Der Gezeitenwald: Dunkelherz

„Verlasse nicht mehr das Haus, sobald das letzte Sonnenlicht weg ist!“






Klappentext
Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Familie droht Kayla all ihren Lebensmut zu verlieren. Nur ihre Großmutter ist ihr geblieben, die abgelegen in einem Haus im Wald lebt.
Kayla hat kaum noch Erinnerungen an sie. Mit drei Taschen und ihrer Büchertruhe zieht sie bei ihr ein und ahnt nicht, in welche mystischen Welten sie hinein geraten ist.

Übersicht
Autor: Carmen Schneider
Verlag: Selbstverlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 171
ISBN: 9781521407332
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 der Gezeitenwald Reihe

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Rezension
Bei einem Autounfall sind nicht nur Kaylas Eltern, sondern auch ihre Schwester ums Leben gekommen. Von ihrer Familie ist ihr nur noch ihre Großmutter mütterlicherseits geblieben. Diese hat Kayla jedoch seit Jahren nicht gesehen. Während sie als Kind ihre Großmutter noch häufiger besuchte, brach der Kontakt später ab. Die Gründe dafür sind ihr unbekannt. Ihre Großmutter ist für Kayla also eine völlig Fremde. Einsam, nur mit ihren Büchern und Kleidung, zieht sie in das abgelegene Waldhaus ihrer Großmutter. Obwohl diese sich als ausgesprochen liebevolle Person entpuppt und auch die restlichen Bewohner des Hauses, die Tiere eingeschlossen, Kayla gut aufnehmen, wird sie nicht wirklich heimisch. Sie fühlt sich schuldig am Unfalltod ihrer Familie und versinkt in ihrer Trauer. Wird es ihrer Großmutter gelingen Kayla ihrer Lebensfreude zurück zu geben?
Außerdem das Haus im Wald scheint ein Geheimnis zu verbergen. Nach Einbruch der Dunkelheit darf niemand das Haus verlassen, Türen und Fenster müssen verschlossen werden. Zudem macht Kayla einige seltsame Erfahrungen. Wird sie hinter das Geheimnis des Hauses kommen?
Der Schreibstil von Carmen Schneider lässt sich leicht und flüssig lesen. Er passt zur Atmosphäre des Buches. Einzig die Dialoge wirken, besonders zu Beginn der Geschichte, recht künstlich und dadurch ein wenig holprig. Mit dem Fortschreiten der Handlung gibt sich dies jedoch zunehmend und die Dialoge wirken immer häufiger gelungen.
Zu Beginn der Handlung ist Kayla geplagt von Schuldgefühlen, Trauer und Einsamkeit.
Ihr steiniger Weg zurück ins Leben wird für den Leser nachvollziehbar geschildert. Dabei setzt die Autorin das Töpfern geschickt als Metapher für die Trauerbewältigung ein. Die Persönlichkeit Kaylas bleibt für den Leser ansonsten ein eher blass, da sie eine Großteil des Buches hindurch völlig von ihrem Schmerz überdeckt wird. Im Verlauf der Handlung zeigt sich aber immerhin, das sie eher ruhig und zurückhaltend, aber voller Mitgefühl ist.  Sie zeigt eine große Anteilnahme für andere Menschen, aber auch für Tiere.
Kaylas Großmutter ist eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit. Das zeigt sich schon zu Anfang der Geschichte, als sie Kayla nicht nur herzlich aufnimmt, sondern auch in ihrer Art sie zurück ins Leben zu bringen. Wenn der Leser ihre Geschichte erfährt, wird aber erst wirklich deutlich, was für eine starke und mutige Frau ist.
Die Geschichte entwickelt sich logisch und passend. Von Anfang an werden kleine Fantasyelemente in die Handlung mit eingeflochten und ein unterschwelliges Gefühl der Bedrohung geschaffen. Gemeinsam mit Kayla wird der Leser dann in den Strudel der Ereignisse hineingezogen. Dabei bleibt der Handlungsverlauf stets glaubwürdig und spannend.

Fazit

Gezeitenwald: Dunkelherz, ist eine wundervolle kleine Fantasygeschichte, die sehr Märchenhaft anmutet. Das geheimnisvolle Haus, eine Gefahr die in der Dunkelheit lauert, ein einsames, aber gutherziges Mädchen, merkwürdige Ereignisse. Alle Zutaten für ein modernes Märchen sind vorhanden und das Ergebnis kann sich auch wirklich sehen lassen.  Die Handlung verläuft größtenteils eher ruhig und unspektakulär, sie ist nicht besonders actiongeladen. Das passt gut zur eher zauberhaften Atmosphäre des Buches. Denn langweilig ist Dunkelherz trotzdem nicht. Es ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe.

Kommentare

  1. Das ist eine schöne Rezension! Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen, gerade weil es so ruhig war. Dadurch war ich irgendwie immer in der jeweiligen Gefühlslage. Bin gespannt, wie es weitergeht denn auch das Märchenhafte fand ich echt toll.

    lg Nadine von Nannis Welt

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sofies Spiegelwelt

#Ostseeblogger: Weihnachten mit Bolle