Sisis letzte Reise

„Trau dich was, man lebt schließlich nur einmal.“





Klappentext
Tod einer Legende
Genf 10. September 1898. Auf einer ihrer zahlreichen Reisen macht Elisabeth von Österreich im Hotel Beau Rivage Station. Dank eines Informanten der Lokalpresse bleibt der Aufenthalt der inkognito reisenden Kaiserin jedoch nicht geheim. Und so geht Cesare Monteverdi, Redakteur der Tribune de Genève, auf der Uferpromenade unweit des Hotels in Position, um die öffentlichkeitsscheue Monarchin abzulichten. Die Absicht, das Foto seines Leben zu schießen, wird jedoch jäh durchkreuzt...

Übersicht
Autor: Uwe Klausner
Verlag: Gmeiner Verlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 344
ISBN: 978-3-8392-2261-4
Genre: historischer Krimi
Reihe: Nein

Rezension
Am 10. September 1898 wird Elisabeth, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, genannt Sisi in Genf ermordet. Bereits kurz nach der Tat wird der italienische Hilfsarbeiter Luigi Lucheni verhaftet und gesteht die Tat. Der Attentäter stellt sich stets als Einzeltäter da, der aus anarchistischen Motiven gehandelt hat. Doch es gibt Zweifel an dieser Behauptung. Ist Lucheni Teil einer Verschwörung?
Cesare Monteverdi, Redakteur und Fotograf bei der Zeitung Tribune de Genève hat das Attentat miterlebt. Eigentlich war sein Auftrag nur ein Foto der Kaiserin zu schießen, um die klatschbegeisterter Leserschaft der Tribune zu befriedigen. Stattdessen hat er einige äußert Interessante Fotos zum Attentat geschossen. Sein Schulfreund, der Konzertpianist und  Privatermittler Auguste Beaulieu ist nicht nur Zeuge des Attentats, sondern auch ein Schulfreund von Cesare Monteverdi. Gemeinsam geraten die beiden Freunde in eine höchst gefährliche Situation.
Der Schreibstil von Uwe Klausner ist sehr ungewöhnlich. Es gibt in seinem Buch keinen  eindeutigen Protagonisten, stattdessen wird die Handlung aus dem Blickwinkel verschiedener Personen erzählt. Der Leser erlebt die Ereignisse jedoch nicht direkt, aus der Sicht der jeweiligen Person. Sie werden ihm nachträglich in Form von Tagebucheinträgen, Testamenten, Briefen o.ä. geschildert. Diese Form des Erzählens erschwert den Leser zunächst den Zugang zu der Geschichte und der Identifikation mit den Figuren.
Die beiden Protagnisten Auguste Baulieu und Cesare Monteverdi sind sehr unterschiedliche Charaktere.
Auguste Baulieu stammt aus einer reichen Familien, hat sich jedoch mit seinem Wunsch Konzertpianist zu werden gegen seine Familie gestellt und so jegliche Unterstützung seines Vaters verloren. Seinen bescheidenen Verdienst als Pianist bessert er mit der Arbeit als Privatermittlern auf. Trotz seiner dauerhaft angespannten finanziellen Lage lebt Auguste Baulieu jedoch auf großem Fuß. Mit seiner Miete ist er regelmäßig im Rückstand, doch auf den Besuch teurer Restaurants und Bars verzichtet er nicht. Auguste Baulieu ist ein ziemlicher Schwerenöter und immer bereit für den Flirt mit einer attraktiven Frau. Ist gerade keine schöne Frau für ihn zu haben, verbringt er seine Zeit gerne mit den käuflichen Damen der Stadt.
Cesare Monteverdi dagegen ist ein ruhiger und zurückhaltender Mensch. Er geht seiner Arbeit gewissenshaft nach und hat seine Finanzen gut im Griff.  Auch wenn er als Redakteur und Fotograf tätig ist, verabscheut er Sensationsjournalismus. Den Auftrag die Kaiserin zu fotografieren nimmt er nur wiederwillig an. Er ist sehr romantisch und träumt von der großen Liebe.
Die Handlung basiert hauptsächlich auf verschiedenen Verschwörungstheorien rund und den Tod von Kaiserin Sisi. Dabei ist sie einigermaßen logisch und nachvollziehbar aufgebaut.


Fazit
„Sisis letzte Reise“ konnte mich leider nicht überzeugen. Da ich, besonders bei historischen Romanen, sehr viel Wert auf gute Recherchearbeit lege und der Autor Historiker ist, habe ich mir von dem Buch einiges versprochen. In diesem Punkt gibt es auch nicht zu bemängeln. Ansonsten kann ich leider nicht so viel positives über das Buch sagen. Das liegt zum einen an dem Schreibstil des Autors, der seine Geschichte nicht direkt von einem Protagonisten erzählen lässt. Die Idee dahinter gefällt mir gut, die Umsetzung leider nicht. Die Berichte wirken einfach eher unglaubwürdig, nicht als hätte sie wirklich jemand so geschrieben und ich konnte mich dadurch nicht wirklich in die Figuren hineinversetzten. Zudem wirken die beiden wichtigsten Charaktere Cesare Monteverdi und Auguste Baulieu extrem klischeehaft. Beide haben keine wirklichen Ecken und Kanten. Auguste Baulieu habe ich zudem einfach nicht gemocht. Ich finde ihn verantwortungslos, anstrengend und selbstgerecht. Auch der Fall an sich konnte mich nicht überzeugen. Ich hätte einen spannenden Fall mit einer überraschenden Wendung erwartet. Stattdessen bekommt man nur die üblichen Verschwörungstheorien zu Sisis Tod serviert. Außerdem wirkt die Handlung  vollkommen konstruiert.

„Sisis letzte Reise“ kann ich nicht empfehlen.

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