Babycakes
„You don’t
really know for certain about a family until somebody dies. You don’t know
anything until that happens.“
Klappentext
When an ordinary
househusband and his ambitious wifwe decide to start a family, they discover
there’s more to making a baby than meets the eye. Help arrives in the form of a
grieving gay neighbor, a visiting monarch, and the dashing young lieutenant who
defects from her yacht. Bittersweet and profoundly affecting, Babycakes was the
first piece of fiction to acknowledge the arrival of AIDS.
Übersicht
Autor: Armistead Maupin
Verlag: Harper Collins
Sprache: Englisch, Titel der deutschen Übersetzung: Noch mehr
Stadtgeschichten
Seiten: 291
ISBN: 978-0-06-256129-9
Genre: Roman
Reihe: Ja, Band 4 der Stadtgeschichten Reihe
Achtung: Ich halte meine
Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den vierten Band
einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende der vorherigen Bände nicht
vermeiden. Wenn ihr nichts über deren Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier
besser nicht weiter.
Rezension
San Franciso
1983, die Queen besucht San Francisco. Mary Ann Singleton erzielt zunehmend
Erfolge im lokalen Fernsehen und ist ehrgeiziger den je. Selbstverständlich
gehört es auch zu ihren Aufgaben über den Besuch der Queen zu berichten.
Inzwischen seit einigen Jahren mit Brian verheiratet stellen sie Beruf und
Eheleben vor einige Probleme. Brian, ihr Mann, ist beruflich immer
unzufriedener und tut sich schwer mit seiner Rolle als „Ehemann von Mary Ann“.
Er träumt von einem Kind.
Mouse hat
währenddessen ganz andre Probleme. Sein Lebensgefährte Jon ist an AIDS
verstorben und Michael kämpft mit Trauer und Verlust.
Von Mona hören
die Bewohner der Barbary Lane nur noch selten. Sie lebt inzwischen in Seattle,
dem „San Franciso der 1980er“.
Nur Anna
Madrigal ist der unveränderliche Fels in der Brandung und kümmert sich wie eh
und je mit vollem Einsatz um ihre „Kinder“.
Das Leben in der
Barbary Lane wird ordentlich durcheinander gewirbelt, als Mary Ann einen
britischen Offizier kennen lernt, der seinen Dienst an Bord der königlichen
Yacht spontan beendet hat.
Kurz darauf
sitzt Michael in einem Flugzeug nach London und fragt sich wie er eigentlich
einem Wohnungstausch zustimmen konnte.
Die 80er haben
auch Armistead Maupins Schreibstil nun voll erreicht. Bereits der letzte Band
hatte einen ernsthafteren Ton als die ersten beiden Bände. In Babycakes ist der
Ton noch einmal deutlich ernster geworden. AIDS hält die schwulen in den USA
fest im Griff und Mouse musste in den letzten Jahren nicht nur viele seiner
Freunde, sondern auch Jon zu grabe tragen. Die Zeit der freien Liebe und
Unbeschwertheit ist endgültig zu ende.
Auch die
Protagonisten haben sich weiterentwickelt. Mona interessiert sich gar nicht
mehr für die Menschen, die sie einst Familie genannt hat. Nicht einmal zu Jons
Beerdigung ist sie gekommen und bei Mrs. Madrigal meldet sie sich auch nicht
mehr.
Mouse hat sich
sehr weiter entwickelt. Er ist erwachsener geworden und übernimmt immer mehr
Verantwortung für die Menschen in seiner Umgebung.
Mary Ann wird
immer ehrgeiziger und arbeitet hart an ihrer Kariere. Das ist nicht immer gut
für ihre Ehe. An Kinder und Familienleben möchte sie eigentlich nicht denken.
Brian war in
diesem Band wirklich unsympathisch! Er ist absolut unzufrieden mit seinem Leben
als Hausmann und hat sich deshalb vollkommen auf die Idee fixiert ein Kind zu
bekommen. Er setzt Mary Ann wahnsinnig unter Druck, ist extrem eifersüchtig und
verhält sich wirklich egoistisch.
Fazit
Wieder ein großartiges Buch von Armistead
Maupin! Er schafft es wirklich ein Gefühl für die 80er zu entwickeln. Wie AIDS
San Francisco verändert hat wird erschreckend deutlich. Die Stimmung ist sehr
gedrückt und besonders mit Mouse habe ich wirklich mitgelitten. Das Maupin mit
dem erscheinen des Buches einen wichtigen Beitrag dazu geleistet hat das Thema
AIDS in die Mitte der gesellschaftlichen Debatte zu rücken ist auch heute noch gut zu begreifen.
Nach Mona ist mir in diesem Buch auch Brian
wirklich unsympathisch. Was sind die beiden ätzend!
Trotzdem war es schön wieder in die Barbary
Lane zurückzukehren.
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