Do Androids dream of electric sheep?

„It’s the basic condition of life to be required to violate our own identity“





Klappentext
War has left the earth devastated. Trough ist ruins, bounty hunter Rick Deckard stalks the runaway androids who are his prey. When he isn’t „retiring“ them, he dreams of owning the ultimate status symbol – a live animal. Then Rick gets his big assignment: to track down six Nexus – 6 targets, for a huge reward. But ife is never that straightforward and Rick’ quickly turns inti a kaleidoscopic nightmare of subterfuge and deceit.

Übersicht
Autor: Philip K. Dick
Verlag: Orion Group
Sprache: Englisch, Titel der deutschen Übersetzung: Träumen Androiden von elektrischen Schafen?
Seiten: 214
ISBN: 978-0-575-07993-9
Genre: Dystopie
Reihe: Nein

Rezension
San Francisco, Nordamerika im Jahr 1992, ein gewaltiger Krieg, bekannt als World War Terminus hat die Erde radioaktiv verseucht. Infolgedessen ist sie kaum noch bewohnbar. Wer es sich leisten kann hat die Erde längst verlassen und lebt auf dem Mars. Größtes Ziel der meisten zurückgebliebenen ist es, genug Geld aufzubringen, um ebenfalls auf den Mars überzusiedeln. Dabei leben sie in der ständigen Angst durch die radioaktive Strahlung unfruchtbar zu werden oder zu sogenannten Spezialfällen zu werden. Spezialfälle sind, durch Radioaktivität geistig degenerierte Menschen, die als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Sie dürfen nicht auf den Mars auswandern. Für die, nicht ungefährliche, Reise zum Mars bekommen die Auswanderer einen Androiden als Schutz zur Seite gestellt. Mit Robotern haben diese Androiden nichts mehr zu tun, sie sind kaum noch von echten Menschen zu unterscheiden. Auf der Erde gelten Androiden deshalb als Bedrohung und dürfen sich dort nur bis zu ihrer Abreise auf den Mars aufhalten. Immer wieder gelingt es einigen von ihnen jedoch zu fliehen und unter zu tauchen. Auf diese werden spezielle Kopfgeldjäger angesetzt, deren Aufgabe es ist die Androiden aufzuspüren und auszuschalten. Einer dieser Kopfgeldjäger ist Rick Deckard. Er träumt davon sich von seinen Kopfgeldern ein echtes Haustier zu kaufen, den im Moment besitzt er nur ein elektrisches Schaf. Durch die lebensfeindlichen Bedingungen auf der Erde sind echte Tiere selten und zu einem Statussymbol geworden.
Philipp K. Dicks Schreibstil ist relativ schnörkellos und einfach strukturiert gehalten, dabei jedoch nicht anspruchslos. Er zeichnet sich besonders durch die Verwendung von technischen Begriffen und Wortneuschöpfungen aus, durch welche sich sein neues Zeitalter auszeichnet. Dabei liefert er jedoch immer Erklärungen mit oder ermöglicht es dem Leser die Bedeutung aus dem Kontext zu schließen.  So wird die neue Welt für den Leser nicht nur verständlich, sondern auch anschaulich dargestellt.
Im Leben von Rick Deckard, genauso wie im Leben aller Menschen auf der Erde, spielt Empathie eine große Rolle. Ihre Relgion, der Mercerismus baut auf Empathie auf. Zentraler Bestandteil dieser Religion sind die „Einswerdungsboxen“. Mit Hilfe dieser Geräte sind die Gläubigen untereinander vernetzt und teilen ihre Gefühle miteinander und erleben mit Mercer, der zentralen Figur der Religion, geteiltes Leiden.  Aufgrund der Seltenheit von echten Tieren, aber auch aufgrund der Wichtigkeit, welche die Menschen der Empathie zusprechen, ist der Konsum von Fleisch für die meisten Mensch unvorstellbar. Viele Menschen, so auf Rick Deckards Ehefrau, empfinden auch den Androiden gegenüber Empathie und wollen diesen die gleichen Rechte zugestehen, die Menschen haben. Auch Rick Deckard befürchtet gegenüber den Androiden Empathie zu entwickeln. Aufgrund seines Berufes als Kopfgeldjäger stellt ihn das vor große Probleme. Er befürchtet, dass er sein Beruf bald nicht mehr ausüben kann, denn er kämpft mit immer größeren Gewissensbissen. Sein Hautantrieb für seinen Job ist der Wunsch nach einem echten Schaf oder einem anderen Nutztier. Doch diese Tiere sind besonders teuer. Besonders schwierig für Rick Deckard sind eine neue Generation von Androiden, deren Gehirne den Menschen immer ähnlicher werden. Zum Erkennen von Androiden benutzt er einen Test, welcher die Fähigkeit zum Empfinden von Empathie misst. Doch die neuen Androiden können fast genauso viel Mitgefühl empfinden wie Menschen. Rick Dekard gerät zunehmend in eine Sinnkriese und ist hin-und hergerissen zwischen seinem Traum von einem echten Schaf und seinen Zweifeln.
Sein innerer Kampf wird dabei auf besonders eindrucksvolle und für den Leser nachvollziehbare Weise geschildert. Auch der Aufbau der Welt und die in ihr geltenden Gesetze  und Regeln wirken glaubwürdig und logisch.

Fazit
Was unterscheidet Menschen von Maschinen? Was macht Menschen zu Menschen? Ist es wirklich die Intelligenz, wie es oft dargestellt wird, obwohl Maschinen und darin inzwischen häufig weit überlegen sind? Oder ist es etwas ganz anderes? Wie die Fähigkeit Mitgefühl zu zeigen? Diese Fragen stellt Philip K. Dick sich selbst und seinen Leser in seinem Roman „Do Androids dream of electric sheep?“ Dabei schildert er eine Gesellschaft in der auf der einen Seite Tiere als etwas sehr kostbares und beneidenswertes gelten, etwas das man schützen und behüten muss, während auf der anderen Seite durch radioaktive Strahlung geschädigte Menschen als Menschen zweiter Klasse behandelt werden.  Wie viel Empathie zeigt das wirklich? Und ab wann kann man die Androiden nicht mehr als Maschinen, sondern als Lebewesen betrachten?
Der Roman regt wirklich zum nachdenken und diskutieren an. Ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein wirkliches großartiges Buch!

Kennern des Kultfilms Blade Runner wird vielleicht einiges bekannt vorgekommen sein und das ist kein Zufall. „Do Androids dream of electric sheep?“ ist die Vorlage zu dem bekannten Film, auch wenn es große Unterschiede zwischen Film und Buch gibt. Aber wenn euch Blade Runner gefallen hat, dann solltet ihr das Buch erst Recht lesen!

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