Die Queen und ich
„Das Problem mit den Menschen liegt darin, dass man ständig
auf sie aufpassen muss.“
Klappentext
Ein royales Weihnachtsmärchen mit Herz.
Kurz vor Weihnachten geht Corgie Henry mit seiner Familie im
winterlichen London spazieren – und findet sich plötzlich im Privatpark des
Buckingham Palace wieder. Die Angestellten der Queen halten den kleinen Hund
für ein Mitglied des königlichen Corgierudels und ehe Henry sich’s versieht,
wird er zu seinem eigenen Körbchen im royalen Palast geführt. Doch Henry
vermisst seine Familie und setzt alles daran, an Weihnachten wieder zu Hause zu
sein.
Übersicht
Autor: Georgie Crawley
Verlag: mtb
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem englischen
Seiten: 302
ISBN: 978-3-95649-834-3
Genre: Roman
Reihe: Nein
Rezension
Bisher hat der Corgie Henry ein glückliches und zufriedenes
Leben bei seiner Familie, den Walkers geführt. Vater Jim, Mutter Amy, die
beiden Kinder Jack und Claire haben mit ihm eine Einheit gebildet. Gut, da war
auch noch die Katze Sookie, aber die zählt Henry nur ungern mit. Doch dann hat
sich plötzlich etwas verändert. Am Guy-Fawks Day ist Jim ausgezogen. Er hat
sich in eine andere Frau verliebt und Amy verlassen. Seitdem steht das
Familienleben Kopf. Plötzlich ist das Geld knapp, Amy ist alleine mit ihrem
Schmerz und alle müssen mehr mit anpacken. Selbstverständlich versucht auch
Henry sein bestes um seine Familie zu unterstützen. Stehts bemüht um Sauberkeit
frisst er fleißg alle Essensreste vom Boden und leckt jeden Teller gründlich
sauber, sodass sich die Walkers das abwaschen sparen können. Um Amy trotz ihrer
nun knappen Zeit genügend Zeit an der frischen Luft zu verschaffen, das tut ihr
schließlich gut, schnappt er sich regelmäßig seine Leine und entwischt sobald
die Haustür offen steht. Bis Amy ihn eingefangen und angeleint hat, haben sie
beide genügend Zeit draußen verbracht. Leider scheint niemand bei den Walkers
seine unglaublich hilfreichen Bemühungen so richtig zu schätzen. Kurz vor
Weihnachten will bei den Walkers einfach keine richtige Weihnachtsstimmung
aufkommen. An Weihnachtsliedern und Baumschmuck hat niemand Interesse, für
richtige Geschenke fehlt das Geld und auch sonst ist die Stimmung eher
gedrückt. Um das zu ändern plant Amy einen Weihnachtsausflug nach London,
inklusive Besuch am Buckingham Palace. Und tatsächlich geht der Plan auf, die
Kinder sind so glücklich wie schon lange nicht mehr und auch Henry und Amy sind
zufrieden. Bis Henry in der Menschenmenge vor dem Buckingham Palace verloren
geht und sich auf einmal mitten in dem prächtigen Gebäude wieder findet. Die
Queen ist verreist und ihre Angestellten halten ihn einfach für einen ihrer
Hunde. Henry muss sich auf einmal mit den arroganten Palast Corgies und Dorgies
herumschlagen, allerlei seltsame neue Regeln kennen lernen, den Menschen im Palast
helfen und am allerwichtigsten, herausfinden wie er wieder zu seiner Familie
zurückkommt. Aber auch Jim, Amy, Jack und Claire sind verzweifelt auf der Suche
nach ihrem Hund. Werden sie Weihnachten wieder zusammen sein?
Der Schreibstil ist einfach, kommt ohne komplizierte Sätze
und Wörter aus und ist aufgrund dessen nicht für erwachsene Leser gut
verständlich.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Henry und Amy.
Dabei gelingt es der Autorin feinfühlig, aber mit viel Witz, beide
Erzählperspektiven glaubwürdig zu gestalten. Besonders bei Henry kommt es dabei
immer wieder komischen Situationen, da dem Corgie menschliches Verhalten nun
mal nicht immer besonders einleuchtend erscheint und die Regeln im Buckingham
Palace sowieso nicht. Ganz egal ob er ein Nickerchen auf einem sehr großen,
sehr bequemen Stuhl, im selbst für Hundeaugen ausgesprochen prunkvollem
„Große-Stühle-Raum“ hält oder versucht den Koch der Queen zur Herausgabe seiner
leckeren Hundefutterrezepte zu bewegen, in Henrys Leben ist es nie langweilig.
Währenddessen versucht Amy ihre Familie zusammen zu halten, zwischen ihrem Sohn
und seinem Vater zu vermitteln, eine neue, andere Beziehung zu ihrem bald
Ex-Mann aufzubauen und sich mit dem Gedanken anzufreunden, das vielleicht auch
sie sich eines Tages neu verlieben könnte. Ob die gemeinsame Suche nach Henry
da helfen wird?
Alle Charaktere werden von der Autorin glaubwürdig und
liebevoll geschildert. Obwohl Jim seine Frau verlassen hat, wird auch er nicht
als der böse, egoistisch Mann, dem seine Familie egal ist dargestellt. Diese
einfache Lösung war der Autorin zu bequem. So ist auc Jim ein vielschichtiger
Mensch mit guten und schlechten Seiten und vor allem mit Gefühlen,
einschließlich seiner Gefühle für eine Frau, die nicht Amy ist. Das sie sich
bemüht jede Seite der Geschichte zu beleuchten, macht den Roman nicht nur zu
einer Geschichte über einen Hund, sondern auch zu einer über Liebe, Trauer,
Schmerz und Glück.
Fazit
Eigentlich hatte ich nur eine niedliche Geschichte über
einen Hund im Buckingham Palace erwartet, aber bekommen habe ich noch viel
mehr. Natürlich geht es auch um die putzigen Abenteuer des Vierbeiners in den
Gemächern der Königin. Aber es geht auch um Freundschaft, Liebe, Verrat,
Familie, Glück, Traurigkeit, Zusammenhalt und vieles mehr. Die Geschichte ist
überraschend vielfältig und tiefgründig. Die Kapitel aus Henrys Sicht, meistens
eher witzig und chaotisch, mit nur unterschwelliger Traurigkeit die nie lange
anhält und die ernsteren Kapitel aus Amys Sicht, stellen eine gelungene
Mischung da. Nicht nur (wir haben
schließlich Mai), aber natürlich auch zur Weihnachtszeit, kann ich diesen
wundervollen Roman jedem Tierfreund, aber auch jedem vielleicht mal ein bisschen
Aufmunterung und Trost braucht oder einfach nur auf der Suche nach einer
berührenden Geschichte ist, wirklich ans Herz legen.
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