Nemesis 2 Feuer & Sturm
„Ich war das Feuer und er der Sturm. Ich war die Flamme und er
das Gewitter.“
Klappentext
Nachdem sie ihre
Aufgabe als Hüterin des Feuers erfüllt hat, landet Evelyn Porter, genannt
Nemesis, wieder in ihrer eigenen Welt.
Verbissen
versucht sie über Jahre hinweg nach einem Weg, um die Tore nach Mareia erneut
öffnen zu können, während die Erinnerung an die vergangene Zeit sie weiter
antreibt. Denn nur in der Welt Mareia kann sie denn Mann finden, dem ihr Herz
gehört: ihren Wächter Lucian.
Als ein neuer
Wettstreit der Götter bevorsteht, gelingt es Evelyn, wieder der Erdgöttin Gaia
gegenüberzustehen. Doch diese hat sich eine andere Hüterin auserkoren: Liz, das
Kind von Feuer und Sturm. Mit Evelyn und ihren Wächtern an ihrer Seite soll sie
die Göttin aufs Neue aus ihrem Schlaf erwecken.
Doch ist Liz der
Aufgabe gewachsen? Oder wird sie alle, einschließlich ihrer Wächter, ins
Verderben stürzen?
Übersicht
Autor: Asuka Lionera
Verlag: Tagträumer Verlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 552
ISBN: 978-3-94684-332-0
Genre: Romantasy
Reihe: Ja, Band 2 von „Nemesis“
Achtung: Ich halte meine
Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den zweiten Band
einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende des ersten Bandes nicht
vermeiden. Wenn ihr nichts über das Ende von „Nemesis: Hüterin des Feuers“ erfahren wollt,
dann lest ihr ab hier besser nicht weiter.
Rezension
20 Jahre sind vergangen. 20 Jahre seitdem
Eve ihre Aufgabe als Hüterin erfüllt hat und in ihre Welt zurückkehren musste.
Seit 20 Jahren sucht sie verzweifelt einen Weg zurück nach Mareia, zurück zu
Lucian. Inzwischen ist ihre Tochter Liz selber schon erwachsen und rätselt
immer noch darüber, wer ihr Vater ist und warum ihre Mutter nichts von ihm
erzählt.
80 sind in Mareia vergangen. Durch Eves
Wunsch haben alle ihre Wächter ihr Leben zurück erhalten. Doch trotzdem war ihr
Leben nicht mehr das Gleiche wie vorher. Ständig hatten sie das Gefühl
irgendetwas vergessen oder verpasst zu haben, waren rastlos. Doch schließlich
sind auch sie verstorben. Da bricht unter den drei göttlichen Geschwistern ein
Streit aus. Gaias Brüder haben 80 Jahre lang nach einem Weg gesucht ihren
Schlaf vorzeitig zu beenden und endlich haben sie einen gefunden. Als Gaia den
Wächtern das Boot zur Verfügung gestellt hat um Eve zu retten, hat sie
unerlaubt in den Wettkampf eingegriffen. Sie erklären den Wettstreit für
ungültig und fordern eine Neuaustragung. So wird die Zeit erneut zurückgedreht,
auf wenige Monate nach Eves ursprünglicher Ankunft in Mareia. Anders als Eve
konnten Thunderstrike und Killswitch nicht in ihre Welt zurückkehren. 80 Jahre
lang lagen sie mit ihrem Göttern im Schlaf, 80 Jahre in den sie Rache
geschworen haben. Die beiden ehemals besten Gamer unserer Welt brennen auch
eine Revanche. Doch Eve darf nicht wieder antreten, stattdessen wählt Gaia Liz
als ihre Wächterin aus. Eve darf ihre Tochter jedoch begleiten. So findet sich
Eve endlich in Mareia, wieder. Endlich ist sie wieder zu Hause und doch ist
alles ganz anders. Keiner ihrer Wächter kann sich mehr an sie erinnern.
Auska Lioneraa Schreibtstil ist wie gewohnt
unkompliziert und angenehm zu lesen. Mal locker, leicht und lustig, mal
knisternd vor Spannung, passt er immer perfekt zur Situation und schafft die
ideale Atmosphäre um den Leser wieder nach Mareia zu ziehen. Anders als im
ersten Band steht Gaming dieses Mal nicht so sehr im Vordergrund, sondern
spielt nur am Rande eine Rolle. Taucht doch die eine oder andere Fachvokabel
auf, gelingt es der Autorin aber auch dieses Mal diese gut in den Text einzuflechten,
sodass auch Leser die keine Zocker sind, verstehen worum es geht.
Eve hat sich seit dem ersten Teil der
Handlung sehr verändert. Als junge Frau war sie impulsiv, sprunghaft, hat oft
erst gehandelt und dann nachgedacht. 20 Jahre in denen sie verzweifelt versucht
hat einen Weg zurück zu Lucian zu finden haben sie sehr verändert. Aus der
passionierten, unangepassten Gamerin ist eine kühle und rationale
Wissenschaftlerin geworden. Für andere Männer hatte sie nie mehr als nur einen
Blick übrig. Keiner konnte mit Lucian mithalten. Wäre ihre Tochter nicht
gewesen, wäre Eve sehr einsam gewesen. Liz ist der Mittelpunkt ihres Lebens.
