Mörder Anders und seine Freunde, nebst dem einen oder anderen Feind

"Irgendwie muss der Scheiß ja heißen."






Klappentext
Ein Mörder, der mit Jesus spricht, eine Pfarrerin, die mit Gott hadert und ein frustrierter Hotelmitarbeiter, der von der Liebe überrascht wird. Ein unbeschreiblich skurriles Trio, das zu einer großen Mission aufbricht: Sie wollen die Menschen glücklicher und den eigenen Geldbeutel voller machen. Und das auf ihre ganz besondere Weise: tollkühn, unverfroren mit viel Glück (und wenig Verstand)...

Übersicht
Autor: Jonas Jonasson
Verlag: Penguin Verlag
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem schwedischen
Seiten: 366
ISBN: 978-3-328-10182-6
Genre: humoristischer Roman
Reihe: Nein

Rezension
Johan Andersson, den meisten Menschen bekannt als Mörder Anders saß bereits dreimal wegen Mordes im Gefängnis und wurde gerade entlassen. Da er alle seine Taten unter dem Einfluss von Schnaps und Tabletten beging, hat er sich dazu entschlossen in Zukunft nur noch Bier zu konsumieren. Als Unterkunft wählt er die billige Pension aus, in welcher der unzufriedene Per Persson als Rezeptionist arbeitet. Auch wenn Per Persson eine große Abneigung gegen den Rest der Menschheit hegt, hängt er doch genug an seinem Leben um Mörder Anders möglichst aus dem Weg zu gehen. Dies ändert sich dem Tag, an dem er Johanna Kjellander, ihres Zeichens nicht nur arbeis-und obdachlose, sondern auch ungläubige Pfarrerin begegnet. Als die beiden erfahren, dass Mörder Anders sich gelegentlich etwas verdient, indem er im Auftrag der Stockholmer Unterwelt Leute verprügelt, gründen die drei ein Unternehmen. Mörder Anders wird weiterhin im Auftrag Menschen verprügeln, während die Pfarrerin und Per Persson sich um das finanzielle und das Aufspüren von Kunden kümmern. Die friedliche Zusammenarbeit der drei findet jedoch ein jähes Ende, als Mörder Anders Jesus für sich entdeckt und in Zukunft ein redliches Leben führen möchte. Doch die Pfarrerin, wäre nicht die Pfarrerin, wenn sie nicht, nicht an Gott glauben würde und keinerlei Skrupel hätte die Gläubigkeit ihrer Mitmenschen auszunutzen.
Jonas Jonassons Schreibstil ist einfach gehalten und wirkt dadurch locker und leicht. Der Humor des Autors ist typisch skandinavisch, also ziemlich trocken und sehr schwarz. Diese Art Humor ist nicht für jeden Leser etwas.
Per Persson ist ein Charakter der sehr im negativen Denken verhaftet ist. Er ist sauer auf so ziemlich die komplette Menschheit, fühlt sich unverstanden, unterschätzt und vom Schicksal hintergangen. Eigentlich lebt er gar nicht richtig, sondern existiert nur. Dies ändert sich jedoch, als er die Pfarrerin trifft. Auch die Pfarrerin hegt eine tiefe Abneigung gegen die ganze Menschheit, besonders gegen ihren Vater, fühlt sich unverstanden, unterschätzt und vom Schicksal hintergangen. Im Gegensatz zu Per Persson ist das für sie jedoch noch lange kein Grund aufzugeben. Ganz im Gegenteil, wer nichts mehr zu verlieren hat, kann nur noch gewinnen, ist ihre Einstellung zum Leben. Mit ihrer Energie und ihrem Einfallsreichtum zieht sie Per Persson mit. Die Pfarrerin lässt sich so leicht von niemandem einschüchtern, auch nicht von jemandem mit dem unheilvollen Spitznamen Mörder Anders. Dabei ist Mörder Anders deutlich weniger gefährlich als sein Ruf, er hat nur niemals etwas anderes kennen gelernt, als die Sprache der Gewalt. Er ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und dafür wendet er sich ausgerechnet an eine Pfarrerin, die gar nicht an Gott glaubt.
Jonas Jonasson hat drei einzigartige Charaktere geschaffen, die ihresgleichen suchen. Die Handlung ist skuril und dadurch nicht immer unbedingt glaubwürdig, aber genau das ist es, was den Charme des Buches aufmacht.

Fazit

Wie ich es bereits von Jonas Jonasson gewohnt bin, hat mich auch sein dritter Roman wieder völlig überzeugt. Wieder hat er es geschafft eine skurrile, verrückte Geschichte mit völlig überzogenen, witzigen, einzigartigen Charakteren zu schaffen, die mir schnell ans Herz gewachsen sind. Der Rezeptionist Per Persson, die ungläubige Pfarrerin und Mörder Anders, der kein Mörder mehr sein möchte, sind total bescheuert und genau deshalb sind sie so genial. Genauso wie mit den Charakteren ist es auch mit der Geschichte. Den trockenen, schwarzen Humor muss man mögen. Ich liebe ihn und er trifft genau meinen Geschmack. Deshalb bin ich auch ein so großer Fan von Jonas Jonassons Büchern. Fairerweise muss ich jedoch erwähnen, dass dieser Humor sehr eigenwillig ist und längst nicht den Geschmack von jedem Leser treffen wird. Ich kann „Mörder Anders und seine Freunde, nebst dem einen oder anderen Feind“ trotzdem absolut empfehlen.

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