Sterra - die Naturgeborenen
„Der, der aufhört Fragen zu
stellen, ist derjenige der aufhört zu wachsen“
Klappentext
Eine Welt in der Mutter Natur nur noch „die Grausame“
genannt werden darf.
Eine Stadt, in der alle Schätze der Erde verboten sind.
Fragen deren Antworten nur außerhalb der Kuppel liegen.
Das Vertrauen zwischen Mutter Natur und den Menschen ist
zerbrochen – in der Kuppelstadt Sterra leben diejenigen, die sich vor dem Zorn
der Natur retten konnten. Hier wird die Schuld des Menschen am Klimawandel
geleugnet und alles, was sich außerhalb der Kuppel befindet, gilt als tot und
unbewohnbar. Die Studentin Ariadne beginnt jedoch zu zweifeln, ob das, was
Sterra sie gelehrt hat, nicht vielleicht nur ein Bruchteil der Wahrheit ist.
Als ihre Fragen immer drängender werden, willigt sie ein, alles aufs Spiel zu
setzten, um jene Antworten zu finden, die Sterra ihr nicht geben will. Es
beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und einen unsichtbaren Gegner der droht,
die Beziehung zwischen den Menschen und Mutter Natur ein für alle Mal zu zerstören.
Übersicht
Autor: Rebecca M. Humpert
Verlag: Hawkify Books
Sprache: Deutsch
Seiten: 372
ISBN:
Genre: Dystopie
Reihe: Ja, Band 1 der Reihe
Dieses Buch wurde mir als
Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt
Rezension
Die Studentin Ariadne, genannt Ari steht kurz vor ihrem
Abschluss an der Universität. Mit Begeisterung studiert sie Geschichte. Die
Geschichte Sterras, der Stadt in der sie lebt. Eine Stadt, getragen von
mächtigen Pfeilern, hoch über den Wolken, so losgelöst von der Erde wie nur
möglich. Doch die Geschichte Sterras ist auch die Geschichte der Menschheit, die
Geschichte eines Kampfes gegen die Natur. In Sterra ist aus Mutter Natur, die
Grausame geworden. Zahlreiche Katastrophen haben die Menschen dazu getrieben
sich weit über der Erde eine neue Stadt zu errichten. An keiner der
Katastrophen geben sie sich selbst die Schuld. Sie leugnen zwar nicht den
Klimawandel, aber die Schuld des Menschen. In der Lehre Sterras hat sich die
Natur grundlos und grausam gegen die Menschen gewandt. Die haben sich nun eine
Stadt errichtet, die soi künstlich wie möglich ist. Sterra ist von einer Kuppel
umgeben, es gibt keinen Regen, keine Jahreszeiten, keine Pflanzen, ja nicht
einmal richtige Nahrung. Die Sterraner ernähren sich von Kapseln, die alle
wichtigen Nährstoffe enthalten.
Die Gesellschaft Sterras ist streng unterteilt. Es gibt die
„Urs“ diejenigen deren Vorfahren bei der Gründung Sterras als Erste umgesiedelt
worden waren und die Semis, die erst mit späteren Fluchtwellen nach Sterra
gelangt sind. Dazu ist Sterra streng in Bezirke unterteilt, die sich nach
ehemaligen Ländern, aus denen ihre Bewohner stammen, richten. Soziale Kontakte
außerhalb des eigenen, zugeteilten Bezirks, sind nicht erwünscht.
Doch Ariadne setzt sich das eine oder andere Mal über die
strengen Regeln Sterras hinweg. Sie hat Fragen und auf diese Fragen sucht sie
eine Antwort. Das sie dabei jedoch weit mehr als nur einen Zeh über die Grenze
dessen, was in Sterra erlaubt ist, setzten würde, das hätte sie sich selber nie
erträumt. Doch bei ihrer Suche nach Antworten gerät Ari in eine Strudel von Ereignissen und findet sich
plötzlich auf der Seite des Wiederstandes. Eines Wiederstandes, von dem sie bis
vor kurzem gar nicht wusste, dass er existiert.
