The other Hoffmann sister
Klappentext
For Ingrid Hoffmann, the story of her sister’s disappearnce
began in their frist weeks in Southwest Africa...
Ingrid Hoffmanns’s childhood is tranformed when her family
moves to German Southwest Africa in 1902; she and her older sister, Margarete,
are fascinated by the new world in wich they find themselves. But the casual
racism that pervades the German community, the strange relationship between her
parents and Baron von Ketz and the tension with the local tribes all culminate
in tragedy. Baron von Ketz is savagely murdered and his wife and their son
Emil, flee with the Hoffmanns.
Both families return to Berlin, shaken by their experiences,
altough Margarete and Emil’s engagment on the eve of the First World War helps
to assuage Ingrid’s anxiety about her sister’s state of mind. But Margarethe
disappears on her wedding night at von Ketz’s country house. The mystery of
what happened to her sister haunts Ingrid, an das Europe descends into chaos,
her hope of discovering the truth becomes ever more distant.
Übersicht
Autor: Ben Furgsson
Verlag: Abacus
Sprache: Englisch
Seiten: 434
ISBN: 978-0-349-14256-2
Genre: historischer Roman
Reihe: Nein
Rezension
Deutsch-Süd-West-Afrika im Jahr 1902, die Familie Hoffmann
erreicht die Kolonie, in der sie eine Farm erworben haben. Die im Hinterland
der Kolonie gelegene Farm der Familie liegt abseits aller größeren
Ansiedlungen. In direkter Nachbarschaft leben hauptsächlich lokale Stämme und
die Familie des Baron von Ketz. Die Hoffmanns habe nicht nur das Haus, sondern
auch einen Großteil des Landes der verarmten Adelsfamilie gekauft. Die auf
sozialen Aufstieg bedachten Hoffmanns erhoffen so nicht nur ihr Vermögen zu
vermehren, sondern auch auf die Hochzeit ihrer älteren Tochter Margarte mit Emil
von Ketz, dem Sohn und Erben des Barons. Die jüngere Tochter Ingrid empfindet
ihr Leben in Südwest als spannend und abenteuerlich, die Pläne ihrer Eltern
durchschaut sie noch nicht. Doch das friedliche, aber harte Siedlerleben findet
ein jähes Ende, als es zu einem Aufstand der Herero kommt. Nicht nur das Haus
der Familie brennt nieder, sondern auch Baron von Ketz wird brutal ermordet.
Gemeinsam mit der Baronin und Emil gelingt den Hoffmanns die Flucht. Durch den
gewinnbringenden Verkauf des Farmlandes ist es den Hoffmanns möglich sich in
Berlin niederzulassen und sich in den oberen Kreisen der Stadt zu bewegen. Auch
die von Ketzes bleiben in der Nähe und der Familie Hoffmann weiterhin
verbunden. Schließlich wird die offzielle Verlobung zwischen Emil und Margarete
geschlossen. Doch die Familie, besonders ihre Schwester Ingrid sorgt sich um
deren Geisteszustand. Seit der Flucht der Familien ist Margarete ausgesprochen
labil und hat psychische Probleme. Doch zunächst scheint alles gut zu gehen.
Bis Margarete am Abend der Hochzeit plötzlich verwindet. Doch war es wirklich
Selbstmord? Ingrid hat Zweifel daran und beginnt eigene Nachforschungen
anzustellen. Doch kurz nach der Hochzeit bricht der erste Weltkrieg aus und im
Chaos der Kriegsjahre scheint sich niemand mehr für Margarete zu interessieren.
Ben Furgessons Schreibstil ist sprachlich relativ
anspruchsvoll. Er lässt sich jedoch trotzdem angenehm und leicht lesen. Dem
Autoren gelingt es die historische Atmosphäre der Handlung einzufangen, ohne
dabei hölzern oder abgehoben zu klingen. Ihm gelingt der Spagat zwischen
historischer Authentizität und modernen Lesegewohnheiten somit sehr gut.
Die Protagonistin der Handlung ist Ingrid Hoffmann. Der
Leser trifft sie erstmals im Jahr 1902, kurz nach der Ankunft der Familie in
Deutsch-Süd-West- Afrika, als sie noch ein Kind ist. Der Leser begleitet sie in
den folgenden Jahren, als sie langsam erwachsen wird.
Ingrid ist sehr naiv und leichtgläubig. Sie ist zwar
neugierig und wissbegierig, aber trotzdem hinterfragt sie Dinge, die ihr
erzählt werden selten. Zu Beginn der Handlung ist sie noch ein Kind und ihr
Verhalten damit völlig normal, doch auch als sie langsam älter wird, verliert
sie ihre Naivität nicht. Sie verkörpert die behütete Tochter aus gutem Haus,
was angesichts der Geschichte ihrer Familie irgendwann nicht mehr glaubwürdig erscheint. Zudem
scheint sie über keinen großen eigenen Willen zu verfügen. Ständig lässt sie
sich von jemandem herumkommandieren und mitziehen. Das Buch wäre wohl nur halb
so lang gewesen, wenn Ingrid ein bisschen selbstbewusster und kritischer wäre.
Erst gegen Ende lässt sich langsam eine Entwicklung erkennen und Ingrid scheint
langsam erwachsen zu werden. Trotzdem ist sie kein unsympathischer Charakter
und es ist dem Leser möglich sich in sie hineinzuversetzen. Sie hegt Sympathien
für die Revolution und linke Politiker. Ob diese Ideen wirklich ihre eigenen
oder lediglich die ihrer Freundin Hannah sind, wird dabei nicht so richtig
nachvollziehbar. Ihre große Schwester bleibt deutlich undurchsichtiger und ihr
Verhalten ist für den Leser oft nicht verständlich.
Der Roman ist gut recherchiert und vermittelt die
historischen Fakten auf unterhaltsame Weise. Die Darstellung historischer
Figuren ist glaubwürdig und durchaus gelungen.
Im Verlauf der Handlung werden zwar alle offenen Fragen
beantworte, wirklich glaubwürdig wirkt diese jedoch nicht. Besonders das Ende
wirkt sehr überstürzt und ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Zeitweise
plätschert die Handlung vor sich hin und es passiert lange Zeit nichts
relevantes, dann wieder überschlagen sich die Ereignisse. Der Handlungsaufbau
ist leider nicht wirklich gelungen.
Fazit
Bei diesem Buch weiß ich nicht wirklich wie ich es bewerten
soll. Es ist nicht wirklich gut, aber auch nicht wirklich schlecht, sondern
irgendwie mittelmäßig. Es gibt Dinge die mir gut gefallen haben. Dazu gehören
die gute Recherche des Autors, die Beschreibung von Südwest und die Darstellung
der negativen Seiten des Kolonialismus. Der Autor neigt nicht dazu diese Epoche
zu romantisieren und das gefällt mir gut. Dafür gibt es jedoch auch einige
Dinge die mir weniger gut gefallen habe. Ingrids Naivität und Leichtgläubigkeit
fand ich teilweise unglaublich nervig. Manchmal habe ich mir gedacht „Mädel
jetzt wach doch mal auf und mach hin!“ und auch die Handlung hat sich
zweitwiese ziemlich gezogen. Ich denke „the other Hoffmann sister“ ist ein
Buch, von dem sich am Besten jeder ein Bild macht. Das Thema ist jedenfalls
seht interessant.
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