Krone des Schicksals

„Es sind nicht die Fürsten, die dem Juwel folgen, sondern Tod, Unheil und Schmerz.“






Klappentext
Orphanus, der Einzigartige. Der bedeutendste Edelstein in der Reichskrone. Um kein anderes Juwel ranken sich so viele Legenden. Aus dem Blut und den Tränen der Jungfrau Maria soll er entstanden sein. Ein Zeichen göttlicher Legitimation soll er sein. Kaiser stehen und fallen mit diesem Stein. Und im Jahr 1208 verschwindet er...
 
Übersicht
Autor: Richard Dübell
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Seiten: 557
ISBN: 978-3-404-17720-2
Genre: historischer Roman
Reihe: Nein

Rezension
Bamberg 1208, anlässlich der Hochzeit seiner Nichte haben sich nicht nur König Philipp von Schwaben und sein Gefolge in der Stadt versammelt, sondern auch die vier engsten Freunde und Vertrauten des Königs. Walther von der Vogelweide, der berühmte Minnsänger, Otto von Herneberch der Graf von Botenloube, ein weiterer Sänger, Heinrich von Kalden der Reichsmarschall und Gerold von Waldeck der Bischof von Freising und ein Waffennarr. Doch die Freunde sind nicht nur aufgrund der Hochzeit hier, sie sollen mit einer Mission betraut werden.  Philipp von Schwaben besitzt den Waisen, jenen einzigartigen Edelstein der aus dem Blut und den Tränen der Jungfrau Marie entstanden sein soll und der als Leitstern aller Fürsten, alle christlichen Herrscher hinter dem zukünftigem Kaiser vereinen soll. Philipp strebt die Kaiserwürde nicht für sich selbst, sondern für seinen, noch jungen Neffen Friedrich von Staufen an. Doch jedem Träger, der des Steins nicht würdig ist, wird von ihm ins Unglück gestürzt. Die Feierlichkeiten in Bamberg enden in einem Desaster und mit dem Tod Philipps. Die verbliebenen vier Freunde zerstreuen sich bald darauf in alle Himmelsrichtungen und sehen sich nicht wieder. Den wertvollen Stein halten alle für verloren. Bis 20 Jahre später Walther von der Vogelweide mit der Suche nach dem Stein beauftragt wird und seine alten Freunde wieder aufsucht.
Der Schreibstil Richard Dübells schafft die Atmosphäre um sich in die Zeit und das Leben Walthers von der Vogelweide hineinzuversetzen. Dabei wirkt er an keiner Stelle aufgesetzt und bemüht altertümlich. Gespickt mit einigem Humor, manchmal fein, manchmal derb, wird die Suche nach dem Edelstein so zu einer lebendigen Geschichte.
Walther von der Vogelweide, dem Protagonist des Buches, begegnet der Leser erstmals als Mann in seinen Besten Jahren, umgeben von treuen Freunden. Walther ist verliebt, unglücklich verliebt in eine Frau, die für ihn unerreichbar ist. So wie in den Liedern der Hohen Minne, die er so meisterhaft zu dichten versteht. Doch abgesehen davon ist Walther glücklich und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Bis der Waise in sein Leben tritt und alles verändert. Als nächstes begegnet der Leser einem anderen Mann. Einem gealtertem, verbittertem, unglücklichen, von Selbstzweifeln und Vorwürfen geplagtem Mann, der schon lange nichts Gutes mehr gedichtet hat. Walther sieht sich alleine in der Welt. Von seinen Freunden hat er sich zurückgezogen, da er glaubt, sie nicht verdient zu haben. Er ist ein gebrochener Mann, der sich bereit macht in einen einsamem Kampf zu ziehen.
Auf der anderen Seite steht Laurin. Mehr Junge als Mann und von Zweifelhafter Herkunft ist er Walthers Knecht und doch mehr für den Sänger. Laurin verehrt Walther bedingungslos,  für ihn ist der Sänger ein Held. Lebenslustig und fröhlich, geht Laurin ganz anders durchs Leben als sein Meister. Ständig ist er auf der Suche nach einem Mädchen in das er sich verlieben und der er einen Kuss und vielleicht noch mehr stehlen kann. Dabei stellt er sich eher ungeschickt und tollpatschig an, aber ein Misserfolg ist für ihn schnell vergessen. Laurin ist manchmal ein wenig zu sorglos und vorlaut, aber nicht dumm. Den Menschen gegenüber, die ihm wichtig sind, zuvorderst Walther von der Vogelweide, ist er absolut treu.
Vordergründig steht die Suche nach dem Waisen im Zentrum der Handlung. Dem Edelstein, der Friedrich von Staufen zu einem großem Kaiser machen soll. Doch in Wahrheit sind es die Beziehungen der Figuren, um die sich die Handlung eigentlich dreht. 

Fazit

„Krone des Schicksals“ von Richard Dübel ist ein historischer Roman, den ich jedem interessiertem Leser empfehlen möchte. Wie ich es von dem Autor erwartet habe, ist er nicht nur gut geschrieben und recherchiert, sondern auch spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Emotionale, persönliche Szenen mit großen Gefühlen, wechseln sich ab mit humorvollen Einlagen und actionreichen Kämpfen. So ist der Roman eine gelungene Mischung, die keine Langeweile aufkommen lässt. Richard von Dübell gelingt es die Legende um den Waisen, den Ruhm Walthers von der Vogelweide und historische Ereignisse zu einem gelungenem Roman zu verknüpfen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Sofies Spiegelwelt

#Ostseeblogger: Weihnachten mit Bolle

Percy Jackson: Diebe im Olymp