Kann sie die Menschen und Mutter Natur miteinander versöhnen
oder ist die Erde für immer verloren?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft, dabei aber
nicht ausschweifend. Der Leser wird sofort in die Geschichte hineingezogen. Wie
bei vielen Dystopien wird der Leser auch hier mitten in die Geschichte geworden
und alles Wichtige wird nach und nach erklärt. Der Autorin ist es gelungen den
Leser sofort mit in Aris Welt zu nehmen und Erklärungen geschickt in die
Handlung einzubauen. Der Schreibstil ist eher ruhig, wirkt nie gehetzt, aber
trotzdem baut sich Spannung auf. Die Spannung steigert sich im Laufe des Buches
immer mehr, sodass man es bald nicht mehr aus der Hand legen möchte Trotz oder
gerade weil Ari bisher keinerlei Bezug zur Natur hatte, wirkt er sehr
Naturbezogen. Das Leiden der Erde wird förmlich greifbar und so besonders
eindrücklich.
Ari ist zu Beginn der Geschichte eine etwas unsichere junge
Frau. Sie bringt große Begeisterung für ihr Studienfach mit und schreibt mit
großem Engagement ihre Abschlussarbeit. Diese gerät, nach Meinung ihres
Betreuers, schon fast zu emotional. Doch ihre Gefühle kann Ari schwer hinten
anstellen oder verbergen. Sie ist ein ehrlicher und offener Mensch. Es fällt
ihr schwer aufwühlende Ereignisse zu vergessen und es kostet sie viel
Anstrengung diese tief in sich zu vergraben. Ari scheint niemand mit einem
großen Freundeskreis zu sein oder gerne im Mittelpunkt zu stehen. Statt vieler.
oberflächlicher Bekanntschaften, pflegt sie wenige, intensive Beziehungen.
Besonders wichtig sind für sie ihre beste Freundin Lydia und
ihr Vater. Lydia ist draufg#ngerischer und mutiger veranlagt als Ari, aber auch
weniger Verantwortungsvoll. Sie zieht ihre Freundin mit wo es nötig ist,
während Ari sie bremst, bevor es gefährlich wird. Die beiden ergänzen sich und
bilden ein tolles Team.
Am wichtigsten für Ari ist jedoch ihr Vater, ein Lateinlehrer,
dem sie ihrem Namen verdankt. Die beiden haben eine sehr enge Beziehung
zueinander. Für ihren Vater würde Ari alles tun und ihn niemals im Stich
lassen.
Im Laufe der Handlung wächst Ari enorm an ihren Aufgaben und
wird merklich reifer.
Die Welt von Sterra ist gut durchdacht und logisch
aufgebaut. Dabei wirft sie interessante Fragestellungen auf und greift
besonders gegenwärtige Themen auf. Dadurch wird das Buch wirklich aktuell.
Ein schwieriges Thema wird gekonnt mit einer spannenden
Geschichte verknüpft.
Fazit
Sterra ist ein wirklich tolles Buch! Die Geschichte hat mich
sofort in ihren Bann gezogen und ich
habe das Buch förmlich verschlungen.
Eine rundum gelungene Dystopie und endlich mal eine ohne nervige und vorhersehbare Dreiecksgeschichte.
Eine rundum gelungene Dystopie und endlich mal eine ohne nervige und vorhersehbare Dreiecksgeschichte.
Ari ist eine Protagnisten die mir wirklich sympathisch ist.
Sie ist voller Empathie und sieht auch die Schwächsten. Bei Leid und
Ungerechtigkeit fällt es ihr schwer wegzuschauen. Ihr Vater hat sie zu einer
mitfühlenden und eigenständigen Person erzogen. Auch wenn es sie selber in
Gefahr kommen lässt, ist sie bereit anderen zu helfen. Dabei traut sich Ari
anfangs gar nicht besonders viel zu, hält sich sogar für einen Feigling. Ihrer
eigenen Stärke ist sie sich noch gar nicht richtig bewusst.
Wirklich gelungen ist auch die Welt, die von der Autorin
geschaffen wurde. Die beeindruckende Stadt über den Wolken, in der alles
künstlich und reglementiert ist und die trotzdem Bewohner hervorbringt, die
sich ihre eigenen Gedanken machen. Die zerstörte Erde, die unter den Menschen
so gelitten hat und gerade ihre Kräfte für ein letztes aufbäumen zu sammeln
scheint. Gerade weil sie halbtot ist, wirkt sie so lebendig.
Das ganze Setting hat wirklich etwas!
Dazu kommt dann noch die wirklich spannende Geschichte und
Wendungen die man wirklich nicht vorhersehen kann.
Diese Rezension ist jetzt schon viel länger geworden als
geplant, deshalb höre ich jetzt auf. Nur eins noch: Ich kann jedem Fan von
Dystopien Sterra absolut empfehlen! Und selbstverständlich auch denjenigen, die
es noch werden wollen. Den richtigen Einstieg hättet ihr hier.
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