Matamba
„Sie sollte der Weg in die bessere Welt sein.“
Klappentext
Eine abenteuerliche Reise ins Herz des Schwarzen Kontinents.
1870: Im Auftrag einer zwielichtigen Politikerin begibt sich
Kriegsveteran Morton Stanley auf die Reise von England nach Afrika, um die
Quelle des Nils zu entdecken. Zwar hat er nur ein Bein und hasst die Wilden,
doch ein hohes Preisgeld und sein unbändiger Ehrgeiz führen ihn schließlich an
Bord des größten Schiffes der Welt.
Doch schon auf der Überfahrt wirft ein Sturm all seine Pläne
über den Haufen. Zudem hat Morton einen Konkurrenten in Jack Lambert, der nicht
nur die Quelle des Nils, sondern auch das Erbe seiner Väter sucht.
Von da an sieht sich Morton in ständiger Lebensgefahr und
stößt schließlich auf ein verborgenes Mysterium. Welchen dunklen Plan verfolgt
die britische Regierung wirklich, und was hat er mit geheimnisvollen Tempel im
Dschungel zu tun?
Übersicht
Autor: Kirsten Brox
Verlag: Feder und Schwert
Sprache: Deutsch
Seiten: 294
ISBN: 978-3-86762-227-1
Genre: Steam Punk
Reihe: Nein
Rezension
London 1870, aber nicht so wie wir es kennen, ganz im
Gegenteil. Eine ganze Reihe von Erfindungen haben London zu einer Stadt
gemacht, die über allerlei moderne, technische Annehmlichkeiten verfügt. Auch
wenn die Frauen zwar meistens noch in Korsetts unterwegs sind, sind sie doch in
den meisten Dingen mit den Männern gleichberechtigt. Sie studieren,
promovieren, arbeiten, leben vor der Ehe mit Männern zusammen...
In dieser Welt lebt Morton Stanley, ein amerikanischer
Kriegsveteran, der nach dem Verlust eines Beines als Journalist arbeitet.
Aber auch Jack Lambert, Professor für Psychologie an der
berühmten Universität Cambridge. Als Schwarzer ist er in den gebildeten Kreisen
Großbritanniens zwar noch eine Ausnahme, wird aber nicht abgelehnt. Er
beschäftigt sich hauptsächlich mit einem Gebiet, dass hauptsächlich in Richtung
Gedankenkontrolle zu gehen scheint.
Eines Tages erhalten die beiden ungleichen Männern eine
Auftrag von einer zwielichtigen Politikerin. Sie sollen nach Afrika reisen und
die Quelle des Nils finden. Dem Gewinner winkt nicht nur großer Ruhm, sondern
auch unglaublich hohes Preisgeld.
Der Schreibstil der Autorin ist zwar angenehm lesbar, bleibt
aber eher nüchtern und sachlich. Große Emotionen weckt er nicht. Die Autorin
hat vorher Sachbücher für Hundehalter geschrieben und ähnlich liest sich auch
dieses Buch. Für einen Roman, der den Leser mitreißen und fesseln soll, ist das
natürlich nicht ideal.
Die Geschichte wird aus Sicht der beiden Protagonisten Morton
und Jack erzählt.
Morton ist zwar ein Kriegsveteran und wurde für seine
Tapferkeit ausgezeichnet, zeigt davon jedoch eher wenig. Er ist feige,
hinterhältig und lässt am liebsten andere die Drecksarbeit machen. Außerdem ist
ein Sexist und Rassist, jähzornig und aufbrausend. Er verfügt weder über diplomatisches
Geschick, noch über Interesse an anderen Kulturen. Im Krieg hat er ein Bein verloren
und trägt seitdem eine Prothese. Ohne seinen besten Freund Wesley hätte er es
niemals aus London herausgeschafft.
Warum er für so ein Abenteuer ausgewählt wurde, bleibt ein
Rätsel.
Jack ist ein distinguierter, gebildeter Mann, der sich hauptsächlich
für seine Forschung interessiert. Sein besonderes Forschungsfeld eröffnet eine
Menge an Möglichkeiten, an denen sogar das Militär Interesse gezeigt hat.
Er ist kein Abenteurer oder Entdecker, sondern jemand der im
ruhigem Umfeld der Universität arbeitet.
Abgesehen davon, dass er schwarz ist und afrikanische Vorfahren hat, scheint ihn absolut nichts für die Reise zu qualifizieren.
Abgesehen davon, dass er schwarz ist und afrikanische Vorfahren hat, scheint ihn absolut nichts für die Reise zu qualifizieren.
Die Handlung des Buches ist nicht besonders logisch. Die
beiden Protagonisten handeln einfach irgendwie, ohne das ihre Motive für den
Leser richtig nachvollziehbar sind.
Der Klappentext fasst eigentlich schon einen Großteil der
Handlung zusammen.
Die im letzten Absatz gestellten Fragen bleiben auch am Ende
des Buches noch offen. Das Buch endet völlig abrupt und überhastet, ohne die
offenen Fäden zusammen zu führen und offene Fragen zu beantworten. Die Autorin
hat Steam Punkt nicht genutzt, um eine spannende Alternative zu unserer Welt zu
erschaffen, sondern um eine bequeme Lösung für sämtliche auftauchenden Probleme
zu haben. So wurde viel Potenzial verschenkt.
Fazit
Die Grundidee von Matamba fand ich sehr, sehr spannend.
Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen.
Jack, der spannenden Protagonist, aus dessen Geschichte man
so viel hätte machen können, verschwindet bereits kurz nach der Ankunft in
Afrika, in der völligen Bedeutungslosigkeit. Ohne ihn wäre die Geschichte
wahrscheinlich nicht mal anderes verlaufen. Er ist einfach vollkommen irrelevant.
Das man einen interessante Figur so vernachlässigt verstehe ich wirklich nicht.
Übrig bleibt dann nur noch Morton, der unsympathische
Rassist, mit dem ich nun wirklich nicht mitfiebern konnte. Er gingt mir
eigentlich nur ziemlich auf die Nerven.
Und wenn die Geschichte gerade richtig beginnt und es
spannend und geheimnisvoll wird, ist das Buch auch schon wieder zu ende. ohne Erklärungen,
ohne richtige Auflösung.
Matamba kann ich wirklich nicht empfehlen.
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