart hält und in den unpassendsten Momenten übers malen nachdenkt.
Merkt man, dass ich nicht so begeistert war? Ich kann den Hype um das Reich der sieben Höfe ehrlich gesagt nach dem ersten Band so gar nicht nachvollziehen. Nur von diesem Band ausgehend würde ich die Reihe nicht empfehlen. Da gibt es viele bessere, innovativere und spannendere Fantasyromane. Ich habe jedoch schon öfter gehört, dass Band zwei ganz anders sein soll und viele denen Band eins nicht gefallen hat, von der Fortsetzung begeistert waren. Deshalb und weil die Figur des Rhysand mir sehr gut gefallen hat, werde ich der Reihe noch eine Chance geben.

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