The secret scripture

Sligo made me and undid me.“





Klappentext
Rosann McNulty is nearing her hundredth birthday in the mental hospital where she was committed as a young woman. Finishing up his case notes before the hospital is closed, psychiatrist Dr Grene finds himself intrigued by the story of his elderly patient. While Dr Grene investigates, Roseanne looks back on the tragedis and passions she has locked away in her secret journal, from her turbulent rural childhood to the marriage she belived would bring her happiness. But when Dr Grene finally uncovers the circumstances of her arrival at the hospital, it leads to a shocking secret.

Übersicht
Autor: Sebastian Barry
Verlag: faber and faber
Sprache: Englisch, Titel der deutschen Übersetzung „Ein verborgenes Leben.“
Seiten: 312
ISBN: 978-0-571-21529-4
Genre: Familiendrama
Reihe: Ja, Band 2 der McNulty Family Reihe

Rezension
Roseanne McNulty ist beinah hundert Jahre alt. Bereits als junge Frau wurde sie in eine Psychiatrie eingewiesen. Bereits seit einigen Jahrzehnten lebt sie im Roscommon Regional Mental Hospital, dieses soll nun geschlossen und durch ein neues Krankenhaus ersetzt werden. Dr. Grene, der Chef der Psychiatrie, selbst kein junger Mann mehr, kennt Roseanne seit vielen Jahre. Sie war schon in Roscommon bevor er dort, relativ frisch von der Uni, einen Job bekommen hat. Doch ausführlich hat er sich nie mit ihr beschäftigt. Im Zuge des Umzuges wurde er jedoch damit beauftragt herauszufinden warum Roseanne damals eingewiesen wurde, ob diese Einweisung nach modernen psychiatrischen Standards noch haltbar ist oder ob Roseanne besser in einem Altenheim untergebracht wäre. Doch die alten Akten sind unvollständig, häufig wurden sie im Laufe der Jahre zerstört. Dr. Grene beginnt mit der schwierigen Arbeit mehr über Roseannes Vergangenheit herauszufinden.
Doch auch Roseanne beschäftigt sich wieder mit ihrer Lebensgeschichte. Heimlich hat sich einen Stapel Papier und einen Stift besorgt und beginnt damit ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Roseannes langes Leben war turbulent. Sie hat gleich zwei Weltkriege miterlebt, genauso wie den Irischen Bürgerkrieg und die Unabhängigkeit Irlands. Als Protestantin, Roseannes Vater ist Presbyterianer, ihre Mutter stammt aus England, ist sie in der kleinen, überwiegend katholischen Stadt eine Außenseiterin, der häufig mit Misstrauen begegnet wird.
So beginnt die Reise in Roseannes Vergangenheit.
Sebastian Barrys Schreibstil hat manchmal etwas fast poetisches an sich. Man merkt, dass der Autor seine Wörter sehr sorgfältig wählt. Das Buch lässt sich dadurch wirklich schön lesen. Es gilt Sebastian Barry wirklich die Geschichte Irlands im 20. Jahrhundert vor den Augen der Leser wieder lebendig werden zu lassen.
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Roseanne und Dr Grene erzählt.
Die beiden Protagonisten der Geschichte sind Roseanne McNulty und Dr. Grene.
Roseanne ist inzwischen fast hundert Jahre alt. Doch mit ihrer Jugend, die schließlich zu ihrer Einweisung in die Psychiatrie führte, hat sie immer noch nicht abgeschlossen. Die Geschichte ihres Vaters, die ihrer Mutter, das Cafe in dem sie als junge Frau gearbeitet hat, ihre Ehe und deren Ende, all das hat sie in den vergangenen Jahrzehnten nie losgelassen. Nun, gegen Ende ihres Lebens, schreibt sie ihre Sicht der Geschichte auf.
Dr. Grene sitzt zwar in der Psychiatrie auf der anderen Seite,  doch auch sein Leben war nicht immer einfach. Zwar ist er Ire und Katholik, doch als Adoptivkind wuchs er in England auf. Seine richtigen Eltern kennt er nicht. Erst als Erwachsener kehrt er, der Liebe wegen, in sein Heimatland zurück. Doch auch seine Ehe verläuft längst nicht mehr harmonisch. Etwas an Roseanne beschäftigt ihn, lässt ihn nicht mehr los. Deshalb steckt er so viel Energie in die Aufklärung ihrer Geschichte.
Die beiden Handlungsstränge sind eng miteinander verflochten und ermöglichen dem Leser die gleiche Geschichte aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.

Fazit
Die Geschichte von Roseann McNulty war wirklich faszinierend zu lesen. Es ist ein eher ruhiges Buch, ohne großartige Actionszenen, aber trotzdem ist es spannend und fesselnd. Es ist ein wirklich tolles Buch, das einen wichtigen Teil europäischer Geschichte auf sehr eindrückliche Weise schildert.
Ich bin ganz zufällig auf das Buch gestoßen, als ich auf dem Rückweg vom Einkaufen an einem Karton mit Büchern die zu Verschenken waren. Ich habe den Klappentext kurz überflogen und es dann mitgenommen. Angefangen zu lesen habe ich kurz nach meiner Reise nach Irland, als die Eindrücke noch ganz frisch waren und festgestellt, das ich ein irisches Buch vor mir habe. Manche Dinge sind wohl einfach Schicksal.
Zwei Dinge muss ich jedoch zu dem Buch dazusagen, die man wissen sollte, bevor man mit dem Lesen beginnt.
Wer wenig Ahnung von irischer Geschichte hat, der sollte vielleicht vor dem Buch ein wenig auf Wikipedia die entsprechenden Artikel lesen. Ich könnte mir vorstellen, dass man sonst Verständnisschwierigkeiten bekommen kann.

Zum anderen, handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Es gibt noch mindestens zwei weitere Bücher, eins das vor diesem erschienen ist und eins das nach diesem erschienen ist. Beide behandelt ebenfalls die Geschichte von Personen aus der McNulty Familie. Die Bücher scheinen jedoch relativ eigenständig zu sein. Ich hatte jedenfalls keine Verständnisschwierigkeiten, weil ich den ersten Band nicht kenne. Tatsächlich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass es sich um einen Einzelband handelt. Erst als ich nachgeforscht habe ob der Autor noch mehr Bücher geschrieben hat, weil ich „the secret scripture“ so gut fand, bin ich auf die anderen beiden gestoßen. Beide stehen jetzt natürlich auf meiner Wunschliste.

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