Harry Potter und der Orden des Phönix

Nur weil du die Gefühlswelt eines Teelöffels hast, heißt das nicht, dass es uns allen so geht.“





Klappentext
Es sind Sommerferien und wieder einmal sitzt Harry bei den unsäglichen Dursleys fest. Doch diesmal quält ihn größere Unruhe den je – warum erfährt er nichts über die dunklen Mächte, die inzwischen neu entstanden sind? Noch ahnt er nicht, dass sich der geheimnisvolle Orden des Phönix wieder formiert hat, um gegen Lord Voldemort zu kämpfen... Doch dann schlägt der Dunkle Lord wieder zu.

Übersicht
Autor: J.K. Rowling
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem englischen
Seiten: 956
ISBN: 978-3-551-55740-7
Genre: Fantasy/ Jugendbuch/ All Age
Reihe: Ja, Band 5 der „Harry Potter“ Reihe


Achtung: Ich halte meine Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den fünften Band einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende der vorherigen Bände nicht vermeiden. Wenn ihr nichts über deren Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier besser nicht weiter.

Rezension
Wieder einmal sitzt Harry in den Sommerferien bei den Dursleys fest. Diesen Sommer ist er besonders genervt von dem Mangel an Informationen. Anscheinend sind alle seine Freunde gemeinsam an einem Ort und er wird außen vor gelassen.
Dann tauchen Dementoren im Ligusterweg auf und greifen Harry und seinen Cousin an.
Doch schließlich erfährt Harry, dass sich der mysteriöse Orden des Phönix neu formiert hat um gegen Lord Voldemort zu kämpfen. Auch Harry wird bereits im Hauptquartier erwartet.
Das Zaubereiministerium leugnet beharrlich die Rückkehr von Voldemort. Dumbledore wird als alter Narr dargestellt und Harry als verrückter, psychisch instabiler Junge.
Der Sommer verläuft somit ganz anders als Harry es erwartet hätte.
Doch auch nach Ende der Ferien bleiben die Veränderungen nicht aus. Der Konflikt zwischen Dumbledore und Fudge führt dazu, dass sich das Zaubereiministerium in Hogwarts einmischt. Die neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste Dolores Umbridge ist die erste Untersekretärin des Ministers. Schnell zeigt sich, dass Snape eine starke Konkurrentin um den Platz als Harrys meist gehasster Lehrer bekommen hat.
Bereits in den letzten beiden Bänden hat J.K. Rowling die Stimmung langsam dunkler werden lassen. Jetzt ist offensichtlich, die Dunklen Mächte sind zurück und bedrohen die Zauberergemeinschaft von neuem. Die jungen Hexen und Zauberer die in Hogwarts ausgebildet werden befinden sich in einer ständigen Gefahr, von der sie aber teilweise noch nichts wissen oder die sie nicht wahrhaben wollen. Dis düstere Atmosphäre beschwört die Autorin gekonnt herauf.
Mit Dolors Umbridge hat taucht in diesem Buch die wohl am meisten gehassten Figur der Harry Potter Reihe auf. Voldemort wird vielleicht mehr gefürchtet, verkörpert er doch das absolut Böse, aber Umbridge ist greifbarer. Sie verkörpert all die negativen Eigenschaften, schlechter Lehrer, denen fast jeder irgendwann in seiner Schullaufbahn mindestens einmal begegnet. Die Meinung ihrer Schüler interessiert sie nicht. Minderjährige haben keine eigenen Gedanken zu haben, sondern ausschließlich ihrer zu gehorchen. Auf Widerspruch regiert sie mit ausgesprochen gemeinen und perfiden Methoden. Rassismus in der Zaubererwelt ist für den Leser bereits nichts Neues. Das manche Familien wie die Malfoys Wert darauf legen, dass sie Reinblütig sind und auf Halbblüter und erst Recht auf Muggelstämmige Zauberer herabschauen erfährt man schon früh in der Reihe. Auch mit der Verachtung, mit der viele Zauberer anderen magischen Wesen wie Zentauren, Meermenschen und ganz besonders Hauselfen begegnen wurde bereits thematisiert. Hagrids schwierige Stellung als Halbriese wurde im vierten Band bereits angeschnitten. Umbridge hat ungeheure Vorurteile gegenüber all denen, die sie abschätzend Halbwesen nennt. Als Wesen mit Gefühlen und Intelligenz werden sie von ihr nicht wahrgenommen. Auch wenn Sirius Umgang mit seinem Hauselfen alles andere als in Ordnung ist, wird er von Umbridge deutlich übertroffen.
Neben Rassismus und wie man Toleranz friedlich zusammen leben kann, spielt auch Mobbing wieder einmal eine große Rolle.
Außerdem ist diesem Band endgültig klar, Harry, Ron und Hermine werden erwachsen. Nach dem Fiasko beim Weihnachtsball schlägt sich Harry dieses mal beim Versuch mit Cho Chang auszugehen ein wenig besser.
Doch hinter dem Streit mit Umbridge, dem Kampf gegen Vorurteile und der ersten Liebe lauert immer noch Lord Voldemort. Wie wird der Kampf gegen ihn weitergehen?

Fazit
Harry Potter und der Orden des Phönix ist der mit Abstand dickste Harry Potter Band und tatsächlich der, den ich am wenigsten mag. Harry geht mir ziemlich auf die Nerven. Jeder der ihm wichtig ist will nur sein Bestes und bemüht sich nach Kräften ihn zu unterstützen, aber er rastet ständig auf, fühlt sich immer missverstanden und ungerecht behandelt. Er ist wirklich anstrengend. Gut, dass er treue Freunde hat, die auch dann zu ihm halten, wenn er voll pubertärem Trotz steckt. Er will auch niemanden hören und sich von niemandem etwas sagen lassen, das führt letztendlich dazu, dass er einen folgenschweren Fehler begeht.
Und dann ist da noch Umbridge. Diese Frau hasse ich wirklich so sehr, wie man einen Buchcharakter nur hassen kann. Sie steht auf der Seite derjenigen, die sich für die Guten halten und doch ständig das Falsche tun.
Trotz allem ist ein Harry Potter Buch natürlich immer noch besser als alles andere.


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