Für König und Vaterland: Der Wechselbalg
„Wo sind sie getroffen Mylord? Gar nicht. Ich hab bloß keine
Lust mehr, weiter herumzustehen.“
Klappentext
London im Jahr 1815 –
England erfährt eine Atempause im Krieg gegen Napoleon, aber die englischen
Vampire, Werwölf und Elfen müssen sich immer noch gegen die Dämonenjäger des
Vatikans zur Wehr setzen. Das „Liederlich Quartett“, eine Freundesgruppe
tollkühner, junger Adliger, steht im Dienste des Innenministers, um eine
Verschwörung gegen das Königshaus aufzudecken.
Idris Hathaway, Marquess of Auden, der „Wechselbalg“ soll in
eine Gruppe von Hochverrätern eingeschleust werden. Doch dann wird seine
Mätresse ermordet und er als Mörder verdächtigt, während im selbst ein
Attentäter auf den Fersen ist.
Wie nahe steht Idris der Verräter, nachdem das Quartett
sucht? Und welches Geheminis verbirgt die verruchte Lady Falconer? Idris gerät
in Lebensgefahr und nur die Elfen von London können ihn retten...
Übersicht
Autor: Susanne Gerdom
Verlag: Drachenmond Verlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 367
ISBN: 978-3-895991-051-4
Genre: Fantasy
Reihe: Ja, Band 1 der Reihe „Für
König und Vaterland“
Rezension
Idris Hathaway, Marquess of Auden, Erbe des Duke of
Grenville, könnte einer der angesehensten Männer der englischen Oberschicht
sein und der wohl begehrteste Junggeselle von London, wäre da nicht sein Ruf.
Als würde es nicht genügen dass er ein Teil des sogenannten Liederlichen
Quartettes ist, einer als Spieler, Säufer und Weiberhelden verschrienen Gruppe
von jungen Adligen, gilt er auch noch als Wechselbalg. Kaum eine ehrbare Frau
möchte sich mit Idris oder einem seinem Freunde sehen lassen, denn ihr Ruf
könnte dadurch ruiniert sein. Doch die vier Freunde sind nur vordergründig
verantwortungslose, reiche, junge Männer. In Wahrheit dienen sie dem
Innenminister und immer bereit König und Vaterland zu verteidigen. Dabei wird
England nicht nur von äußeren Feinden wie Napoleon bedroht, sondern auch aus
dem Inneren. Die Dämonenjäger des Vatikan machen den Vampiren, Werwölfen und
Elfen Londons das Leben schwer.
Als wäre das nicht Arbeit genug gerät Idris in eine
Verschwörung, die bis in seine Familie reicht und das Leben des Königs bedroht.
Wird er das Komplott rechtzeitig aufdecken können?
Der Schreibstil von Susanne Gerdom passt größtenteils zur
historischen Atmosphäre ihres Fantasyromans und beschwört die passenden
Stimmung herauf. Dabei wirkt er nicht gekünstelt oder gewollt altmodisch,
sodass der Lesefluss erhalten bleibt. Schön wäre es jedoch gewesen wenn die
Autorin den einen oder anderen historischen Begriff nicht nur passend
recherchiert, sondern auch für den jeder Leser erläutert ist. Denn nicht jeder
ist mit den Sitten und Gebräuchen der Londoner Oberschicht von 1815 vertraut.
Erschwerend für das Verständnis sind auch die Vielzahl von Personen, die häufig
neben Vor-und Familienname auch noch eine Titel besitzen und so teilweise mit
bis zu drei verschiedenen Namen angesprochen werden. Diese der korrekten Person
zuzuordnen kann für den Leser verwirrend sein.
Idris Hathaway, Marquess
of Auden ist der Protagonist der Geschichte. Idris ist zwar reich und
Erbe eines bedeutenden Titels, aber sein Leben ist nur vordergründig sorglos
und ausweifend. Ihn plagen tiefe Selbstzweifel und dem Gefühl den Ansprüchen
der Gesellschaft niemals genügen zu können. Idris fühlt sich hin-und hergerissen
zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Elfen. Welcher Seite sollte
seine Loyalität gelten?
Im Zentrum der Handlung steht die Vorstellung von Irdis
Hathaway und seinen Freunden, seiner Familie und seiner Tätigkeit für den
Innenminister.
Fazit
Der Klappentext war sehr vielversprechend, leider hält er
nur wenig von dem was er verspricht. Von einem Buch, das den Auftakt zu einer
Reihe bildet, erwarte ich nicht wahnsinnig viel. Die Handlung muss sich erst
langsam aufbauen, die Charaktere vorgestellt werden, um so den Grundstein für
die folgenden Bände zu legen. Meine Erwartungen waren also nicht allzu hoch und
wurden trotzdem enttäuscht. Die Grundidee der Geschichte ist wirklich gut und
ich würde der Autorin auch durchaus zutrauen, daraus etwas tolles zu machen,
aber mit diesem Buch ist es ihr leider nicht gelungen. Als Leser wird man
Mitten in die Geschichte hineingeworfen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl
etwas verpasst zu haben, weil schon in den erstem Kapiteln wahnsinnig viele
Fragen aufgeworfen werden und es immer als selbstverständlich dargestellt wird,
das Idris die Antworten kennt, weshalb man sie nicht nochmal extra erwähnen
muss. Leider scheint die Autorin vergessen zu haben, das die Leser die
Antworten nicht kennen. Das hat es mir teilweise fast unmöglich zu verstehen,
um welche Konflikte es überhaupt geht. Der Klappentext verspricht eine
spannende Geschichte. Dabei stellt der Klappentext praktisch eine
Zusammenfassung aller wichtigen Handlungsstränge da. Keine einzige, der
wichtigen Wendungen in der Handlung konnte mich noch überraschen, weil sie im
Klappentext schon verrate wurden. Warum verfasst man einen solchen Klappentext?
Außerdem finde ich es sehr schade, das dieses Buch zwar den
Beginn einer Reihe bildet, über die Fortsetzungen allerdings auch nach ein paar
Jahren noch nichts bekannt ist.
Und als letzter Kritikpunkt, das Geheimnis von Lady
Falconder war ja wohl so lächerlich einfach zu erraten und offensichtlich, das
ich mich frage ob Irdis eigentlich ein Vollidiot ist, weil er es erst so spät
erkennt.
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