Enya: Wüstenwind

„Sehnsüchtig schaute sie aus dem Fenster und sah in der Ferne schon das blaue Band am Horizont – das Meer.“ 







Klappentext 

Enya hofft, dass sie die unmenschlichen Bräuche der Anemoi grundlegend verändern können, nachdem Taifun zum König gekrönt wurde. Aber ihre Gegenspieler schüren Angst und Misstrauen. Es kommt zu einem Aufstand in Mondavia und Enya wird als Gefahr gesehen, weil sie die einzige weibliche Anemoi ist. Sie macht sich deshalb auf die Suche nach dem unumstößlichen Beweis, dass es auch noch andere Anemoi-Frauen gibt. Ihre Freunde begleiten sie, Taifun muss sie jedoch in Mondavia zurücklassen. Wird es ein Abschied für immer? Und wird sie herausfinden können, wer im Hintergrund die Fäden zieht und ein scheinbar auswegloses Netz aus Intrigen spinnt? 

Im zweiten Teil der Dilogie segelt Enya Hals über Kopf in ihr nächstes Abenteuer. 


Übersicht 

Autor: Birte Lämmle 

Verlag: Selbstverlag 

Sprache: Deutsch 

Seiten: 351 

ISBN: 978-3750201583 

Genre: Fantasy 

Reihe: Ja, Band zwei der „Enya“ Dilogie 


Achtung: Ich halte meine Rezensionen normalerweise spoilerfrei, aber da es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt lassen sich Rückblicke auf das Ende des vorherigen Bandes nicht vermeiden. Wenn ihr nichts über deren Ende wissen wollt, dann lest ihr ab hier besser nicht weiter. 


Rezension 

Taifun wurde zum König der Anemoi gekrönt und arbeitet hart daran ihre grausamen Bräuche abzuschaffen zusammen mit Enya will er eine bessere Zukunft für ihr Volk schaffen. Doch viele Anemoi begegnen Enya mit Angst, Misstrauen und sogar Hass. Sie glauben nicht, dass es auch Anemoi Frauen geben kann und stehen kurz vor einem Aufstand. Doch dann hören Enya und Taifun von einer zweiten Anemoi Frau. Kann sie der Beweis dafür sein, dass von Enya keine Gefahr ausgeht? Zusammen mit der Crew ihrer Aurora macht sich Enya auf die Suche nach dieser Frau. 

Und muss schnell feststellen, dass ihr eine noch viel größere Gefahr droht, als ein Aufstand in Mondavia. Wer steckt hinter alledem? 

Birte Lämmles Schreibstil ist von der ersten Seite an fesselnd. Es gelingt ihr Enyas Welt vor den Augen der Leser lebendig werden zu lassen. Immer wieder fließen Fachbegriffe in den Text ein, die Nichtseglern häufig unbekannt sind. Da sich aus dem Kontext aber immer problemlos erschießen lässt, wovon genau die Autorin schreibt ist dies überhaupt kein Problem. In eine Geschichte über die Kapitänin eines Segelschiffs gehören sie nun mal und ohne würde die Geschichte unvollständig wirken. Am Ende des Buches findet sich auch ein ausführliches Glossar, in dem alle Begriffe noch einmal erläutert werden falls jemand dies nachlesen möchte. 

Enya ist die Protagonistin des Zweiteilers und ohne Zweifel eine starke Frau. Auf der Aura, dem Schiff ihres Vaters ist sie in einer rauen Umgebung aufgewachsen. Der erste Band erzählt wie Enya sich nach dem Tod ihres Vaters als Kapitänin behaupten musste. Enyas Leben war nicht immer einfach und sie musste früh lernen sich durchzusetzen und für sich selbst einzustehen, doch das hat sie nicht verbittert oder unversöhnlich gemacht. Im Gegenteil, Enya ist ein warmherziger Mensch, immer bereit andern zu helfen. Für die Menschen, die ihr wichtig sind, ist sie bereit Berge zu versetzen. Umso schwerer lasten Verrat und Untreue auf ihr. Auch wenn Enya nicht nur intelligent ist, sondern auch eine gute Menschenkenntnis besitzt ist sie schnell bereit anderen zu Vertrauen und immer nur das Beste in ihnen zu sehen. Eine Eigenschaft die sie zu einer guten Freundin macht, die ihr aber auch zum Verhängnis werden kann, wenn sie Anzeichen übersieht, dass es jemand nicht so gut mit ihr meint, wie es zunächst den Anschein hat. Das alles macht sie zu einer sympathischen Protagonistin und zu jemandem mit dem man gerne die Welt umsegeln würde. 

Aber auch die anderen Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Viele von ihnen haben ihre eigene, durchaus komplexe, Hintergrundgeschichte. Sie alle wirken lebendig und man kann sie sich gut versammelt auf einem großen Schiff vorstellen. 


Fazit 

Das ich den ersten Teil der Dilogie gelesen habe ist schon eine ganze Weile her. Trotzdem habe ich schnell wieder zurück in die Geschichte gefunden und war bereit mich zusammen mit Enya in neue Abenteuer zu stürzen. Eine Erwartung die nicht enttäuscht wurde. Enya und Taifun kämpfen in Mondavia mit allerlei Schwierigkeiten und müssen einen Aufstand befürchten. Als Enya sich aufmacht die zweite Anemoi Frau zu suchen um ihre gemeinsamen Pläne zu retten entspinnt sich eine spannende Geschichte. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte was als nächstes passiert. Enya gerät in ein Netz aus Lügen und Intrigen, das gar nicht leicht zu durchschauen ist. Dazu kommen noch einige unverhoffte Offenbarungen, im guten wie im schlechten Sinne, durch die Spannung hochgehalten wird. Nur eine Sache ist Schade, dass Enyas Geschichte nach diesem Band zu Ende ist. In ihrer Welt steckt soviel Potenzial und ich würde gerne noch öfter dorthin zurückkehren. Aber jede Geschichte muss leider irgendwann enden.

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