Fine Line: Second Set

„Manchmal ist es aber wirklich gesund sich vor etwas zu fürchten.“





Klappentext
Eine dunkle Macht greift nach der unbeschreiblichen Technologie, die Jey entwickelt hat. Elayne, die unfreiwillig in diesen Kampf hineingestolpert ist, begreift nun, was es heißt ein Teil der Wächter zu sein und nimmt zusammen mit der Gilde Xanadu den Kampf gegen die Game-Master auf. Doch nicht nur die Game-Master... denn dieses Mal scheint sich auch das Spiel gegen sie zu wenden, und auch Marc verhält sich reichlich merkwürdig. Kann Elayne zwischen Uni und Liebe einen größenwahnsinnigen Firmenboss daran hindern eine Technologie zu stehlen, die in den falschen Händen einen Krieg bedeuten kann, der nicht zu gewinnen ist?

Übersicht
Autor: Nika S. Daveron
Verlag: Selbstverlag
Sprache: Deutsch
Seiten: 376
ISBN: 9781661754259
Genre: Science-Fiction/ Fantasy
Reihe: Ja, Band 2 der Fine Line Reihe


Achtung: Ich halte meine Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende des vorherigen Bandes nicht vermeiden. Wenn ihr nichts über dessen Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier besser nicht weiter.

Rezension
Nur knapp sind Elayne, Jey, Marc und die anderen dem Angriff durch die Game-Master entkommen.
Das Jey die rätselhafte Aquitaine zurückgelassen hat, hat Elayne ihm noch längst nicht verziehen. Doch momentan steht sie vor größeren Problemen. Ihre Mitbewohnerin ist eine Game-Master und hat versucht sie umzubringen! Bisher zwar nur in Fine Line, doch Elayne weiß inzwischen, dass aus einem Spiel längst Realität geworden ist.
Um Jeys genauso großartige wie gefährliche Technologie zu schützen müssen die Mitglieder von Xanadu bereit sein alles zu geben und alten Groll begraben. Wird ihnen das gelingen?
Und wie hält man eigentlich ein Privat- und vor allem Liebesleben aufrecht, wenn man um sein Leben kämpft?
Der Schreibstil von Nika S. Daveron ist von der ersten bis zu letzten Seite hin fesselnd. Die Spannung ist schon am Anfang hoch, den Showdown am Ende des letzten Fine Line Bandes hat der Leser schließlich noch in Erinnerung, wird aber durch das gesamte Buch hinweg immer weiter gesteigert. Zwischendurch sorgen jedoch gefühlsbetone oder witzige Szenen, manchmal auch einfach nur alltägliches, für Entspannung. So wirkt die Spannung an keiner Stelle übertrieben oder das Buch gehetzt. Die Stimmung ist eher düster und bedrohlich. Die Mitglieder von Xanadu sehen sich einer Bedrohung ausgesetzt, die sie noch gar nicht richtig einschätzen können und die schwer greifbar ist. Auch hier sorgen kurze Momente des Alltags und Einblicke in die Beziehungen der Xanadu Mitglieder für die nötige Auflockerung, damit die Atmosphäre nicht zu gedrückt wirkt. Dieser Spagat ist der Autorin wirklich gut gelungen.
Wie auch im ersten Band werden Begriffe aus dem Bereich des Gaming, in diesem Band aber auch aus dem technischen Bereich, unauffällig im Text erklärt, sodass auch Leser die sich mit der Thematik nicht auskennen sofort einen Zugang finden.
Im Mittelpunkt steht auch in diesem Band wieder Elayne, die Mühe hat ihr Studium nicht allzu sehr zu vernachlässigen. Auch den anderen Mitgliedern von Xanadu fällt es teilweise schwer die Balance zwischen ihrer Aufgabe als Wächter der Aorta und ihrem restlichen Leben nicht zu verlieren. Bei Jey bleibt jedoch unklar wieso er so lange in Deutschland bleiben kann und anscheinend in keiner Schule vermisst zu werden scheint. Auch das Desinteresse seiner Eltern an ihm ist bemerkenswert groß.
Von der begeisterten Zockerin die Elayne im ersten Band ist nicht mehr besonders viel übrig geblieben. Sie möchte die Aorta, sich selbst und die Menschen die ihr wichtig sind schützen, aber ihre Begeisterung für Fine Line oder andere Spiele scheint dahin zu sein. Sie möchte nur noch alles überstehen und dann endlich hinter sich lassen. Nach außen hin gibt sie das jedoch nicht zu und zeigt sich weiterhin interessiert an allem was in Fine Line passiert.
Julia, ihre Freundin von der Uni, die im ersten Band ab und zu am Rande aufgetaucht ist, spielt keine Rolle mehr. Hat Elayne, außer ihrer Familie, überhaupt noch soziale Kontakte die nicht durch Fine Line zustande gekommen sind? Elayne hat sich im Laufe der Handlung verändert. Sie ist reifer und ernsthafter geworden. Sie war auch vorher schon kein Mensch der sich gerne herumschubsen lässt, doch inzwischen besteht sie auf eine konsequente Haltung. Das fällt Marc, der sich nicht sicher ist wohin die Beziehung mit Elayne führen soll (und ob es überhaupt eine Beziehung gibt) auf die Probe.

Fazit
Als ich den ersten Band dieser Reihe, vor fast drei Jahren, zum ersten Mal gelesen habe war ich ja nicht wirklich überzeugt. Ich kannte zu dem Zeitpunkt schon andere Bücher der Autorin und Fine Line fand ich deutlich schwächer als diese. Beim zweiten Anlauf konnte ich meine eigene Meinung nicht mehr so richtig nachvollziehen. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen.
Jetzt, mit dem zweiten Band, hat mich Fine Line wirklich gepackt. Das Buch ist voller Action und Spannung, eine beindruckende Technologie, Thrillerelemente, Freundschaft und Liebe, geheimnisvolle Mächte, eine dunkle Bedrohung... Es ist wirklich von allem etwas dabei und immer in der richtigen Dosierung! Besonders zum Ende hin wird Second Set so spannend, dass ich es wortwörtlich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Mein Frühstück hat drei Stunden gedauert, weil ich mit dem Lesen nicht aufhören konnte und ich habe nicht mal bemerkt wie viel Zeit vergangen ist. Ich glaube das sagt alles aus.
Der einzige Nachteil? Das Ende war so überraschend und spannend, dass ich am liebsten sofort den dritten Band lesen würde. Der ist aber leider noch nicht erschienen.
Dabei muss ich unbedingt wissen, was es mit Elaynes Entdeckung auf sich hat, wie es mit Xanadu weitergeht, was mit Fine Line und der Aorta passiert und was mit Ariane los ist.
Vor allem möchte ich auch wissen ob ich Recht damit habe, dass ich Tobi verdächtige oder ob ich da völlig auf dem Holzweg bin.
Geduld ist leider nicht meine Stärke, wenn ich auf ein Buch warten muss.

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