Die Rache des Chamäleons
„Er war ein guter Mensch.“
Klappentext
Heute ein liebender Familienvater. Gestern ein Mörder. Und
morgen?
Dein lieb dich. Eure Kinder. Er ist erfolgreich und ihr habt
ein schönes Leben. Doch eine Nachricht verändert alles. Ein alter Freund
glaubt, dass dein Mann ihm noch etwas schuldet. Und das fordert er jetzt ein.
Weil du ihn liebst, gehst du mit ihm auf diese tödliche Mission. Doch wer ist
der Mann an deiner Seite?
Übersicht
Autor: Åke Edwardson
Verlag: Ullstein
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem schwedischen
Seiten: 254
ISBN: 978-3-550-08022-7
Genre: Thrillder
Reihe: Nein
Rezension
Peter Matthéus führt ein Vorzeigeleben. Er hat eine
großartige Frau, zwei tolle Töchter, ist beruflich erfolgreich, besitzt ein
schönes Haus in einem guten Viertel und auch ein Hund darf nicht fehlen. Doch
eines morgens, als er, nichtsahnend, bei der Arbeit einen Briefumschlag erhält
ändert sich alles. Denn einst hieß er
Peter Berger und war ein anderer Mann, führte ein anderes Leben. Dieses Leben,
seine Vergangenheit hat ihn jetzt eingeholt. Sein Frau und seine Familie werden
bedroht, wenn Peter sich nicht dazu bereit erklärt einen ungeheuerlichen
Auftrag zu erfüllen.
Der Schreibstil von Åke Edwardson ist sehr eigenwillig. Er
zeichnet sich vor allem durch kurze, abgehakte Sätze aus und verzichtet zum
größten Teil auf Kommata. Das erschwert den Lesefluss deutlich und sorgt dafür,
dass sich der Text nicht besonders angenehm lesen lässt. Dazu springt die
Handlung ständig nicht nur zwischen verschiedenen Orten, sondern auch zwischen
Vergangenheit und Zukunft hin- und her. Dem Leser wird es so ziemlich schwierig
gemacht der Handlung zu folgen und nicht den Überblick zu verlieren. Wichtige
Ereignisse werden kurz und knapp abgehandelt, sodass der Leser ihnen nicht die
nötige Aufmerksamkeit schenken kann. Die gesamte Erzählweise wirkt dadurch sehr
gehetzt und macht es schwer der Geschichte zu folgen.
Über den Protagonisten Peter erhält der Leser zunächst kaum
Informationen. Erst im Laufe der Handlungen werden Informationshäppchen in die
Geschichte eingestreut, die es dem Leser ermöglichen sich einigermaßen
zusammenzureimen worum es überhaupt geht und welche Rolle Peter und seine
Vergangenheit spielen. Viele Handlungsstränge werden trotzdem nicht oder nur
unzureichend aufgeklärt. Details schenkt der Autor kaum Beachtung, was dem
Leser das Verständnis erschwert. Insgesamt bleibt der Charakter Peters dabei
sehr oberflächlich und ermöglicht dem Leser keinen richtigen Zugang zu dieser
Figur. Seine Frau und seine Familie scheinen ihm wichtig zu sein, aber auch in
der Vergangenheit scheint er bereits eine große Liebe gehabt zu haben, die er
nie vergessen hat. Seine Motive, was ihn antreibt, seine Eigenschaften und
Eigenheiten bleiben jedoch weitestgehend im Dunkel. Auch die Charaktere der
anderen Figuren werden lediglich ähnlich kurz und oberflächlich beschrieben.
Eine Identifikation mit einer der handelenden Personen ist so nicht möglich.
Die Handlung wirkt ausgesprochen konstruiert und schlecht
durchdacht. Möglicherweise liegt dies auch nur daran, dass viele Informationen
dem Leser nicht gegeben werden und dadurch vieles nicht nachvollziehbar wird.
Fazit
Obwohl ich skandinavische Krimis und Thriller eigentlich
sehr gerne lese und Åke Edwardson einen sehr guten Ruf genießt, konnte mich „Die
Rache des Chamäleons“ leider überhaupt nicht überzeugen. Es hat mir gar nicht
gefallen. Die Geschichte wirkt vollkommen unausgegoren, gehetzt, unglaubwürdig
und ist voller oberflächlicher Charaktere zu denen ich keinerlei Zugang gefunden
habe. Möglicherweise war die Geschichte in den Gedanken des Autors ja
ausgereifter und hat einen guten Thriller ergeben, aber dann hätte er sich
vielleicht auch die Zeit nehmen sollen ein vollständiges Buch dazu zu schreiben
und nicht nur eine große Zusammenfassung. Als Leser tappt man die ganze Zeit
über völlig im Dunklen mit wem genau Peter sich da angelegt hat, welche Rolle
er in seiner Vergangenheit hatte und warum es heute möglich ihn damit zu
erpressen. Die paar Brocken mit Informationen die man erhält machen das ganze
nicht wirklich durschaubarer. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen.
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