Harry Potter und der Halbblutprinz

„Und jetzt Harry, hinaus in die Nacht und dem Abenteuer hinterher, dieser launischen Verführerin.“





Klappentext
Seit Lord Voldemort, der gefährlichste schwarz Magier aller Zeiten zurückgekehrt ist, herrschen Aufruhr und Gewalt in der magischen Welt. Als Harry und seine Freunde Ron und Hermine zu ihrem sechsten Schuljahr nach Hogwarts kommen, gelten strenge Sicherheitsmaßnahmen in der Zauberschule. Um Harry gegen das Böse zu wappnen erforscht Dubledore mit ihm die Geschichte des Dunklen Lords. Ob auch Harrys Zaubertrankbuch, das früher einem „Halbblutprinzen“ gehörte, ihm helfen kann?

Übersicht
Autor: J.K. Rowling
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem Englischen
Seiten: 638
ISBN: 978-3-551-55740-7
Genre: Fantasy/ Jugendbuch/ All Age
Reihe: Ja, Band 6 der „Harry Potter“ Reihe


Achtung: Ich halte meine Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den sechsten Band einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende der vorherigen Bände nicht vermeiden. Wenn ihr nichts über deren Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier besser nicht weiter.

Rezension
Endlich weiß die gesamte Zaubererwelt Bescheid über die Rückkehr Voldemorts. Überall herrscht Aufregung und alle sind sich der Gefahr, in der sie schweben bewusst. Auch wenn Harry froh ist, dass sich das Ministerium endlich der Wahrheit gestellt hat, wünscht er sich doch, dass sie das vergangene Jahr wieder gut machen und wirksame Maßnahmen im Kampf gegen Voldemort ergreifen. Wird vielleicht der neue Zaubereiminister Rufus Scrimgeour, endlich handeln?
Doch wenigstens Dumbledore will Harry im kommenden Schuljahr unterrichten um ihn auf den Kampf gegen Voldemort vorzubereiten. Die Stunden entpuppen sich als ganz anders, als Harry es erwartet hätte, aber nichtsdestotrotz, als wirklich hilfreich.
Hilfreich könnte auch das alte Zaubertrankbuch sein, dass Harry zufällig in die Hände gefallen ist. Es gehörte früher dem „Halbblutprinzen“ und ist nicht nur mit allerlei nützlichen Anmerkungen versehen, die Harry zu einem Meister in Zaubertränke machen, sondern auch mit ziemlich praktischen Zaubersprüchen.
Der Schreibstil J.K. Rowlings entspricht dem des fünften Bandes. Er ist wie gewohnt lebendig und reißt den Leser mit sich in die Welt der Zauberei, aber er ist dunkler und erwachsener als in den ersten Bänden. Die unterschwellige Bedrohung durch Lord Voldemort, von dem zwar jeder weiß, dass er zurück ist, aber niemand wann und wo er zuschlagen wird, schafft eine besonders düstere Atmosphäre. Selbst fröhliche Momente wie der Besuch im Scherzladen von Fred und George, Quidditch oder gemütliche Stunden im Gemeinschaftsraum sind immer von der drohenden Gefahr überschattet.
In diesem Band stehen nicht so sehr neue Einblicke in die Welt der Zauberer im Mittelpunkt auch wenn es diese natürlich gibt, sondern Einblicke in die Geschichte Lord Voldemorts. Endlich erfährt der Leser, wie aus dem gutaussehendem Vertrauensschüler Tom Riddle der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten werden konnte.
Die Protagonisten haben sich alle weiter entwickelt.
Harry ist durch die Ereignisse im fünften Band und den schweren, tödlichem Fehler der ihm unterlaufen ist, erst Recht davon besessen Voldemort zu jagen. Dank Dolores Umbridge und Fudge vertraut er dabei jedoch nicht mehr auf die Hilfe des Ministeriums. Auch wenn ein neuer Minister an der Spitze steht, ist es doch im Kern gleich geblieben und Harrys Misstrauen bleibt bestehen. Er setzt nun viel Hoffnung in die Stunden bei Dumbledore, aber ermittelt auch auf eigene Faust. Hartnäckig und entgegen aller guten Ratschläge verdächtigt er Draco Malfoy ein Todesser zu sein.
Doch auch in all der Gefahr gibt es schöne Momente in Harrys Leben. Cho Chang hat er inzwischen überwunden. Ist Harry bereit für eine neue Liebe?
Zwischen Ron und Hermine knistert es nicht nur, es fliegen auch die Fetzen. Die Zuneigung die beide füreinander empfinden, sich aber nicht eingestehen wollen, führt zu einem riesen Streit zwischen den beiden und Harry sitzt nicht nur zwischen den Stühlen, sondern auch zwischen seinen beiden besten Freunden, die kein Wort mehr miteinander wechseln.

Fazit

Harry Potter und der Halbblutprinz gehört zu meinen liebsten Bänden der Reihe. Seit ich als Kind die Kammer des Schreckens zum ersten Mal gelesen habe, habe ich mich immer gefragt, wie Tom Riddle, der Waisenjunge, der unter Muggeln aufwuchs, zu dem attraktiven, intelligentem Vertrauensschüler, aber auch dem Erben Slytherins werden konnte und was aus ihm den kalten, entstellten Lord Voldemort gemacht hat. Der sechste Teil bietet endlich Antworten auf diese Fragen und auch auf die Frage wie Voldemort den Todesfluch überleben konnte. Damit fügen sich für mich endlich ganz viele wichtige Puzzelteile zusammen, auf die ich in den letzten Bänden sehnsüchtig gewartet habe. Schön finde ich auch die Botschaft des Buches. Auch in Gegenwart von größter Gefahr, von Hass, Gewalt und Tod lassen sich immer noch Liebe, Freundschaft und Glück finden. Das weckt die Hoffnung, dass sich auch schwere Zeiten überstehen lassen und am Ende alles gut wird.

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