Wenn sie nicht versucht einen Weg nach Mareia zu finden, dann ist sie für ihre
Tochter da. Bei der Erziehung versucht sie alles anders zu machen, als ihre
Eltern. Keine ständige Vorwürfe, keine Versuche ihre Tochter in eine Form zu
pressen, sondern viel Freiheit, vielleicht zu viel Freiheit. Doch als Eve
zurück nach Mareia gelangt zeigt sich, dass die junge Eve immer noch in ihr steckt.
Für ihre Tochter kämpft sie wie eine Löwin, doch wenn sie Lucian ansieht, dann
fühlt sie sich wieder wie vor 20 Jahren. Ihre Erfahrungen haben Eve reifen
lassen. Sie denkt nun öfter nach, plant im Voraus und versucht jede Gefahr von
den Menschen die ihr wichtig sind fern zu halten. Doch das rothaarige,
verrückte Mädchen ist immer noch ein Teil von ihr.
Liz hat von Eve sehr viel Freiheit
erhalten. Ihre Mutter versucht sie niemals einzuengen oder ihr etwas
aufzudrängen. So konnte Liz zu einer selbstbewussten jungen Frau werden, die
sich von niemanden die Butter vom Brot nehmen lässt. Eves Versuche die Fehler
ihrer eigenen Eltern auszugleichen und ihrer Tochter den Vater zu ersetzen,
haben jedoch auch dazu geführt, dass Liz sehr verwöhnt ist. Sie ist daran
gewöhnt alles zu bekommen, was sie möchte. Schwierigkeiten sind ihr in ihrem
Leben bisher nur selten begegnet und noch nie musste sie Verantwortung
übernehmen. In ihre Rolle als Hüterin findet sie sich so anfangs nur sehr
schwer hinein. Sie kennt es nicht, dass andere Menschen Erwartungen an sie
stellen, die sie erfüllen muss und reagiert darauf mit Bockigkeit und Sturheit.
Aber diese Sturheit kann ihr auch sehr nützlich sein. Willensstärke ist etwas,
das sie unbedingt brauchen wird, wenn sie als Hüterin bestehen will.
Wie auch im ersten Teil ist Zerrissenheit
ein zentrales Thema der Handlung. Eve ist nicht mehr Hin-und Hergerissen
zwischen ihrer Welt und Mareia, sondern zwischen den beiden wichtigsten
Menschen in ihrem Leben. Am liebsten würde sie so viel Zeit wie möglich mit
Lucian verbringen. Nachdem sie 20 Jahre ohne ihn Leben musste, möchte sie sich
nie wieder von ihm trennen. Doch ihren Lucian gibt es nicht mehr. Der neue
Lucian hat keine Erinnerung mehr an die vielen Monaten, die sie beide zusammen
verbracht haben. Eve ist Hin-und Hergerissen zwischen der Traumvorstellung von
Lucian die sie in den letzten Jahrzehnten begleitet hat und dem Lucian der nun
vor ihr steht, ist Eve sehr verwirrt von ihren Gefühlen. Dann ist da auch noch
Liz, die vor einer schweren Aufgabe steht. Eve ist bereit jederzeit alles für
ihre Tochter zu geben und möchte ihr bei ihrem Weg als Hüterin helfen wo sie
nur kann. Doch wie soll sie es schaffen sich um Liz und um Lucian zu kümmern?
Wie von Asuka Lionera gewohnt ist auch in diesem
Buch die Handlung nachvollziehbar und ohne Logiklücken.
Fazit
Nemesis ist ein Buch, das ich wirklich sehr
gerne mag. Vor kurzem habe ich zum zweiten Mal gelesen um mich auf Band 2
anzustimmen und auch beim zweiten Mal war ich absolut überzeugt. Nemesis ist
für mich von Vorne bis Hinten stimmig. Das Ende ist zwar kein typisches Happy
End, aber ich fand es genau passend. Kann man zu einem Buch, dass eigentlich
als Einzelband angelegt ist, eine Fortsetzung schreiben? Als ich erfahren habe,
dass zu Nemesis ein zweiter Band erscheinen wird, war ich anfangs sehr
skeptisch. Ich musste an die viele Filme denken, bei denen aus Profitgründen,
immer schlechtere Fortsetzungen gedreht werden. Aber bisher konnte mich noch
jedes Buch von Asuka Lionera überzeugen und ich habe beim Lesen immer gemerkt
mit wie viel Herzblut sie bei der Sache ist. Also bin ich mit sehr gemischten
Gefühlen an dieses Buch herangegangen. Und was soll ich sagen? Es ist genauso
gut wie der erste Teil! Nemesis Feuer & und Sturm hat mich restlos überzeugt!
Ich kann die beiden Bücher jedem Fantasy Fan wirklich sehr ans Herz legen!
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