Falkenmädchen

„Mondscheinmädchen nennen sie  mich, doch eigentlich ist das nicht richtig. Denn ich bin das Falkenmädchen.“






Klappentext
Miranda ist nicht wie die anderen. Doch selbst ihre Andersartigkeit ist anders, denn sie ist die einzige Tagwandlerin. Sobald die Sonne aufgeht, verwandelt sich die junge Frau in einen schwarzen Falken. Nur ihre Familie kennt ihr Geheiminis, doch als ihr Vater, der ihren Fluch teilt, getötet wird, wenden sich alle von ihr ab.
Auf sich allein gestellt, wird sie als Falke gefangen genommen und soll fortan zur Beizjagd des jungen Prinzen dienen...

Übersicht
Autor: Auska Lionera
Verlag: Drachenmond Verlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 350
ISBN: 978-3-95991-222-8
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 2 der Divinitas Reihe

Rezension
Miranda gehört zu den Götterkindern, den Nachkommen des Sonnengottes und der Mondgöttin. Doch diesen beiden war es Verboten gemeinsam ein Kind zu zeugen. Deshalb wurden alle ihre Nachkommen verflucht. Jede Nacht müssen sie sich in ein schwarzes Tier verwandeln und können erst bei Tagesanbruch in ihre menschliche Gestalt zurückkehren. Doch es gibt Aussicht auf Erlösung. Wenn sie es schaffen ihren Gefährten zu finden, dann wird der Fluch gebrochen.
Doch Miranda ist anders als die anderen Götterkinder. Sie wandelt sich nicht bei Nacht, sondern bei Tag. Nur in der Nacht kann sie als Mensch leben. Zu  Menschen außerhalb ihrer Familie hat sie deshalb kaum Kontakt. Aber auch innerhalb ihrer Familie ist sie eine ausgestoßene. Denn sie kann ja kaum Zeit mit ihnen als Menschen verbringen. Außerdem schürt ihre Mutter fleißig die Abneigung ihrer Geschwister gegenüber der „Monstertochter“. Nur ihr Vater, von dem sie ihren Fluch geerbt hat, kann sie verstehen und verurteilt sie nicht. Doch jede Nacht, wenn Miranda ein Mensch ist, muss ihr Vater als riesiger schwarzer Bär durch die Wälder streifen. So können sich die beiden nie wirklich unterhalten. Eines Tages taucht das Gefolge des Königs in dem kleinen Dorf auf und hat nur ein Ziel. Sie wollen Jagd auf den schwarzen Bären machen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelingt es Miranda Vater nicht sich vor seinen Jägern zu verstecken.
Da niemand in ihrer Familie sie nun mehr haben möchten kennt Miranda nur noch ein Ziel. Sie will Rache für den Tod ihres Vaters. Sie wird seinen Mörder töten. Als Falke macht sie sich auf den Weg und folgt den königlichen Jägern. Dabei lernt sie eines Nachts den jungen Aeric kennen. Doch ist er Freund oder Feind?
Der Schreistil von Asuka Lionera ist angenehm leicht und flüssig zu lesen. Der Autorin gelingt es immer die passenden Worte zu wählen. Mal romantisch, dunkel, spannend, heiter, traurig, immer schafft sie die passende Atmosphäre um ihre Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen und dort zu halten.
Miranda ist eine eher schüchterne und zurückhaltend junge Frau. Ihr ganzes Leben lang hat sie, sogar von ihrer eigenen Mutter, Ausgrenzung und Abneigung erfahren. Immer wieder musste die Familie vor Leuten fliehen, die sie oder ihren Vater bei der Wandlung beobachtet haben. Ganz normale Kontakte zu Menschen konnte Miranda deswegen nie haben. Freundschaften zu Menschen außerhalb ihrer Familie waren für sie völlig undenkbar. Diese Erfahrungen haben sie misstrauisch und extrem vorsichtig gegenüber anderen Menschen werden lassen. Nur ihr Vater, der ihren Flucht teilt, kann sie verstehen. Er ist der einzige Mensch von dem sie sich geliebt fühlt. Doch die Beziehung zwischen den beiden ist schwierig. Wenn Miranda ein Falke ist, ist ihr Vater ein Mensch und wenn Miranda ein Mensch ist, ist ihr Vater ein Bär. So können sie nie ein richtiges Gespräch führen und nur selten kann er sie vor den Attacken ihrer Mutter schützen.
Als ihr Vater getötet wird bricht für Miranda eine Welt zusammen. Sie ist nun vollkommen alleine auf der Welt. Sie hat keine Ahnung wo sie als nächstes hingehen soll, wie sie in Zukunft leben soll und wie es nun weitergeht. Also nimmt sie den einzigen Weg, der sich ihr anzubieten scheint. Sie will Rache für den Tod ihres Vaters. Sein Mörder soll sterben. Dabei liegt Rache eigentlich überhaupt nicht in Mirandas Wesen. Sie ist ein friedliebender und freundlicher Mensch. Eigentlich wünscht sie sich nur, dass es jemanden gibt, der sie so akzeptiert wie sie ist.
Sie muss jedoch auch lernen sich durchzusetzten und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Handlung von Falkenmädchen dreht sich hauptsächlich um Mirandas Suche nach sich selbst und ihrem Glück. Dabei schließt die Handlung passend an die Kurzgeschichte „Mit dir unter den Sternen“ und „Divintas“ an. Divinitas ist zwar vor Falkenmädchen erschienen, erzählt aber die Vorgeschichte. Alle drei Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen.

Fazit
Auch beim zweiten Mal lesen hat mir Falkenmädchen wirklich sehr gut gefallen.
Einen Vorgänger zu einem Buch, dessen Geschichte eigentlich in sich abgeschlossen ist nicht nur einen, sondern gleich zwei Vorgänger zu schreiben ist sicher nicht einfach. Normalerweise erzählen Autoren ihre Geschichten ja nicht rückwärts.  In diesem Fall ist das jedoch wirklich gelungen. Die beiden Romane und die Kurzgeschichte schließen alle logisch aneinander an. Die Autorin hat hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet.
Die Charaktere wirken lebendig und glaubwürdig. Die Geschichte gleicht in vielen Dingen einem Märchen. Auf der einen Seite ist sie wunderschön und zauberhaft und auf der anderen Seite düster und nicht immer glücklich. Diese beiden Seiten machen die Geschichte zu etwas ganz besonderem.
Mirandas Reise ins Ungewisse, auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters, habe ich mit Spannung erfolgt, Besonders da Rache und Mord etwas sind, dass eigentlich völlig untypisch für sie sind.

Wenn ihr auf der Suche nach einer spannend, außergewöhnlichen Romatasy Geschichte mit besonderen Figuren seit, dann habt ihr mit Falkenmädchen das passende Buch gefunden.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

#Ostseeblogger: Weihnachten mit Bolle

Sofies Spiegelwelt

Percy Jackson: Diebe im Olymp