Seelenfreunde: Wie mein Hund mich aus der Depression rettete

„Hundemedizin. Ich hatte sie gefunden und jetzt nahm ich einen Riesenschluck davon.“

Klappentext

Die Trennung von ihrer ersten Liebe stürzt Julie Barton in eine tiefe Depression. Verzweifelt sucht sie einen Ausweg aus der Krankheit, doch keine Therapie zeigt Wirkung. Erst als sie Bunker, einen Golden-Retriever-Welpen, aufnimmt, findet sie Schritt für Schritt den Ausweg aus der Traurigkeit. Aber dann erhält sie eine niederschmetternde Diagnose: Bunker ist schwer krank, der Tierarzt rät, den Hund einschläfern zu lassen.

Aufgeben ist keine Option und nun ist es an Julie das Leben ihres besten Freundes zu retten.

Übersicht

Autor: Julie Barton

Verlag: Knauer

Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem Englischen

Seiten: 271

ISBN: 978-3-426-78956-8

Genre: Erfahrungsbericht

Reihe: Nein

Rezension

Julie Barton war ein sensibles, naturverbundenes Kind. Aufgewachsen im ländlichen Ohio hat sie viel Zeit draußen, mit den Hunden der Familie gebracht. Sie hatte liebenden Eltern und einen großen Bruder. Aber trotzdem war ihre Kindheit nicht ungetrübt und glücklich. Ihr Vater war häufig abwesend, hat immer gearbeitet. Ihr Bruder hat sie beleidigt, geschlagen und misshandelt. Ihre überforderten Eltern haben dieses Verhalten als normalen Streit unter Geschwistern abgetan. Doch in Julies Seele hat es tiefe Narben hinterlassen. In ihr ist der tiefe Wunsche entstanden Männern zu gefallen, endlich von einem Mann geliebt zu werden. Doch gleichzeitig sucht sie sich unbwusst nur Männer, die ihre Erwartungen, nicht gut genug zu sein, nur bestätigen. In ihrem ersten Jahr nach dem College, alleine in einem kleinen Apartment in New York, mit einem anstrengenden und fordernden Job, trennt sich schließlich ihr Freund von ihr. Julie fällt in eine tiefe Depression. Nach einem völligen Zusammebruch weiß ihre Mutter keinen anderen Rat als ihre Tochter nach Hause zu holen. Arbeitslos, Single und wieder bei ihren Eltern lebend. So hat sich Julie ihr Leben nicht vorgestellt. Doch dann kommt ihr ein Gedanke, der ihr Leben ändern soll. Sie möchte in einen Hund. Ein Wesen um das sie sich kümmern kann, das sie bedingungslos liebt, für das sie da sein muss. So kommt tapst der Welpe Bunker Hill in ihr Leben. Mit Julies Leben geht es wieder bergauf.  Bunker hat ihr Leben gerettet. Doch da erhält Bunker eine niederschmetternde Diagnose. Nun ist es an Julie Bunkers Leben zu retten.

Julie Bartons Schreibstil ist klar und prägnant, aber auch poetisch. Er lässt sich gut lesen und führt dem Leser eindrucksvoll ihren Gemütszustand vor Augen. Geschickt findet sie die richtigen Worte um auszudrücken wie es ihr ging und lässt ihr Leben für den Leser lebendig werden.

Fazit

Seelenfreunde ist ein Buch, das mich wirklich tief berührt hat. Julie Barton schildert ihre Geschichte derart eindrücklich, dass mich ihr Schicksal sehr in seinen Bann gezogen hat. Dabei bewahrt sie immer eine gewisse Sachlichkeit. Nie versucht sie krampfhaft die besonders schlimmen Episoden ihrer Depression aufzulockern oder versucht die ganze Situation noch dramatischer darzustellen. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, das sie einfach nur schreibt was sie empfunden hat und das war genau richtig. Wer mit Tieren nichts anfangen kann, der wird Juli vielleicht für verrückt halten, weil ausgerechnet ein Hund ihr in einer so schweren Zeit nicht nur der beste Beistand und die beste Hilfe, sondern sogar die beste Medizin war. Doch jeder Tierfreund, der schon einmal von einem Tier getröstet wurde, kann nachvollziehen warum ein Hund ein hervorragendes Antidepressiva sein kann. Die tiefe und innige Bindung zwischen Julie und ihre feste Überzeugung, dass auch sie Bunker helfen kann und er einfach wieder gesund werden muss, sind etwas ganz besonderes. Selten habe ich einen so passenden Buchtitel wie Seelenfreunde gesehen. Er beschreibt die Beziehung zwischen Bunker und Julie wirklich perfekt.