Harry Potter und der Feuerkelch
„Dobby ist ein freier Elf!“
Klappentext
Harrys viertes
Schuljahr in Hogwarts beginnt und ein Wettkampf hält die
Schüler in Atem: das Trimagische Turnier, in dem Harry eine Rolle übernimmt,
die er sich im Traum nicht vorgestellt hätte. Natürlich steckt dahinter das
Böse, das zurück an die Macht drängt: Lord Voldemort. Es wird eng für Harry.
Doch auf seine Freunde und ihre Unterstützung kann er sich auch in
verzweifelten Situationen verlassen.
Übersicht
Autor: J.K. Rowling
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem englischen
Seiten: 702
ISBN: 978-3-551-55740-7
Genre: Fantasy/ Jugendbuch/ All Age
Reihe: Ja, Band 4 der „Harry Potter“ Reihe
Achtung: Ich halte meine
Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den vierten Band
einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende der vorherigen Bände nicht
vermeiden. Wenn ihr nichts über deren Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier
besser nicht weiter.
Rezension
Endlich einmal sind Harrys Sommerferien bei den Durselys
nicht ganz so furchtbar wie sonst. Die Angst
davor, was der gewalttätige Mörder, der Harrys Pate ist (das Sirius unschuldig
ist, hat er bequemerweise vergessen zu erwähnen) tun könnte, wenn Harry sich
über das Leben im Ligusterweg beschwert hält sie vor den schlimmsten
Drangsalierungen ab. Außerdem steht die Quidditch Weltmeisterschaft vor der
Tür. Doch bei dem eigentlich friedlichen Sportwettkampf überschlagen sich
plötzlich die Ereignisse.
Aber auch das neue Schuljahr in Hogwarts
beginnt ungewöhnlich. Dumbledore kündigt das Trimagische Turnier an. Ein
Wettstreit zwischen den drei größten europäischen Zaubererschulen, der in
diesem Jahr zum ersten Mal seit über Hundert Jahren wieder ausgetragen wird,
findet in Hogwarts statt. Unfreiwillig und für alle unerwartet muss auch Harry
daran teilnehmen. Drei gefährliche und schwierige Aufgaben stehen ihm bevor,
bei denen er gegen Schüler antreten muss, die drei Jahre älter sind als er.
J.K. Rowling schafft es nach wie vor mit
ihrem Schreibstil die magische Welt für ihre Leser lebendig werden zu lassen. Doch
im vierten Band setzt sich eine Entwicklung fort, die sich bereits im dritten
Band vorsichtig angedeutet hat. Die ganze Geschichte wird deutlich düsterer und
dementsprechend hat sich auch der Schreibstil verändert. Harr Potter wird
langsam erwachsen.
Das merkt man auch an der Entwicklung der
drei Protagonisten. Zwischen allen dreien gibt es Spannungen. Ron fühlt sich
neben Harry unsichtbar und von diesem zurückgesetzt, während Harry sich von Ron
ungerecht behandelt und missverstanden fühlt. Hermine hat erstmals einen
Schwarm und dieser erwidert ihr Interesse. Ron passt das wiederum gar nicht und
Hermine fühlt sich von Ron nicht als Mädchen wahrgenommen, sondern nur als
Kumpel. Aber auch Harry zeigt Interesse an einem Mädchen und versucht, noch
sehr ungeschickt, sein Glück. Insgesamt also eine sehr verworrene Situation,
die deutlich macht, wie sehr di Pubertät und alle damit einhergehenden
Veränderungen auch enge Freundschaften beeinflusst und das nicht immer positiv.
Doch die Botschaft die am Ende steht, ist eindeutig. Wahre Freundschaft
überwindet alle Schwierigkeiten und wenn es hart auf hart kommt, dann vergessen
Freunde ihre Differenzen und stehen füreinander ein. Letztendlich wachsen die
drei Freunden an allen Schwierigkeiten.
Erstmals wird nicht nur der Zaubererwelt
außerhalb von Hogwarts ein größerer Raum eingeräumt, sondern auch noch die
Internationale Magische Gemeinschaft angerissen. Wie mit jedem Band wird auch
mit diesem die magische Welt wieder komplexer und nimmt ganz neue Aspekte auf.
Fazit
Harry Potter und der Feuerkelch ist
deutlich umfangreicher als die vorherigen Bände. Mit dem Alter der Protagonisten
wächst auch die Vielschichtigkeit der Handlung. Der Rassismus in der
Zaubererwelt wird immer stärker in den Vordergrund gerückt. Dabei wird deutlich
wie wenig sich die meisten Zauberer darum kümmern. Niemand zeigt ernsthaftes
Interesse an Hermines Kampf für die Rechte der Hauselfen, besonders die Schüler
aus magischen Familien belächeln Hermines Idee sogar und kümmern sich nicht
weiter um die Hauselfen. Ron macht sich regelmäßig darüber lustig und das obwohl
er Dobby in sein Herz geschlossen hat.
Aber auch die Rückkehr des Bösen nimmt
einen großen Raum ein. Seitdem Wurmschwanz zu Lord Voldemort zurückgekehrt ist,
erwartet Harry jederzeit, dass etwas furchtbares geschieht. Im Trimagischen
Turnier kämpft er sich zwar durch drei schwierige und gefährliche Aufgaben,
aber seine Gegner verstecken sich nicht und er hat immer ein klares Ziel vor
Augen. Der Kampf gegen Lord Voldemort wird nicht so gradlinig verlaufen.
Und zuletzt ist da natürlich auch noch das
erwachsen werden der drei Freunde. Alle drei zeigen langsam Interesse am andern
Geschlecht und damit kommen ganz neue Konflikte auf.
All das führt dazu, dass der Feuerkelch,
anders als die drei ersten Bände eindeutig kein reines Kinderbuch mehr ist. Die
Zielgruppe ist älter geworden und jetzt richtet sich das Buch eher an jüngere
Jugendliche (ist das überhaupt in Ausdruck?) und spricht dadurch auch
Erwachsene stärker an. Einigen Kindern ist dieser Band schon zu gruselig.
Ich mag den Feuerkelch besonders gerne
aufgrund dieser Entwicklung. Es ist neu, spannend, ernster, gefährlicher und
magisch, aber auch die eine oder andere witzige Szene darf natürlich nicht
fehlen.
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