Die Drachen von Talanis: Red Scales

„Bis vor kurzem wusste Christie noch nichts von ihrer neuen Familie. Nun wird ihr diese zum Feind.“




 




Klappentext

Endlich hat Drachenwandlerin Christine ihren leiblichen Vater Han Wei gefunden! Doch dieser entpuppt sich ausgerechnet als Mitglied der kriminellen Triade, die ihren Ziehvater einst ins Gefängnis gebracht hat. Christies Ziehvater Long kennt die Gefahr und versucht mit aller Macht Han Wei aus dem Leben seiner Familie fernzuhalten. Im gegenseitigen Wettstreit um einen freien Platz im Stadtrat wird Long eine scheinbar unlösbare Aufgabe gestellt. Ist diese nur mit unlauteren Mitteln zu lösen? Das Risiko einer erneuten Haftstrafe bringt den Zusammen halt der Familie ins Wanken. Als wäre all das nicht genug, wird Christie von ihrem Halbbruder drangsaliert, der sie als plötzliche Konkurrentin um die Gunst seines Vaters ansieht. Dabei schreckt er auch nicht vor Gewalt zurück. Kann Christie ihre zweite Drachengestalt meistern um Li in seine Schranken zu weisen?

 

Übersicht

Autor: Katharina V. Haderer

Verlag: Drachenmond Verlag

Sprache: Deutsch

Seiten: 346

ISBN: 978-3-95991-463-5

Genre: Fantasy

Reihe: Ja, Band 3 der „Die Drachen von Talanis“ Trilogie

 

 

Achtung: Ich halte meine Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den dritten Band einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende der vorherigen Bände nicht vermeiden. Wenn ihr nichts über dessen Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier besser nicht weiter.

 

 

Rezension

Vor einem Jahr war Christie Song noch ein ganz normaler Teenager aus einer Familie mit Geldsorgen. Jetzt steckt sie nicht plötzlich nicht nur mittendrin, in den Auseinandersetzungen der Hexade, sondern auch in denen der, weitaus gefährlicheren, Triade. Zu allem Überfluss hat sie nicht nur blaue Schuppen, sondern kann sich auch tatsächlich in einen blauen Drachen wandeln. Versehentlich hat sie einen Kinju befreit, in den sie auch noch verliebt ist. Ihr Cousin ist ein Nekromant, ihr Ziehvater überlegt einen Einbruch zu begehen um Teil der Hexade zu werden, Ihr leiblicher Vater will auch Teil der Hexade werden, ist schon Patriarch der Triade und außerdem Teil der organisierten Kriminalität.

Das reicht doch wirklich an Komplikationen könnte man meinen. Denn Christie will wirklich nur ihre Ruhe haben, mit ihrer Mutter und ihrer Schwester im Laden arbeiten und Fahrradpolo spielen. Doch ihr Halbbruder Li sieht das anders. Seit Christies Wandlung in der Arena der Drachenstadt sieht er sie als Bedrohung und Konkurrentin um die Gunst seines Vaters an. Und Li schreckt vor nichts zurück um diese Bedrohung zu erledigen.

Der finale Teil der Reihe fügt sich nahtlos an die anderen beiden an. Der Schreibstil von Katharina V. Harderer ist wie man es von dieser Reihe bereits gewöhnt ist modern und lädt wirklich dazu ein, dass Buch in einem Rutsch durchzulesen. Trotzdem fehlt der modernen High-Fantasy Welt das magische wirklich nicht. Technologie und Magie ergänzen sich eben wunderbar und schaffen eine ganz besondere Welt. So locker wie der Stil ist, so mystisch und geheimnisvoll ist er auch. Die Autorin versteht es wirklich mit Worten umzugehen.

Christie hat sich seit dem ersten Teil wirklich entwickelt. Hatte sie vorher immer das Gefühl nicht so toll wie ihre Schwester Lin zu sein, hat sie inzwischen viel an Selbstvertrauen dazu gewonnen. Auch wenn es sie, dank ihrer schwierigen Situation in ihrer Familie nicht immer leicht fällt zu glauben, dass sie jemand wirklich um ihrer selbst willen lieben könnte. Inzwischen hat sie aber deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen und geht Probleme ohne Scheu an. Dabei verlässt sich Christie jedoch nicht nur auf ihre eigene Stärke, sondern ist sich auch nicht zu Schade um Hilfe zu Bitte, wenn sie welche braucht. Das Alleingänge nicht immer die beste Idee sind, hat sie schließlich im zweiten Band auf bittere Art lernen müssen. Aus ihren Fehlern lernen zu könne, auch das gehört zu Christies Stärken.

Auch wenn Christie ohne Zweifel die Protagonistin der Reihe ist, sind die Nebencharaktere ebenfalls detailreich ausgearbeitet und haben eine enorme Entwicklung seit dem ersten Teil durchlaufen. Zhang wird wohl immer Großmaul und Draufgänger bleiben, aber auch er kennt seine Grenze inzwischen und weiß, dass er gemeinsam mit Christie ein unschlagbares Team bilden kann. Ruth, Long und ihre Beziehung haben im Laufe der drei Bände einige Höhen und Tiefen durchgemacht doch ihre schwerste Kriese, schwerer noch als Ruths fremdgehen und Longs langjährige Gefängnisstrafe erleben sie in diesem Band. Doch die beiden wachsen an ihren Schwierigkeiten.

Aber die größte Entwicklung macht in diesem Band definitiv Pheng durch. Sie stellt sich den Geistern ihrer Vergangenheit und ihren eigenen Problemen und gelangt dabei nicht nur zu unerwarteten Einsichten, sondern auch zu wirklicher Größe. Phengs Handeln in diesem Band hat mich wirklich mehrmals überrascht und viele Aktionen hätte ich wirklich nicht von ihr erwartet.

Über Vesper, die politische Struktur des Kontinents und dessen Geschichte erfährt man ganz nebenbei ebenfalls viele interessante Fakten.  

 

Fazit

Das Warten hat sich wirklich gelohnt! Der letzte Band der Reihe hat es wirklich in sich und wartet mit ganz neuen Entwicklungen auf. Auch wenn man am Ende ein bisschen das Gefühl bekommt, dass die Geschichte jetzt erst richtig losgeht. Ich könnte wohl noch zehn Bände über Christie und ihr Leben lesen. Nach wie vor liebe ich die Idee endlich einmal High-Fantasy mit einer modernen Welt zu verknüpfen. Es ergänz sich einfach perfekt, Fantasy muss eben nicht immer mittelaltermäßig sein.

Besonders spannend finde ich einen Fakt, der mir beim Lesen bewusst geworden ist. „Black Alchemy“, eine andere Reihe der Autorin spielt auf der gleichen Welt. Auf einem anderen Kntinent und zeitlich deutlich vor „Die Drachen von Talanis“, aber in der gleichen Welt. Das gefällt mir wirklich gut! Durch diese Verknüpfungen entstehen ganz neue Möglichkeiten und Details. In Zukunft werde ich auch bei weiteren Bücher von Katharina V. Harderer noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen ihren Büchern suchen.
Darüber hinaus ist Christies Geschichte einfach spannend und wirklich etwas ganz besonderes. Eine Reihe die ich Fantasy-Fans wirklich empfehlen kann!

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