Genreübersicht: Fantasy

Genreübersicht: Fantasy

In den letzten Tagen habe ich in einer Facebook Gruppe immer wieder Fragen zu den Unterschiedlichen Subgenres von Fantasy gesehen. Unter einer dieser Fragen habe ich etwas ausführlicher geantwortet und viel postives Feedback erhalten. Da dachte ich, ich mache daraus mal einen Blogbeitrag.

Die Übergänge zwischen allen Genres sind natürlich fließend.

High Fantasy: spielt in einer eigenständigen fiktiven Welt, mit eigener Geschichte und Kultur, oft sogar mit eigenen Sprachen. Es gibt häufig Magie, Geschöpfe aus Sagen und Legenden oder ganz neu Erfundene. Mythologische Elemente spielen häufig eine Rolle. Die Welt ist meistens an eine idealistierte oder romantisierte Form des europäischen Mittelalters angelehnt. In der Regel steht ein Kampf zwischen Gut und Böse im Mittelpunkt.
Bekannte Beispiele: Der Hobbit, der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien;  Das Lied von Eis und Feuer von George R.R. Martin

Low Fantasy: 
Da gibt es zwei Definitionen.
1. Ist die ursprüngliche literarische Defintion von diesem Subgenre.

Low Fantasy geht auf die Pulpliteratur zurück. Statt der Rettung der Welt steht meistens das Schicksal des Protagonisten im Vordergrund. Kampf- und Gewalt aber auch Sexszenen werden betont. Der Protagonist ist häufig ein Antiheld. Auch Low Fantasy spielt häufig in einer eigenen Welt.
Bekanntes Beispiel: Conan der Barbar von Robert E. Howard
2. Kommt eigentlich aus dem Pen&Paper Bereich und bezeichnet eine Welt in der Magie und Fabelwesen selten sind. In letzter Zeit wird diese Defintion auch immer häufiger auf Literatur angewandt und dabei häufig mit dem nächsten Subgenre durcheinander gebracht.
Bekanntes Beispiel: Das Pen&Paper Malmsturm

Urban bzw. Contemporary Fantasy: Es gibt einen klaren Bezug zur Realität und Gegenwart, der aber mehr oder weniger stark von Fantasy Elementen durchbrochen wird.
Bekannte Beispiele: Harry Potter von J.K. Rowling; Percy Jackson von Rick Riordan

Zeitreisegeschichten: Jemand reist in die Zeit, sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Zukunft, eigentlich selbsterklärend.

Bekannte Beispiele: Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger; Feuer und Stein von Diana Gabaldon

Animal Fantasy: Fantasy im Tierreich bzw. mit Tieren als Protagonisten

Bekannte Beispiele: Watership Down von Richard Adams; Warrior Cats von Erin Hunter

Kunstmärchen: Märchen die nicht auf alte Geschichten zurückgehen, sondern vom Autor frei erfunden wurden oder modernisierte Märchen bzw. Märchenadaptionen

Bekannte Beispiele: Die Eiskönigin von Hans Christian Andersen; die Unendliche Geschichte von Michael Ende 

Humoristische Fantasy: humoristischer, ironischer und parodistischer Umgang mit Fantasy Elementen. 

Bekannte Beispiele: die Zarmonien Romane von Walter Moers; die Scheibenwelt Romane von Terry Pratchett

Pseudohistorische Fantasy: Neuauslegung einer historischen Epoche oder historischer Ereignisse durch Einbindung von Fantasy Elementen. 

Bekanntes Beispiel:  die Avalon Reihe von Marion Zimmer-Bradley

Science Fantasy: Mischung aus Fantasy und Science-Fiction. Steampunkt als literarische Gattung ist eine sehr bekannte Variante dieses Fantasy Subgenres

Bekannte Beispiele: His Dark Materials von Philip Pullmann

Dark Fantasy:

Auch hier gibt es wieder zwei Definitionen 

1. Fantasy das mehr oder weniger stark in die Horror Richtung geht. Häufig stehen sehr düstere und gefährliche Wesen im Mittelpunkt. 

Bekannte Beispiele: Die Dunkle Turm Reihe von Stephen King; viele Werke von H.P. Lovecraft

2. Fantasy bei dem Liebe und Erotik eine große Rolle spielen. Das gehört für mich allerdings eher in das nächste Genre.

Bekanntes Beispiel: Bis(s) von Stephenie Meyer

Romantsy: kann alle oben genannten Genres umfassen. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Liebesgeschichte.

Bekannte Beispiele: die Edelstein Trilogie von Kerstin Gier; Das Reich der sieben Höfe von Sarah J. Maas

All-Age Fantasy: kann ebenfalls alle oben genannte Genres umfassen und richtet sich an Leser aller Altersgruppen.

Bekannte Beispiele: Tintenwelt Trilogie von Cornelia Funke; Eragon von Christopher Paolini