Das Erbe des Hüters

„Was fällt Ihnen ein, Sie... Weibsbild“





Klappentext
Als die junge Haley das Haus ihres verstorbenen Großvaters erbt, nimmt sie die Vermächtnis sofort begeistert an. Dabei ahnt sie noch nicht, dass sich ein dunkles Geheimnis um das in die Jahre gekommene Gemäuer rankt. Yven, ein uralter Vampir, erwacht durch ihr Erscheinen. Er bringt nicht nur Haleys Leben, sondern auch eine Gefühle durcheinander, die durch die heiße Affäre mit dem charmanten Julian ohnehin  Achterbahn fahren. Wenig später sieht sich Haley einer Bedrohung gegenüber, der sie nicht entkommen kann...

Übersicht
Autor: Sandra Florean
Verlag: Talawah Verlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 243
ISBN: 978-3981-858600
Genre: Urban Fantasy/ Romantasy
Reihe: Nein

Rezension
Haleys Leben war, besonders in den letzten Jahren, nicht immer leicht. Ihren Vater kennt sie nicht, ihre Mutter hat sie während einer schweren Krankheit bis zum Ende gepfegt und zu allem Überfluss hat ihr Freund ihr dann auch noch anvertraut, dass er schwul ist und sie für einen anderen Man verlassen.
Als Haley überraschend erfährt, dass der Vaters ihrs Vaters ihr nicht nur ein großes Haus, sondern auch ausreichen Geld für die Renovierung vererbt hat, nimmt sie dankbar die Chance auf einen Neuanfang an.
Und tatsächlich scheint sich alles zum Guten zu Wenden. Zufällig lernt sie Julian kennen, der nicht nur wahnsinnig heiß, sondern auch noch eindeutig heterosexuell ist.
Doch dann steht plötzlich Yven in ihrem Haus. Ein jahrhundertealter Vampir, der ihr Leben völlig auf den Kopf stellt.
Sandra Floreans Schreibstil ist einfach, aber nicht nüchtern gehalten. Auch ohne weitschweifende Schilderungen schafft sie es die Gefühle ihrer Protagonisten gefühlvoll zu schildern.
Die Handlung ist zum Großteil aus der Sicht von Haley erzählt, kürzere Passagen aber auch aus der von Yven.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Haley, eine junge, aber ziemlich einsame Frau. Sie ist sehr schüchtern und zurückhaltende, es fällt ihr schwer auf andere Menschen zuzugehen, sich zu öffnen und Freundschaften zu schließen. Eine Beziehung zu führen führt ihr dadurch erst Recht schwer. Als sich dann das absolute Klischee erfüllt und ihr Freund sich als schwul outet, ist das ein schwerer Schlag.  Erst als sie alle Vorbehalte über Bord wirft und sich mit dem völlig fremden Julian trifft, kommt sie langsam aus sich heraus. Haley lernet, dass man für die Liebe auch Risiken eingehen muss.
Yven findet sich plötzlich in einer Zeit wieder, die ihm vollkommen fremd ist, alleine ohne das ihm ein hilfreicher Hüter zur Seite steht. Nur sehr langsam lernt er sich zurecht zu finden und seine ruppige Art legt sich.
Yven ist wahnsinnig kontrolliert und hat selbst Liebe bisher als einen Akt des Verstandes betrachtet. Wie Haley muss auch lernen Wagnisse einzugehen. 

Fazit
Ich fand „Das Erbe des Hüters“ leider nicht so gut, wie die Seelenspringerin Reihe der Autorin. Das heißt nicht, dass ich es schlecht fand. Es hat mich durchaus gut unterhalten, die Geschichte ist spannend erzählt. Aber für meinen Geschmack war es zu viel Romance, besonders Sexszenen und zu wenig Fantasy.
Das hätte ich bei dem Klappentext natürlich möglicherweise ahnen können.
Was mir wirklich positiv aufgefallen ist, ist das Yven zwar oft ruppig und rücksichtslos ist, auch weil er sich nur schwer im 21. Jahrhundert zurecht findet, aber sich nie wie eine richtiges Arschloch verhält. Er versucht durchaus Haley entgegen zu kommen und möchte sie nicht verletzen, er weiß nur einfach nicht, wie er das anstellen soll. Im Moment scheint es ja in zu sein toxische Beziehungen zu beschönigen, in dieses Muster fällt das Erbe des Hüters zum Glück nicht.
Falls ihr als eine romantische, aber auch spannenden Geschichte, mit heißen Vampiren sucht, bei der ihr nicht an der Schlafzimmertür zurückgelassen werdet, dann seid ihr hier genau richtig.


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