Significant other
„The worst of
times in San Franciso was still better than the best of times anywhere else.“
Klappentext
A holiday in the
redwoods goes uproariously awry when the opposing sexes camp out rather too
close to each other for comfort.
Among those
entangled in the mayhem are DeDe Halycon, reformed debutante, troubled house-husband
Brian Hawkins and the irrepressible Michael „Mouse“ Tolliver.
Übersicht
Autor: Armistead Maupin
Verlag: Harper Collins
Sprache: Englisch, Titel der deutschen Übersetzung: Am Busen
der Natur
Seiten: 284
ISBN: 978-0-06-256129-9
Genre: Roman
Reihe: Ja, Band 5 der Stadtgeschichten Reihe
Achtung: Ich halte meine
Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den fünften Band
einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende der vorherigen Bände nicht
vermeiden. Wenn ihr nichts über deren Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier
besser nicht weiter.
Rezension
San Francisco
1985, in der Barbary Lane 28 hat sich einiges verändert. Mary Ann und Brian
sind inzwischen nicht nur verheiratet, sondern auch Eltern. Gemeinsam ziehen
sie Shawna, die Tochter von Mary Anns, im Kindbett verstorbener, Schulfreundin
Connie groß. Allerdings machen sie das nicht länger in der Barbary Lane. Mary
Anns Karriere bei einem lokalen Fernsehsender läuft gut. Als Talkshow
Moderatorin ist sie zu einer lokalen Berühmtheit geworden. Ehrgeizig wie sie
ist, hat es Mary Ann in eine Wohnung gezogen, die ihre Ziele und ihren
Lebensstil besser wiederspiegelt. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie nun in
einem modernen Hochhauskomplex, allerdings immer noch auf Russian Hill, in
Nachbarschaft zur Barbary Lane. Hoch über den Dächern der Nachbarschaft kann
sie aus den Fenstern ihrer neuen Wohnung sogar noch Anna Madrigals Hof
erkennen.
Doch Mary Ann
will noch viel höher hinaus.
Brian ist
währenddessen Hausmann und kümmert sich hauptsächlich um Shwana. Während er im
vorherigen Band jedoch hartnäckig darauf bestanden hat, dass er genau so seine
Erfüllung finden würde, merkt man in diesem Band deutlich, dass er nach wie vor
unzufrieden mit seinem Leben ist.
Micheal ist
inzwischen vom Angestellten zum Inhaber seiner Gärtnerei geworden. Erfolgreich
führt sein Geschäft und ist mit seinem Berufsleben rundum zufrieden. Ganz
anders sieht es da mit seinem Privatleben aus. Seit Jons Tod hat er keine neue
Beziehung mehr geführt. Ob es seinen Freunden gelingt das zu ändern? Micheal,
selber HIV positiv, sieht seine Tage bereits als gezählt an und glaubt nicht
mehr an ein langes und erfülltes Leben.
DeDe und
D’orothea leben nach wie vor, gemeinsam mit DeDes Kinder auf ihrem Anwesen
Halycon Hill. DeDes Mutter hat erneut geheiratet und ist ausgezogen, sodass die
Junge Familie nun reichlich Platz hat. Franny Halycon lebt jedoch direkt
nebenan und ist so nie weit entfernt. Fluch oder Segen?
DeDe und D’or
entschließen sich dazu mit ihren Kindern zum Wimminwood Festival zu fahren.
Einem rein weiblichen, lesbischen, Kunst-und Musikfestival in denRedwood
Wäldern nahe San Franciso. Gleichzeitig bricht auch DeDes neuer Stiefvater
Roger „Booter“ Manigault in die gleiche Richtung auch, jedoch mit einem ganz
anderen Ziel. Booter wird am Bohemian
Grove teilnehmen, einer rein männlichen Veranstaltung, an der hauptsächlich die
führenden (und reichsten) Männer des Landes teilnehmen.
Auch Michael und
Brian brechen zu einem Camping Trip auf. Mit dabei Thack Sweeny, ein Tourist,
den Michael während einer Tour durch Alcatraz kennen gelernt hat.
Können so viele
verschiedenen Menschen in den Wäldern genauso gut koexistieren wie in der
Stadt?
Fazit
Die Stadtgeschichten Reihe wird mir einfach
nicht langweilig! Durch 10 Jahre ihres Lebens begleite ich die Charaktere jetzt
schon und bin immer noch gespannt wie sich entwickeln. Armistead Maupin gelingt
es wieder einmal gekonnt die Stimmung Mitte der 80er einzufangen und zeitlos
werden zu lassen. AIDS, lange als Krankheit die sowieso „nur“ Schwule
betrifft, abgetan, beginnt auch heterosexuelle zu erreichen. So langsam wird
die Krankheit endlich ernst genommen und wirksam bekämpft. Für Michael ist eine
HIV Infektion längst bittere Realität und Beerdigungen langjähriger Freunde
fast schon trauriger Alltag. Angesichts der schwarzen Zukunft, der er selber
meint entgegen zu blicken, fällt es ihm manchmal schwer keine Genugtuung
darüber zu empfinden, dass HIV in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
Dieser Zwiespalt wird von Armistead Maupin meisterhaft eingefangen. Trotz der
düsteren Grundstimmung schafft es Maupin die Hoffnung auf eine bessere Zukunft
zu wecken.
Wieder mal einfach ein wunderbares Buch!
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