Tagebuch der Anne Frank

„Ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit. Und doch, wenn ich zum Himmel schaue, denke ich, dass dies alles wieder zum Guten wenden wird.“

Klappentext

Für Anne Frank war ihr Tagebuch in der Enge des Verstecks Ersatz für eine Freundin und Gesprächspartnerin, Ventil für Sorgen und Unmutsausbrüche und zugleich Übungsfeld für ihre große schriftstellerische Begabung. Es ist und bleibt das eindringlichste und bewegendste Dokument der Judenverfolgung im Nationalsozialismus.

Übersicht

Autor: Anne Frank

Verlag: Fischer

Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem niederländischen

Seiten: 364

ISBN: 978-3-596-15277-3

Genre: Autobiografie

Reihe: Nein

Rezension

Eigentlich ist Anne Frank ein ganz normales Mädchen. Sie sorgt sich ein bisschen, aber nicht zu sehr um die Schule, trifft sich mit ihren Freundinnen, sieht sich gerne Filme an, streitet sich mit ihren Eltern, flirtet ein wenig mit den Jungen und freut sich an ihrem 13. Geburtstag ganz besonders über ein Geschenk, ein Tagebuch. Doch eines unterscheidet Anne von anderen Mädchen ihres Alters. Sie ist Jüdin, in den von den Nazis besetzten Niederlanden. Ihre Eltern haben, aus Sorge über die Einstellung der NSDAP zu den Juden, ihre deutsche Heimat verlassen und sind nach Amsterdam ausgewandert. Doch auch im Exil holt sie der Schrecken schließlich ein. Als sich die Lage für die Juden auch in Amsterdam verschlechtert beginnt Annes Vater Vorzusorgen. Im Hinterhaus seiner Firma richtet er, gemeinsam mit seinem ebenfalls jüdischen Geschäftspartner und unterstützt von christlichen Helfern, ein Versteck ein. Als Annes ältere Schwester Margot im Juli 1942 einen Aufruf von der SS erhält treten die Befürchtungen der Franks ein und die ganze Familie taucht unter. Kurz darauf folgt auch das Ehepaar van Pels (von Anne van Daan genannt) mit ihrem Sohn Peter. Als immer neue Schreckensnachrichten über die zunehmend schlechter werdende Lage der Juden die sieben Untergetauchten erreichen entscheiden sie sich noch etwas enger zusammenzurücken und den Zahnarzt Fritz Pfeffer (von Anne Albert Dussel genannt) aufzunehmen. Für die versteckten Juden und ihre Helfer beginnt eine schwierige Zeit. Eingesperrt, ohne Kontakt zu gleichaltrigen, ohne die Möglichkeit jemals nach draußen zu gehen, auf engstem Raum, vertraut sich Anne ihre Sorgen und Nöte, Gedanken und kleine Freuden, ihren Ärger und ihre Frustration ihrem Tagebuch an. Aber sie nutzt es auch als schriftstellerische Übung und möchte nach Kriegsende ihr Tagebuch als Roman veröffentlichen. Kurz vor Kriegsende, die Invasion der Alliierten hat bereits begonnen, werden die Untergetauchten in ihrem Hinterhaus schließlich doch noch entdeckt und mit dem letzten Zug von den Niederlanden nach Ausschwitz geschickt. Margot und Anne Frank sterben schließlich im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Von den acht Untergetauchten überlebt nur Otto Frank. Er erfüllt den Wunsch seiner Tochter und veröffentlicht ihr Tagebuch.

Der Schreibstil von Anne Frank ist für ein Mädchen zwischen 13 und 15 ½ bemerkenswert ausgereift. Er zeigt ihr großes schriftstellerisches Talent. An einigen Stellen wird die noch rohe, nicht überarbeitete Fassung sichtbar, welche deutlich jugendlicher wirkt. Die von Anne bereits überarbeiteten Stellen wirken deutlich erwachsener und zeigen, wie wenig Anne von ihrer Jugendzeit hatte. Der Schreibstil wirkt ein wenig altmodisch, ist im Großen und Ganzen jedoch ausgesprochen zeitlos.

Als Anne mit ihrer Familie untertauchen musste war sie gerade einmal dreizehn Jahre alt. Mehr als zwei Jahre harrte sie versteckt in einem Amsterdamer Hinterhaus aus. Eine normale Jugendzeit konnte sie nie richtig erleben. Statt ihren Freundinnen vertraut sie sich ihrem Tagebuch an. Dieses Tagebuch, von Anne zu Kitty personifiziert, wird zu ihrer engsten Vertrauten. Von alltäglichen Sorgen wie Streit mit ihrer Mutter, die körperlichen Veränderungen der Pubertät, die erste Liebe, über Schwierigkeiten durch die beengten weist, abgesehen von den genannten Aspekten bei Emerys Charakter, keine ueiten, geheminisse, dem . War+

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Räumlichen Verhältnisse bis hin zu kriegsbedingten Schwierigkeiten bei der Lebensmittelversorgung und Bombennächte, Annes Tagebuch erfährt alles. Was für eine starke Persönlichkeit sich in dem jungen Mädchen verbirgt, bleibt dabei auch dem Leser nicht verborgen.

Fazit

Anne Franks Tagebuch kann ich wirklich jedem nur empfehlen! Es ist nicht nur ein einzigartiges Zeugnis aus den besetzten Niederlanden, sondern auch das Vermächtnis eines Mädchens, das gerne eine große Schriftstellerin werden wollte, aber nicht einmal sechzehn Jahre alt geworden ist. Annes Schicksal macht mich jedes Mal aufs neue tief betroffen. Den mutigen Helfern, ohne deren Einsatz, unter großer persönlicher Gefahr, das Untertauchen unmöglich gewesen wäre und die unglaublichen Erfindungsreichtum bewiesen haben um acht Menschen, mitten im Krieg, bei rationierten Lebensmitteln nicht nur zu ernähren, sondern auch zu unterhalten und ihre Hoffnung hochzuhalten, finde ich so bewundernswert, dass mir dafür einfach die richtigen Worte fehlen. Aber auch für das tragische Schicksal von Anne Frank fehlen mir einfach die Worte. Ich kann nur sagen, lest dieses Buch!